Beiträge von jennja

    Ich lese gerade Jon Fosse - Melancholie. Der norwegische Schriftsteller Jon Fosse hat dieses Jahr den Nobelpreis für Literatur verliehen bekommen. Bisher kannte ich ihn nicht, aber da ich nun über ihn gelesen habe, war ich neugierig und habe mir zunächst "Morgen und Abend" von ihm zugelegt (absolute Empfehlung!) und nun lese ich den Roman "Melancholie". Fosse hat einen sehr sehr eigenwilligen Schreibstil, erinnert mich manchmal ein bisschen an Thomas Bernhard, die stetigen Wiederholungen, das Hineinsteigern in Ideen, in Gedanken, die den Protagonisten ausfüllen und beherrschen. In "Melancholie" fühlt man, wie der Erzähler langsam wahnsinnig wird, wie er gefangen ist in seiner eigenen Welt, wie er keinen Weg findet, aus seinem Wahn auszubrechen, wie er zwar in seiner Welt lebt, sich aber den äußern Gegebenheiten fügen muss, wie er machtlos und ausgeliefert ist.. Es ist bedrückend, aber trotzdem entfaltet der Text schnell eine Sogwirkung, man kann sich nicht entziehen. ich bin bei 2/3 vom Buch, aber ich weiß jetzt schon, dass ich von diesem Autor längst nicht genug habe. Ich hab mir noch "Trilogie" bestellt und zu Weihnachten lasse ich mir seine "Heptalogie" schenken. Wirklich interessanter Autor. Es gibt auch viele Theaterstücke von ihm, ich lese aber lieber Prosa, bin aber sicher, die Stücke lohnen sich auch - wenn man sich auf den Stil des Autors einlassen kann und mag. Und er hat mich daran erinnert, mal wieder Beckett zu lesen - und Thomas Bernhard.

    leider hab ich erst im September angefangen, Buch zu führen über meine gelesenen Bücher, und alles was davor war, verschwimmt so ein bisschen und ich weiß manchmal nicht, obs dieses oder noch im Jahr davor war...

    Ein paar Highlights:

    - auch Farm der Tiere (endlich mal gelesen)

    - América - T. C. Boyle

    - Blue Skies - T. C. Boyle

    - Baumgartner - Paul Auster

    - Clockwork Orange - Anthony Burgess

    - das dritte Licht - Claire Keegan

    - Schöne neue Welt - Aldous Huxley (das kann auch 2022 gewesen sein, weiß ich echt nicht mehr, und ich hatte es schon mal in der Oberstufe gelesen, also im Prinzip zählt es ohnehin nicht, aber ich lass es mal hier als Lesetipp)

    - Stella Maris - Cormac McCarthy

    - was ich liebte - Siri Hustvedt

    Flops (wobei ich das als Bezeichnung nicht mag, ich würde eher sagen - Bücher, zu denen ich eher keinen Zugang gefunden habe und/oder die mir schwer fielen)

    - der Regenkönig - Saul Bellow

    - V. - Thomas Pynchon

    - das Licht - T. C. Boyle

    Ich hatte Stella Maris zuerst gelesen, dann erst den Passagier, wobei es ja andersrum eigentlich "richtiger" gewesen wäre, und dann habe ich Stella Maria noch ein zweites Mal gelesen, mir hat es auch besser gefallen als der Passagier. Und ja, ein literarischer Genuss trifft es ziemlich gut. Das wäre so ein Buch, das ich immer mal wieder lesen würde, wenn ich etwas Anregendes lesen und eine zeitlang im Kopf eines anderen sein will, ohne dass eine richtige Geschichte drumherum aufgebaut sein muss. Zwar hat die Protagonistin selbst eine Geschichte, ja, aber der Roman ist ja keine Geschichte oder Erzählung im strengeren Sinn. Und das macht ihn für mich so zeitlos und ergibt eine tolle Beschäftigung für den Kopf.

    Welpe 1 kam im Frühjahr (April)

    Welpe 2 kam im Hochsommer (August)

    Welpe 3 kam im Winter (Ende Januar)

    Am besten war die Witterungssituation eigentlich bei Welpe 1, wobei wir bei dem noch keinen Garten hatten, aber es war trotzdem gut machbar. Nachts raus usw. ist im April/Mai/Juni einfach angenehmer als im Winter.

    Welpe 2 hatte direkt nach Einzug eine wochenlange Hitzewelle abgekriegt, aber das war schon aushaltbar, in der Wohnung ist es kühl und wir hatten bereits einen kleinen Garten.

    Welpe 3 jetzt mit Einzug Ende Januar - ja war halt so, ist schon machbar, aber ideal ist es nicht. Das ständige An- und Ausziehen, alle paar Wochen passen die Klamotten nicht mehr usw. Bräucht ich jetzt nicht noch mal. Andererseits war es natürlich toll, dass sie im Sommer dann alt genug war, dass wir schöne lange Runden drehen und einfach die langen Tage voll ausnutzen konnten.

    Edit: alle Welpen kamen hier mit 8-9 Wochen an. Stubenrein wurden alle recht zügig, weil ich da extrem hinterher bin. Bei Welpe 1 hat's am längsten gedauert, aber das war auch ein Rüde :D

    hätte nicht gedacht, dass ich es doch so zügig (für meine Verhältnisse) schaffe, aber ich bin heute endlich mit Unendlicher Spaß von D. F. Wallace fertig geworden. Und ich bin froh. Denn der Spaß hielt sich zum Teil doch in Grenzen, passagenweise tat das Lesen weh, steigerte sich ins kaum Aushaltbare, auch wenn eine gewisse an Slapstick erinnernde Komik in der Handlung und vor allem in den Dialogen zu erkennen war, aber extrem detaillierte Beschreibungen von

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    Drogenmissbrauch, AA-Treffen, Drogenentzug, Kindesmissbrauch, Suizidversuchen wie auch vollendeten Suiziden etc.

    waren für mich, vor allem, wenn man ein bisschen was über den Autor im Vorfeld gelesen hat und weiß, dass viel Autobiografisches im Buch steckt, streckenweise schlichtweg too much, aber ich hab mich trotzdem bis zur letzten Seite durchgequält, möchte ich fast sagen, weil die Faszination über diese fast schon an Gewalt grenzende Sprachmächtigkeit mich dann doch so gepackt hat, und überdies der Übersetzer Ulrich Blumenbach hier einen unfassbaren Job gemacht hat, um dieses Monster von einem Roman ins Deutsche zu übertragen - bei der Komplexität des Rahmens, in dem die Ereignisse stattfinden, dem Ganzen überhaupt eine geeignete Sprache im Deutschen zu geben, und auch weil die Figuren alle ihre eigene Sprache inkl. Wortneuschöpfungen und (absichtlich gesetzten) Fehlern haben, dass es kein Wunder ist, dass er dafür 6 Jahre gebraucht hat...

    Oh und.. Tennis. Es geht sehr viel um Tennis... Gut, auch das kein Wunder bei der Biografie des Autors.

    Einem anständigen SuB kann man beim Wachsen zugucken :D

    Ich hab mal durchgezählt.. Der akut-SuB umfasst 40 Titel. (Es gibt noch ein Regal (oder sollte ich lieber sagen eine Wand) mit Büchern für irgendwann mal im Arbeitszimmer... Da findet sich auch immer was Schönes, was in den akut-SuB rüberwandert, und ansonsten ist das meine zu besichtigende Lebensaufgabe...).

    Jetzt bin ich ja grad an einem Buch dran, das mich so in Beschlag nimmt, dass ich meinen SuB zwischenzeitlich abstauben muss, weil sich da gar nichts bewegt. Aber es gibt ein Leben nach "Unendlicher Spaß", da bin ich sicher. Und ich freu mich schon drauf :D Kürzlich kam der neue Paul Auster hier an, der liegt ganz oben auf und auf den bin ich besonders gespannt. Er muss sich aber noch etwas gedulden...

    ich glaube, wir sind im nächsten Level angekommen. Mausi ist läufig, ganz sicher bin ich nicht, aber zu 99% XD Sie tröpfelt so wenig, dass man danach suchen muss... aber ihr Verhalten passt absolut dazu.

    Sie ist draußen in letzter Zeit bisschen sehr plemplem, meldet Autos auf dem Parkplatz am Waldeingang und sowas, gruselt sich vor Dingen, die sie vorher null gestört haben, hört Stimmen :ugly: oder sieht Sachen, die sonst keiner sieht und regt sich fürchterlich auf... Ist aber ansprechbar und kommt dann halt an die Leine. Sie hat mit Markieren angefangen und schnuppert viel mehr. Zu Hause ist sie super gechillt, sehr sehr schmusig und zerbeißt nun auch endlich keine Decken usw. mehr. Hallelujah.

    Etwas über 11 Monate ist sie jetzt und ich hatte da schon länger drauf gewartet. Nun ist es also soweit, mein Baby ist wirklich kein Baby mehr :verzweifelt:

    zuletzt gelesen:

    Paul Auster - Sunset Park. Auch wenn das Ende absolut logisch war, war's irgendwie so abgehackt. Langer Aufbau und dann - Schluss. Irgendwie schade.

    Siri Hustvedt - Was ich liebte. Ein Roman, den ich sehr mochte. Hustvedt hat einen sehr feinen Schreibstil, ein Gesprür für leise Zwischentöne, das Nichtsichtbare, Unsagbare. Der Aufbau der Geschichte erinnert mich durchaus an den Stil von Paul Auster, was nicht verwundern dürfte. Daneben dreht sich viel um ihre Lieblingsthemen Kunst, Literatur, Neurologie und Psychologie. Keine leichte Bettlektüre, aber absolut lesenswwert.

    Siri Hustvedt - die zitternde Frau. Sehr persönliches Buch über ihre Zitteranfälle, die sie versucht zu ergründen. Hochinteressant, was sie zusammenträgt, nie langweilig, gut zu lesen, auch wenn es u.a. um medizinische Themen geht. Mit rund 200 Seiten auch überschaubar.

    Und jetzt widme ich mich noch mal Unendlicher Spaß von David Foster Wallace. Ich will's einfach irgendwann doch mal geschafft haben. Nehme mir mal vor, es bis Jahresende durch zu haben. Man schafft da nicht so viel auf einmal, wenn man jetzt nicht den halben Tag mit dem Buch auf der Couch verbringen kann... Mal sehen.