Beiträge von Gammur

    Ich stelle die rassefrage da nicht. Gefährlich ist gefährlich.

    Realität ist, 18-20 Stunden pro Tag eingesperrt sein und wenn es rausgeht, verschnürt wie ein weihnachtspaket.

    Und das nicht zur Strafe, sondern zur Sicherheit.

    Ist sterben nach 6 Jahren im tierheimzwinger, echt ein Leben was man anstrebt, für ein Haustier? Ohne je, seinen Menschen gehabt zu haben und nur um nicht in einen ethischen/moralischen Konflikt zu geraten?

    Ich weiß es nicht, denke aber, wir müssen uns, auch durchaus öffentlich, darüber klarwerden, dass in unserer Gesellschaft, gefährliche Hunde, kaum Platz haben und irgendetwas mit diesen Tieren geschehen muss, weil sonst das nächste Projekt mit schwierigen Hunden, in die Katastrophe rutscht.

    Weil es so viele schwierige Hunde gibt.

    Ich, für mich, sehe es so, bei Hunden, bei denen die vermittlungschance gleich null ist, für die Menschen und andere Tiere ein trigger sind, sollten human euthanisiert werden.

    Für die Hunde selber und für ihre Umwelt.

    Ein Ende kann eine Gnade sein.

    Lg

    Vielleicht noch schnell zur Erklärung, weder die Kralle, noch der würger waren als erziehungshilfsmittel gedacht. Sie waren einfach nur zur absoluten Sicherung gedacht. Unser Hund durfte auf gar keinen Fall, koste es was es wolle, auskommen. Wir mussten ihn so verschnüren, vor allem die ersten Jahre, damit niemandem etwas passieren konnte.

    Und dies gelang uns auch für 10+ Jahre. Es gab niemals einen Vorfall mit fremden Menschen oder Artgenossen mit ihm bei uns.

    Die Entscheidung ihn einzuschläfern hing immer über dem Hund, aber einer der Familie hatte sein Herz an diesen Hund verloren und somit wurde versucht so gut es ging, zu leben.

    Am Ende wäre es vernünftiger gewesen, ihn einzuschläfern mit 1 1/2 Jahren gleich. Hätte viel erspart.

    Lg

    Ach ja, unser Problemfall durfte arbeiten und ist mit Maulkorb natürlich gassi gegangen. Auf dem umzäunten Firmengelände von bekannten, durfte er auch zum abendgassi ohne Leine fetzen. Natürlich immer mit Maulkorb.

    Trotzdem hat er jeden Tag ca.18-20 Stunden eingesperrt verbracht. Sein ganzes Leben lang.

    Lg

    Ich kann ja mal kurz die Lebensumstände des Hundes beschreiben, mit dem ich aufgewachsen und der als sehr gefährlich galt.

    Erstmal wurde die zwingeranlage umgebaut um die Möglichkeit zu geben, den Hund mit Schiebern zu händeln. Dann wurde der Garten bzw. Auslauf erhöht und oben nach innen geneigt. Zudem kamen zwei Reihen stomführender Stacheldraht oben drüber und untergrabungsschutz in die Erde.Sozusagen Fort Knox.

    Die umumstössliche Regel war, war sein Mensch nicht da, durfte er nicht aus dem Zwinger oder Auslauf geholt werden. Futter wurde jahrelang über klappen geregelt.

    Maulkorb war ein definitives muss, immer wenn sich der Hund in der Öffentlichkeit/außerhalb von Zwinger/Auslauf bewegt hat, dazu ein endloswürger und eine Kette, am Anfang eine kralle, statt Kette.

    Übers Training mit ihm kann ich nicht viel sagen, aber er lernte, dass sein Einsatz der Zähne ihn nicht ans Ziel brachte und er kam dann mit seinem Menschen irgendwann wieder zurecht.

    Er lebte halbwegs verträglich mit 2 starken (mental und körperlich) Hunden zusammen. Tötete aber auch einen Hund bevor er zu uns kam.

    Er bekam ein sportliches Ventil für seine bis zum Schluss vorhandene übersteigerte Aggression und da war er gut, aber schwierig.

    Er war ein kotzbrocken mit tausenden von triggern und hunderten von aussbrüchen.

