Hey du...
ich kenne dein Problem
Ich habe auch zwei Hunde, eine Schäfi Mix und eine Pointer Mixhündin, ebenfalls aus dem Ausland.
Ich habe durch konsequentes Training einiges schon abstellen können.
Früher hat sie gebellt wenn ein Fahrrad, Auto oder Fussgänger vorbeikam, ist wie eine Wilde den Zaun rauf und runter gerannt und dran hochgesprungen. Meine Schäfihündin hat sich davon anstecken lassen und hat fröhlich mitgemacht
Ich habe ihr ein Geschirr angezogen und sobald ein Fussgänger kam und sobald sie sich steifgemacht hat oder den ersten Wuff losgelassen hat, habe ich sie am Geschirr vom Zaun weg (aber sehr konsequent und schnell, damit sich daraus kein Kräftemessen entwickelt), mich dazwischen gestellt und laut NEIN!!!. Habe sie dabei so weit zurückgedrängt wie ich konnte (körperlich begrenzt) und bei jedem Ansatz von Hibbeln oder Wuffen wieder laut NEIN. Aber wirklich schon vorher, d.h. Körpersprache genau beachten.
Dabei half auch eine kurze hinterherschleifende Leine, mit der ich sie vom Zaun wegnehmen konnte.
Sobald ich ihre Aufmerksamkeit auch nur für Sekunden hatte (z.B. weil sie durch das Abdrängen irritiert war) gab es Kommando Sitz. Machte sie es nicht, lief ich weiter "in sie rein" , so dass sie gezwungen war zu sitzen, weil sie eben nur rückwärts konnte. Dafür gab es dann ein sofortiges Leckerchen.
Das hat sehr viel Konsequenz und Übung gefordert. Aber mittlerweile lassen sie Autos, Fussgänger und Radfahrer kalt. Wenn sie doch mal aufgeregt rumrennt oder jaupst, sage ich nur einmal NEIN und sie hört auf oder setzt sich, was ich sofort und immer belohne.
Das einzige was ich nicht unterbinden konnte waren ihre "Hasshunde". Sie hasst zwei Nachbarshunde, die in unmittelbarer Nähe wohnen und sich gegenseitig immer territorial anstacheln.
Da flippt Luni regelmässig total aus und titscht fast über den Zaun. Da half auch alles vom Zaun wegnehmen nichts.
Ich habe einen Sichtschutz angebracht, seitdem ist es um einiges besser gworden, aber immer noch da.
Deswegen bin ich dazu übergegangen, Luni auf ihr Lieblingsspielzeug zu konditionieren, es quietscht. Ich habe angefangen, auf dem Feld bei jedem Spaziergang 5 min wie wild mit dem Ding zu spielen, das Spielzeug für sie einfach nur positiv zu verknüpfen und wie mich wie irre darüber zu freuen. Sobald das Spielzeug kommt, flippen wir total aus. Das findet Luni unschlagbar.
Nach ca. einer Woche habe ich dann, in der brenzligen Situation im Garten, das Spielzeug rausgeholt und gequischt.
Und, siehe da, zack, habe ich ihre Aufmerksamkeit.
Erst habe ich dann mit ihr gespielt, bis der Hund vorbei war oder sie mit Quietschen abgelenkt, was auch sofort geklappt hat (tut es aber nur, wenn die Konditionierung auf das Spielzeug richtig und langsam erfolgt ist)
Dann habe ich das gesteigert, denn mit dem Spielzeug bekam ich immer auch Blickkontakt. Das konnte ich dann zum Sitz ausbauen, als Belohnung natürlich Spiel.
Mittlerweile sind wir in der Konditionierung soweit, dass Luni oft, wenn einer der Hasshunde vorbeikommt, erst kurz am Zaun entlangrennt und dann wie mechanisch schon zu mir rast, vor mir sitzt und auf das Spielzeug wartet.
Das kriegt sie nicht mehr jedesmal, oft reicht heute auch ein Leckerlie, aber auch gelegentlich wieder ein Spiel, um es für sie lohnenswert zu erhalten.
Eine solche Konditionierung erfordert aber 100% Konsequenz. Bist du einmal nicht da, kannst du von vorn anfangen.
Und auch die Konditionierung auf das Spielzeug sollte ganz langsam erfolgen.
Vielleicht kann dir das irgendwie weiterhelfen.
Aber ein erfahrener Hundetrainer, der dir das vor Ort zeigt, wie der Hund in so einer Situation zu händeln ist, ist sicherlich die grösste Hilfe.
Lieben Gruss, Meike