Hallo,
ich habe den Thread jetzt nicht komplett gelesen, aber die Frage, die ich habe, paßt sehr gut in diesen Thread, dafür einen neuen aufzumachen, wäre Blödsinn.
In anderen Threads ging es in den letzten Tagen hoch her zum Thema "Mischlingswelpen" und "Vermehrer" und so weiter.
Einige sind der Meinung, daß es nur dann legitim bzw. "richtig" ist, sich einen Mischling zu holen, wenn er aus dem TH oder dem Tierschutz kommt. Generell kann ich die Meinung durchaus nachvollziehen, da auch ich grundsätzlich dagegen bin, "Vermehrer" oder "Hundeproduzenten" zu unterstützen, ganz klar. Da brauchen wir nicht drüber diskutieren (wurde an anderer Stelle bereits zur Genüge getan).
Was ist nun mit den Verfechtern der Mischlinge...? Dazu zähle ich mich auch. Ich mag sie einfach, weil jeder auf seine Art einzigartig ist und gerade ein Mischling einfach ein ganz individueller Hund ist. Sicher ist ein Mischling auch immer ein Überaschungsei, weil man nie wissen kann, "was bei raus kommt". Dennoch gibt es Menschen, die sich lieber einen Mischling zulegen als einen Rassehund.
Nun möchte ich aber gerne einen verantwortungsvoll aufgezogenen Hund haben. Das widerspricht sich aber mit der weitläufigen Meinung über "Unfallwürfe". Verantwortung, Sozialisierung, gute Aufzucht, tierärztliche Betreuung ect. UND Mischling lassen sich nach Meinung vieler hier nicht miteinander vereinbaren.
Nun möchte ich meinen zukünftigen Hund aber aufwachsen sehen, möchte die Elterntiere kennenlernen (ja, das geht auch bei Mischlingen) und möchte sehen, wie die Kleinen leben und umsorgt werden.
Auf dem Weg über Tierheim oder Tierschutz kann ich das nicht, weil die Vorgeschichte meist unbekannt oder eben katastrophal ist. Unterstütze ich nun einen illegalen Vermehrer, wenn ich einen Hund aus dem TH hole? Nach Meinung einiger hier ganz deutlich NEIN. Unterstütze ich "Vermehrer", wenn ich meinen Hund von dort hole, wo er geboren wurde und aufgewachsen ist? Zumeist noch zu einem Preis, der vielleicht grade so die Kosten für Impfung, Entwurmung, Aufzucht deckt...!? Die meisten Hunde "von privat" kosten zwischen 150,-- und 250,-- Euro. Reicht das, um sich dran zu bereichern...?
Meine Ronja hat 160,--Euro gekostet, war 12 Wochen beim "Vermehrer", hat mehrfach den TA gesehen, war entwurmt und grundimmunisiert. Noch heute habe ich Kontakt zu ihrem Frauchen. Die Mutter wurde nach dem 1. (gewollten) Wurf kastriert. Ich kenne Mutter und Vater meiner Motte.
Selbstverständlich sollte man sich die Aufzuchtstätte eines Welpen mit offenen Augen ansehen und nicht nur mit Scheuklappen in die süßen Welpengesichter gucken. Aber muß ein Welpe zwingend den Weg über TH oder Tierschutzorga gehen...? Nur, damit er ein Welpe für's gute Gewissen wird...!?
2 Geschwister meiner Ronja waren aus dem Wurf noch "übrig". Diese sind mit knapp 14 Wochen zu einer Tierschutzorga gegangen. Das Frauchen sah keine andere Möglichkeit, weil der Wintergarten, in dem sich Hunde überwiegend aufgehalten haben, renovierungsbedürftig war. Im Sommer ging das, da hatten sie auch freien Zugang zum Garten, aber ab November wurde es dort einfach zu kalt und sie hat die beiden guten Gewissens an eine Orga gegeben zur Weitervermittlung. Sie hat 50,-- Euro pro Welpe von der Orga bekommen. Im Nachhinein hat sie erfahren, daß sie dort in einem dunklen Keller gelebt haben ohne Tageslicht bis beide vermittelt wurden. Einen der beiden hat man für 500,-- Euro als reinrassigen Dobermann verkauft (weil er so aussah)... 
Ronja's Frauchen hat am Telefon geweint, als sie mir das erzählte. Sie meinte noch zu mir, wenn sie das gewußt hätte, hätte sie die beiden behalten, auch wenn sie bei ihr vielleicht hätten frieren müssen, aber was sie dort erlebt haben, tat ihr unendlich leid.
So, und jetzt seid Ihr dran...bin gespannt.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja