Ich arbeite auch ehrenamtlich für eine Orga.
Wir haben die unterschiedlichsten Hunde (vom Shar Pei bis hin zum totalen Van de Straat Mix) aus unterschiedlichsten Situationen (aus Tötung bis hin zu aus der Familie ins Tierheim). Diese Hunde stammen alle aus Mallorca. In letzter Zeit häufen sich die Abgaben aus Familien, die die Insel verlassen oder einfach plötzlich keine Zeit mehr haben. Meist sind es Hundepaare. Die landen dann in der Perrera.
Sind völlig verstört, verängstigt, vermissen ihre Familie und drehen bei jedem Auto was vor der Perrera hält völlig durch. Es ist grausam.
Genauso gibt es Fundhunde, dessen Vorgeschichte niemand kennt.
Es gibt aber auch z.B. ehemalige Kettenhunde, für die die Perrera völliger Luxus ist, die ihr Leben bisher allein gefristet haben...es gibt also für jeden etwas.
Schön an dieser Orga ist, dass wir bisher eine wahnsinnig gute Vermittlungsquote haben und fast keiner unserer Hunde je zurück gekommen ist, weil wir mit offenen Karten spielen. Auch das Netz aus Helfern und Pflegestellen deutschlandweit ist eine einzigartige Sache, finde ich.
Zudem haben wir fast nie agressive Hunde (ich kann mich an keinen erinnern), egal welche Vorgeschichte sie hatten.
Wichtig bei unseren Pflegestellen:
-keine Berufstätigkeit bzw. keine Vollzeit (oder mitnehmen in die Arbeitsstelle) und angemessene Eingewöhnungszeit (Urlaub nehmen) für den Pflegi
- wenn bereits Hund im Haus, wichtig: wie ist der Hund? Was geht gar nicht zu diesem Hund? (z.B. keine dominanten/ unterwürfigen Hunde, keine Rüden, keine Hündinnen?)
- ist eine Katze im Haus?
- sind Kinder im Haus?
- gibt es ggf. einen Garten?
- wo wird der Hund leben? (Stadt, Haus, Whg)
Dann wird die Vorstellung des Menschen abgefragt, d.h. soll der Hund schon erzogen sein/ bereits in einer Fam. gelebt haben? Oder ist auch ein Kettenhund o. Hund mit ungewisser Vorgeschichte willkommen?
- Wie lange wird der Hund in Extremfällen allein bleiben?
- Welchen Alltag soll der Hund leben? (Sport mit Hund? Begleitung zur Arbeit?)
- Sind alle Fam. Mitglieder (inkl. Kindern) einverstanden?
- Was wenn der Hund krank ist, genug Zeit und Engagment für eventuelle TA Besuche oder Therapie?
- Ggf. Lust HuSchu zu besuchen? (falls nötig)
- Ist Hundeerfahrung vorhanden???
usw. usw.
Dann sucht die Pflegefamilie in der Regel auf unserer Homepage nach einem Hund, der zu ihnen passen könnte. Wir liefern dann nach allen gesammelten Fakten unsere Einschätzung dazu bzw. raten ab oder empfehlen anderen Hund oder stimmen zu. Das ist ganz wichtig, dass Hund und Fam. zusammenpassen, wenn bereits ein Hund im Haus ist, ist es fast noch wichtiger, dass der neue Hund und der alte Hund zusammenpassen 
Wenn der Hund dann eingereist ist, stehen wir bzw. unsere über ganz D- Land verteilten ehrenamtlichen Helfer unseren Pflegestellen immer mit RAt und Tat zur Seite. Es gibt einen Pflegefamilienvertrag. Das Führen eines "Pflegestellentagebuches" auf unserer HP ist Pflicht.
Die Vermittlung erfolgt weiterhin über die HP aber auch durch Eigeninitiative der Pflegefamilie. Manche machen Aushänge, gehen mit dem Hund mit einem "Zuhause Gesucht" K9 Aufkleber zu Hundeveranstaltungen oder haben Steckbriefe immer in der Tasche, andere machen gar nichts.
Gibt es dann Interessenten, "übernimmt" die Pflegefamilie die Vermittlung, mit unserer Hilfe. Da sie den Hund am besten kennen, geben sie das Signal, falls Interessenten passen. Wir übernehmen dann die Vorkontrolle in der neuen Familie, natürlich kann auch die Pflegefamilie das machen wenn sie wollen. (Wir haben auch gaaanz viele "Pflegestellenversager", die ihren Pflegi dann nicht mehr hergeben wollen, vor allem wenn der bereits in der Familie lebende Hund und der Pflegi ein Traumpaar werden. Was wir natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge verstehen können
)
Die Kosten: Bei uns ist üblich:
- Futter trägt i.d.R. die Pflegefamilie, einfach weil es sooo viele unterschiedliche Futtersorten gibt, die preislich völlig unterschiedlich sind, so dass wir den Fam. die Wahl überlassen.
- TA Kosten werden mit uns abgestimmt und dann übernommen. D.h. dass bei Behandlungen, -ausser natürlich bei Notfällen!- die dringend nötig werden und die in Spanien nicht sichtbar waren, kurz Rücksprache mit der Orga Leitung gehalten werden muss. Dann werden die Kosten übernommen. (Dabei muss man aber wahrheitsgemäß sagen, dass es auch Pflegefam. gibt, die eben wegen JEDEM Kram zum TA rennen (z.B. Zeckenkopf der steckengeblieben ist oder ein Stachel im Pfötchen), was natürlich beim eigenen Hund völlig ok ist, aber unseren RAhmen sprengen würde. Deswegen wird das immer im gegenseitigem Einverständnis geregelt und hat bisher auch zu keinen Problemen geführt.)
Im worst case: Falls es zu Beißvorfällen mit dem Hund der bereits in der Fam. lebt kommt, oder zu persönlichen Problemen die keiner absehen konnte oder ähnliches, sind wir fast immer in kürzester Zeit in der Lage, den Hund sofort neu unterzubringen. Wir sprechen dann mit der Fam., inwieweit der Hund noch in der Fam. verbleiben kann und wenn nicht, helfen wir auf jeden Fall. Allein gelassen wird niemand.
(Aber auch hier muss man ehrlicherweise sagen, dass es tatsächlich auch FAm. gibt, die schon aufgeben, wenn der Hund bellt, wenn er z.B. allein bleiben muss. Das versuchen wir zwar im Vorfeld alles auszuschließen, können aber eben auch nur vor die Köpfe gucken. Also helfen wir immer soweit wir können, setzen aber auch voraus, dass auch bei kleinen Problemen Flexibilität zur Problemlösung besteht).
Hab ich was vergessen? Ich weiss nicht 
http://www.hunde-aus-mallorca.de