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Das was ich oben rot markiert habe, habe ich aber auch geschrieben. Zumal ist körperlicher Kontakt auch definierungsbedürftig. Ich verstehe darunter, dass ich den Hund mit dem Knie anschubse oder ihm einen Pikser in die Brust setze. Also etwas unangenehmes.
Dass ich meinen Hund getragen habe, ist sicher nicht unangenehm für ihn. (Hab ich auch in dem anderen Thread geschrieben)
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Numa, war also als sie hinter dir war im Grün. Dann läuft sie an dir vorbei und ist
spätesten dann im Gelb, wenn sie mit dir auf gleicher Höhe ist. Von dir kommt aber
kein Gelb, sondern sofort ein Rot in dem du sie auf den Arm nimmst und sie die
Treppe rauf trägst, also einen körperlichen Kontakt herstellst =Rot. Du hast ihr dadurch das hochheben im wahrste Sinne des Wortes „den Boden unter den Pfoten“ weggezogen. Oder ist körperlicher Kontakt im „Ampelsystem“ für dich nur, kneifen,
rempeln, stupsen usw.?
Jupp. Wie ich oben geschrieben habe. Rot bedeutet für mich "Unangenehm".
Ich kenne meinen Hund gut genug um zu wissen, dass sie getragen werden nicht als unagenehm empfindet. Demnach war meine Handlung kein Rot.
Wäre es ein Rot gewesen, wäre Numa danach wirklich eingeschüchtert gewesen. War sie aber nicht.
(Und neben mir laufen ist auch erlaubt. Sie fühlt sich sicherer, wenn sie direkt neben mir ist, sie soll nur nicht an mir vorbeilaufen)
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Das hat aber nichts damit zutun, wie du anscheinend meinst,
das Numa verstanden hat, warum du sie auf den Arm genommen hast.
Das Numa perplex war, ist doch verständlich, einem Hund dem ich wie oben schon geschrieben „den Boden unter …..“ wegziehe, wird immer verdutzt sein und erst mal verunsichert sein und darum mit gesenkten Kopf, oft auch mit angelegten Ohren und
hängender Rute hinterher laufen.
Ich hab in dem anderen thread dazu noch etwas geschrieben und Numas Körpersprache etwas deutlicher beschrieben. Von angelegten Ohren habe ich nie etwas geschrieben. Das ist reine Interpretation deinerseits.
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Ganz ehrlich frage ich mich, wie gut du hellsehen kannst. Du hast mich doch nie so handeln gesehen. Du reißt hier ein paar Sätze von mir auseinander und glaubst damit mich und mein handeln durchschaut zu haben.
Ich habe nie bestritten, dass mir nicht auch mal Fehler unterlaufen. Ich habe auch geschrieben, dass ich immer noch am Rausfinden bin, wann ic wie weit bei Numa gehen kann oder muss und was wann für sie rot und gelb ist. All das ist eine reine Gefühlssache. Glaubst du wirklich, Numa würde es tolerieren, wenn ich ihr ein Rot für eine lächerliche Sache wie das Überholen auf der Treppe gebe? Nein, sobald ich bei Numa falsch handel, bekomme ich die Quittung dafür. Und wenn Numa dieses Hochtragen als Rot empfunden hätte, dann hätte sie mir mehr als deutlich gezeigt, dass ich verdammt falsch liege. Entweder hätte ich damit die totale Blockade in ihr ausgelöst und sie würde das Trepenhaus vermutlich nur noch ängstlich betreten oder eben gar nicht mehr oder sie hätte mich, als ich sie rief gleich angegriffen.
Du sagst, es wird nüscht... warum hat Numa mich dann verstanden?
Du kennst bestimmt kleine Welpis, die total draufabfahren, wenn man sie mit Quietschestimme ruft und sich zum Affen macht. So reagiert Numa bis heute
Dass sie an den Leuten im hausflur bei und neben mir vorbeiging (wie ich im anderen thread schrieb) ist der größte Beweis für, mich, dass sie mich verstanden hat. Und auch ihr restliches Verhalten. Ihr blick zu mir, wenn ich an den Briefkasten gehe. (Früher war sie schon die halbe treppe oben und zog meinen arm lang, wenn ich in die Post vertieft war.) oder wenn ich die Tür abschließe und sie wartet dann an der kante und kommt mit mir und läuft nicht schon vor, auch wenn sie unbedingt raus mag.
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Joana, auch wenn du offensichtlich der Meinung bist ich will dir „Böses“, dann
ist das auch ein Trugschluss von dir.
Was soll ich anderes glauben, wenn du, anstatt einfach nachzufragen, mir wage Vermutungen und Unterstellungen an den Kopf wirfst? Die nächste Vermutung folgt von dir doch gleich im nächsten Satz...
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Ich kann nur nicht verstehen, dass du immer
von eine auf die andere „Erziehungsmethode springst“. Dadurch bringst du deine
Fellnase völlig von der Rolle, weil sie eigentlich fast nie weiß, was du eigentlich
von ihr willst und reagiert dann so, wie sie reagiert.
Erstmal wende ich keine Erziehungsmethode an. Das was ich tue kommt aus meinem Bauch. Ich nehme Ratschläge entgegen und probiere Dinge aus, aber mich auf eine Methode festzulegen kann ich mir gar nicht leisten, denn bislang hat keine Methode mir und Numa komplett helfen können.
Du weißt doch wie Frank arbeitet. Ich weiß nicht, was er dir hauptsächlich begebracht hat, aber das A und O von ihm für mich war immer die Ruhe für Numa. Das zweite Wichtige war, dass er uns geholfen hat, von den ganzen Leckerlies wegzukommen. Er hat mir geholfen meinen Hund besser zu verstehen, und mit ihrem starken Trieb klarzukommen. Und die Ruhe und das Fehlen der Leckerlies überschneidet sich doch schon sehr mit HTS.
Ich hatte vor ein paar Wochen eine Stunde wo Frank mir sagte, dass mir alles beigebracht hat, was ich von ihm lernen kann und er selbst versteht Numas Ticks auch nicht mehr, denn in seinen Augen könne ich es nicht besser machen. Ich rechne es Frank hoch an, dass er so ehrlich zu mir war und ist. Mir blieb nichts anderes übrig als meinen Horizont zu erweitern.
Ich lese von Anfang an so gut wie alle Hundebücher, die ich in die Finger kriege. Von Bloch über Zimen, Tellington, Baumann und wie sie alle heißen. Aus jedem Buch konnte ich mir Sachen herausziehen, die für mich gut sind und oft ist mir ein Licht aufgegangen.
Es war wirklich reiner Zufall, dass ich genau ein paar tage nach dem Frank mir das gesagt hatte, die DVDs von Anita Balser in die Finger bekam.
Ich kenne ihre Methodik schon länger, weil mich Terry schon darauf aufmerksam gemacht hatte, als Numa noch sehr viel kleiner war, also lange vor Frank. Ich konnte es für mich aber nicht umsetzen, weil ich gar nicht wusste, wie meine Körpersprache überhaupt ist und wie ich auf Numa wirke. All das hab ich doch erst bei frank gelernt. Ich glaube ich hab an die hundertmal auf dem Platz die übung gemacht, wo man den Hund hinsetzt und ihm nur mit Hilfe der Körpersprache klarmacht, dass er sitzbleiben soll.
Mein Gott, bin ich am Anfang gescheitert
Aber nach und nach hat man dann den Dreh raus. Und je mehr ich sah, wie gut Numa darauf reagierte, desto mehr kam mir auch immer wieder das von terry gesagte in den Sinn und ich fing an zu verstehen. Nachdem ich nun die DVD sah, hatte ich nun endlich eine Lösung für eines meiner dringendsten Probleme und zwar, dass Numa mich ernst nimmt. Auch frank hatte mich schon oft dahingehend kritisiert, dass ich mich von Numa verar***en lasse. Aber obwohl ich mir bewusst war, dass ich das Problem hatte, fand ich doch keine Lösung. Im gegenteil, ich umging das Ganze einfach. ich gab Numa nur noch Kommandos, wenn ich zu mind 99% wusste, dass sie sie auch ausführt. Ansonsten hab ich bleiben lassen.
