Warum ich mir einen Aussie geholt habe? Hm schwierige Frage, ich versuche es mal zu erklaeren.
Bevor ich mich fuer einen Aussie entschieden habe, hatte ich eine Golden Retriever Huendin. Ich habe diesen Hund geliebt, auch wenn sie nicht 100% das war, was ich mir von einem Hund versprochen habe. Sie war gelehrig, aber unglaublich stur, hat nicht wirklich mitgedacht und war auch nicht der aktivste Hund auf Erden, obwohl sie aus reiner Arbeitslinie kam.
Ich habe mit ihr Dummytraining usw. gemacht, eben Retriever-Typische Arbeiten und was soll ich sagen, meinem Hund hat das super viel Spass gemacht, mir auch ein bisschen, aber es war nicht die Art von Arbeit die ich mir vorgestellt habe. Ich habe das dann gemacht, weil es meinem Hund eben so spass gemacht hat.
Sie war der perfekte Familienhund, super lieb, gut erzogen und wirklich einfach zu erziehen. Ein toller Hund.
Als sie stab, wollte ich eine Herausforderung, ich suchte eine Hunderasse die mitdenkt, schlau, agil und eben auch ein bisschen schwieriger ist, als ein Retriever. Eine Rasse, die nicht jeden Menschen liebt, die sehr auf mich fixiert ist und die viele Eigenschaften mitbringt, die ich an einem Hund schaetze.
Mir war bewusst, das ein Aussie einen Huetetrieb haben kann, darum habe ich mir auch bevor ich mir einen Aussie angeschaft habe, geschaut ob es in meiner Umgebung die Moeglichkeit geben wuerde hueten zu gehen. Dies ist der Fall und seit 3-4 Monaten gehe ich mit meinem Aussie regelmaessig hueten. Wenn das nicht der Fall gewesen waere, dann haette ich mir warscheinlich auch keinen Aussie geholt.
Ich bin der Meinung, man sollte immer versuchen, einem Hund die Auslasstung zu bieten, fuer die er gezuechtet worden ist.
Ich wuerde mir z.B. niemals einen nur fuer die Jagd gezuechteten Hund holen, weil ich ihm einfach nicht das bieten kann, was er braucht.
Genauso wenig wuerde ich mir einen BC holen, einfach weil ich keine eigenen Schafe habe und ich persoenlich, nun schon viele BC an Schafen und beim Agility usw. gesehen habe, und fuer mich gehoeren BC ans Vieh.
Wenn man sie da arbeiten sieht, dann geht mir das Herz auf. So ruhig konzentriert und doch mit soviel Spannung, fuer mich gehoeren BC da hin und zu dieser Meinung stehe ich auch.
Ich denke das nicht alle Aussies unbedingt hueten gehen muessen, sondern sich auch gut ueber alternative Arbeit auslassten lassen.
Ich finde ehrlich gesagt, diese Auslastungsfrage, ist bei einem Aussie gar nicht das Hauptproblem, sondern das man diesen Hunden Ruhe vermitteln muss. Man sollte sie nicht mit zuviel Arbeit hochdrehen und ueberdrehen, sondern mehr wert auf Ruhe, Ruhe und nochmehr Ruhe legen.
Das ist fuer huetehunde allgemein wichtig. Diese Hunde koennen ueber lange Zeit sehr aktiv sein und arbeiten, das heisst aber nicht das sie das staendig tun muessen.
Weniger ist beim Aussie oftmals mehr. Was ich bei einem Aussie teilweise schwieriger finde, als die Auslastung ist der schmale Grad zwischen toughem Hund und Sensibelchen und was ich auch teilweise schwierig finde ist der Wach-und Schutztrieb. Diese beiden Punkte finde ich an einem Aussie viel schwieriger, als die wie auch immer geartete Auslastung.
Mein Aussie ist ein sehr zufriedener Hund, er findet sich ueberall zurecht, lernt mit Begeisterung, ist auch mal mit wenig oder weniger Auslastung zufrieden. Ich kann ihn in Sekungen von 0% auf 120% bringen, er hat einen An und Aus Schaltknopf und ist ein wirklich toller Hund fuer seine 16 Monate. Ich bin froh das ich ihn habe, ich bin froh, das er so toll mit mir zusammen arbeitet und ich bin froh, das ich mich fuer einen Aussie entschieden habe. Mir liegt diese Rasse, die Arbeit mit ihnen liegt mir.
Ja, aus all diesen Gruenden, heisst es fuer mich "Einmal Aussie, immer Aussie".
Mein Aussie ist weder verhaltensauffaellig noch irgendwie schwierig.
Er ist ein zufriedener, ausgeglichener Hund.
LG
Gammur