    Er war ein 40 kg schwerer DSH Rüde und wurde erst wirklich angenehm, als der Krebs ihn schon völlig zerfressen hatte und er einfach nicht mehr die Kraft hatte zu explodieren. Das war in den letzten 2-3 lebenswochen der Fall.

    Es gab für ihn einen indoorzwinger, damit er wenigstens ein bisschen am Familienleben teilnehmen konnte. War nur eine Person der Familie zu Hause, ging das auch ganz gut und er durfte dann manchmal auch frei mit Maulkorb im Haus laufen.

    Bei ihm trafen mehrere Punkte zusammen, angeschafft aus fragwürdiger Quelle, Umfeld passte nicht, Ausbildung beim ersten Besitzer lief gründlich falsch und genetisch brachte er sicher auch entsprechend was mit, zudem hatte er bereits Erfolge, seine Aggression an schwächeren auszulassen.

    Dieser Hund hatte genau eines was er nicht hatte, er hatte keine Angst und er war nicht unsicher.

    Als er starb war meine Erleichterung grenzenlos. Ich hasste diesen Hund zwischenzeitlich, denn er nahm mehr Raum im Leben ein, als ich ihm zugestehen wollte.

    Und noch heute denke ich, meine Güte, ob es das wirklich wert war? So ein freies, friedliches, lustiges, vertrauensvolles Leben, wie meine jetzigen Hunde, hatte er nie. Er hatte Stress und das oft.

    Er war bildschön und brandgefährlich. Ein Hund, der leider nicht wie ein Hund gehalten werden konnte, sondern eher wie ein wildes Raubtier. Ein Hund, den seine Dämonen nie ganz losgelassen haben. Zerrissen zwischen, ich brauche Menschen/andere Hunde und ich hasse sie/will sie beseitigen.

    Ich denke noch oft an ihn, dankbar bin ich ihm allerdings nicht. Er hat mir ein paar schöne traumatas zugefügt.

    Aber er lebte und wurde 12 Jahre alt. Ob das ein wirklich lebenswertes Leben war, daran Zweifel ich. Er hatte es gut, für wie er nunmal war, aber mit einem normalen Hundeleben hatte es nicht viel zu tun.

    Und seine Haltung war sehr kostspielig und zeitaufwändig. Resozialisieren war bei ihm nur in sehr überschaubaren Rahmen möglich.

    Ich weiß nicht, ob so ein gutes Hundeleben aussieht. Es war denke ich akzeptabel und das wahrscheinlich best mögliche unter den Umständen.

    Ich hoffe für den Hund, dass er im Tode seinen Dämonen entkommen konnte, während er am Leben war, konnte er das nicht.

    Ich möchte keinen Hund mehr so halten müssen.

    Lg

    Na ja, wenn Rasse, Aufgabe, Umfeld passt, dann laufen nach überschaubarer Arbeit viele Hunde gut nebenher. Und man kann sein Training auf die Aufgaben aufgrund dessen gerade dieser Hund ausgewählt wurde, konzentieren.

    Ehrlich, in meinem Alltag, sind meine Hunde sowas von easy/unkompliziert/nebenher laufend und das mit wirklich nur wenig Training. Ich muss vieles gar nicht für die Hunde geradebiegen, sie in eine Form pressen, die ihnen genetisch nicht liegt, weil ihre Genetik zu meinem Leben/unserem Umfeld/ihren Aufgaben passt.

    Ich muss ihre Löffelchen nicht für einen Alltag verbrauchen, der ihnen völlig entgegen steht. Ich muss sie nicht ändern, nichts wegtrainieren was in ihren Genen steckt, nicht gegen etwas arbeiten, was sie mitbringen. Ich muss nur das nehmen, was sie anbieten und das mit den Hunden gemeinsam vertiefen, verbessern, vervollständigen. Und das ist ein Training was a)allen Beteiligten Mega Spaß macht und b) schnell Erfolge zu sehen sind. Denn im Grunde will ich die Rasse/den Hund genauso wie er es genetisch mitbringt und dann wird Hundehaltung zum hobbie, zum Vergnügen, zum nebenherlaufen.