Mit der Ampel kann ich mich nun selbst überprüfen und kann mein eigenes Handeln nicht vor mir selbst entschuldigen.
Die zweite Sache, die ich für mich aus HTS gezogen habe, ist die Bewegungseinschränkung. Aber auch dazu gibts ne Vorgeschichte. Und zwar die Geschichte mit dem maulkorb.
Ich saß schon ein paar tage da und überlegte warum Numa mit dem mauli zuerst anders war und dann nicht mehr usw. Und dann sitzt die Anita da in meinem Fernseher und brabbelt was von Bewegungseinschränkung. Da traf mich fast der Schlag, weil ich nicht dachte, dass es so einfach ist.
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Wie lange „arbeitest“ du eigentlich
nach dem „Ampelsystem“ und hast du es nur über die DVD gelernt,
oder hat schon mal jemand mit dir nach der Methode „gearbeitet“?
Es ist schon länger her, aber wie gesagt da war Terry mal hier. Sie hatte mir alles gezeigt und Numa hatte es wunderbar angenommen. Ich hatte es danach versucht umzusetzen, aber ich bin kläglich gescheitert. Ich hatte es dann aber weiter probiert und kurze Zeit später bekam ich das Buch von Thomas Baumann geschenkt. Da gingen mir dann erstmal verdammt viele Lichter auf und ich fing an zu verstehen, was ich alles falsch gemacht habe. Daraufhin habe ich hausregeln eingeführt, hab die Futtertube benutzt und bin auf Handfütterung umgestiegen und hab versucht aus dem Ganzen ein Gesamtpaket zu machen. Und dann kam ja schon Frank und alles ging weiter.
Von demher würde ich nicht sagen, dass ich springe, es ist eine Weiterentwicklung. Das Wissen der Ampel und das Wissen um die Kommunikation haben mir nichts genützt, solange ich nicht gelernt habe mit meinem hund überhaupt zu kommunzieren. Das musste ich erst bei Frank lernen.
Der einzige Indikator für mich ob etwas richtig oder falsch läuft ist Numa. Und in den letzten 3 Wochen haben wir die stärksten Fortschritte überhaupt gemacht. Ich habe das Gefühl, dass sich die Arbeit des letzten jahres jetzt endlich bezahlt macht. Ich hatte in den letzten tage 2 mal die Situation, dass Numa mal wieder so weit oben war, dass sie mich angreifen wollte. Sie sprang vor mir in die Luft und legte sich dann ab. Und nichts mehr passierte.
Ich hab 6 Monate in ein verdammtes Schleppleinentraining investiert. Wir haben uns schon vorgekämpft von 15 m auf nur noch 5 m. (Es ging nur darum, dass Numa im Radius von circa 10 m bei mir bleibt in der Stadt. Ihr eigener radius wären so um die 50m) Und jetzt bewegt sich Numa innerhalb von ein paar tagen nicht mehr als 3 m von mir weg. Sie klebt an mir, sie sucht Schutz bei mir, sie will bei mir sein und neben mir laufen. All das zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Und mit dem Hund ist man doch eh nie "fertig", weil ich als Mensch nie "fertig" sein werde.
Und ganz ehrlich, egal was ich in meinem Leben noch ausprobiere, aber schlimmer kann ich es doch eh nicht mehr hinkriegen.
Ich habs geschafft, aus einem kleinen lieben Welpi einen Hund zu machen, der mich angreift. Was kann man bitte mehr falsch machen??
Egal was jetzt noch kommt, egal was Numa noch tun wird, erschüttern kann mich nichts mehr. Das Vertrauen was zwischen eine Hundehalter und einem Hund bestehen kann wurde bei uns aufs massivste gebeutelt.
Ich hab nie aufgegeben und Numa hat immer Geduld mit mir. Und das wird beides auch in Zukunft so sein.