    Lg

    Daür hast Du aber mal investiert, Dich informiert, da hast Du die passenden Hunde für gesucht oder Dir vorher ein Leben gestaltet in das diese Hunde reinpassen können, das ist ja kein Zufall oder liegt daran, dass Deine Hunde pauschal immer überall unter allen Bedingungen Selbstläufer sind, schreibst Du ja auch, es muss passen.

    Ja, natürlich. Das meinte ich ja mit meinem Text.

    Lg

    Na ja, wenn Rasse, Aufgabe, Umfeld passt, dann laufen nach überschaubarer Arbeit viele Hunde gut nebenher. Und man kann sein Training auf die Aufgaben aufgrund dessen gerade dieser Hund ausgewählt wurde, konzentieren.

    Ehrlich, in meinem Alltag, sind meine Hunde sowas von easy/unkompliziert/nebenher laufend und das mit wirklich nur wenig Training. Ich muss vieles gar nicht für die Hunde geradebiegen, sie in eine Form pressen, die ihnen genetisch nicht liegt, weil ihre Genetik zu meinem Leben/unserem Umfeld/ihren Aufgaben passt.

    Ich muss ihre Löffelchen nicht für einen Alltag verbrauchen, der ihnen völlig entgegen steht. Ich muss sie nicht ändern, nichts wegtrainieren was in ihren Genen steckt, nicht gegen etwas arbeiten, was sie mitbringen. Ich muss nur das nehmen, was sie anbieten und das mit den Hunden gemeinsam vertiefen, verbessern, vervollständigen. Und das ist ein Training was a)allen Beteiligten Mega Spaß macht und b) schnell Erfolge zu sehen sind. Denn im Grunde will ich die Rasse/den Hund genauso wie er es genetisch mitbringt und dann wird Hundehaltung zum hobbie, zum Vergnügen, zum nebenherlaufen.

    Lg

    Ich glaube es geht nicht nur um die Erziehung/Methode und das lernen, sondern schlicht und ergreifend auch darum, dass einige rassen/Mixe einfach nicht in jedes Umfeld passen, egal wie ich trainiere. Hunde können ihre Genetik einfach nicht abgeben, aber da immer mehr und mehr Hunde, in für sie kaum lebenswerte äußere Umstände gestopft werden weil sie hübsch sind, weil sie besonders sind, weil man mit viel liebe/Sozialisierung/Erziehung einem Hund alles an-/ab-/wegtrainieren/erziehen kann, Hunde sozusagen leere Gefäße sind, die man einfach nur wie man sie haben möchte befüllen muss (absolut nicht meine Meinung )kommen eben Hunde bei raus, die Umsich beissen, die unbequem werden, die weg müssen.

    Jeder Trainer kennt das! Man bietet kostenlose hundeberatung vor dem Kauf an, nimmt kaum jemand wahr/oder ignoriert die Vorschläge und dann stehen sie mit ihrem Problem da und man soll auf Knopfdruck, den völlig unpassenden Hund für ihr Leben/Umfeld passend machen, möglichst gestern bitte, sonst muss er weg.

    Es ist doch völlig klar, dass es ohne Grenzen bei der Hundehaltung nicht geht, egal wie Wattebausch ich trainiere.

    Ich mag diese Einteilungen auch nicht, denn wie meistens ist es die Mitte, die fürs hundetraining am besten funktioniert. Und auch die Lerntheorien am besten wiedergibt.

    Das ändert aber absolut nichts daran, dass man bis zur Vergasung trainieren kann, der wolfshund z.b. in der Großstadt aber nunmal nicht passt. Und der Akita auf der hundwiese im Neubaugebiet eben auch nicht passt. Oder der Husky der ohne Leine als Hofhund mit allem möglichen Viehzeug laufen soll usw.

    Und wenn dann Hunde auf diese falsche Erwartung, das falsche Umfeld, die falsche Haltung reagieren, dann rennt man von hundetrainer zu hundetrainer und versucht den Hund zu ändern, nur der Hund, kann nichts für seine Genetik.

    Wie gesagt, man kann trainieren bis man schwarz wird, Genetik lässt sich nicht einfach ausknipsen wie ein Lichtschalter.

    Lg