Hallo,
willkommen im Forum...hier wird Dir geholfen...bestimmt.
Da Du allerdings recht hundeunerfahren bist, wie Du schreibst, wird es etwas umfangreicher werden, denke ich.
Vorab auf jeden Fall der Rat, Dir einige gute Hundebücher zuzulegen und in nächster Zeit sehr viel zu lesen (in Büchern und hier im Forum).
Patricia B.McConnell "Das andere Ende der Leine"
ebenfalls McConnell "Trau nie einem Fremden"
Bruce Fogle hat Bücher verfaßt über die Körpersprache der Hunde mit vielen Bildern, die es veranschaulichen.
Du hast da eine sehr unsichere Auslandshündin, die zudem noch nicht lange bei Dir ist.
Das heißt, sie hat momentan weder 100%ig Vertrauen in Dich noch in ihre Umwelt. Wie lange ist sie denn nun insgesamt in Deutschland?
Bevor Du das Bellproblem draußen in Angriff nehmen kannst, muß Du erstmal an Eurer Bindung arbeiten. Die Hündin muß grundsätzlich lernen, daß sie Dir vertrauen kann und Du alles für sie regelst.
Fütterst Du sie aus der Hand? Das würde ich in Zukunft machen. Laß sie was arbeiten, nur Kleinigkeiten. Das können Folgeübungen sein z.B.. Hundi an die Schleppleine, große Kreise auf ner Wiese gehen, immer wieder die Richtung wechseln...ist sie aufmerksam und folgt Dir, loben und füttern. Übe "Sitz" und "Platz" mit ihr und füttere sie dafür. Verbinde das Füttern mit körperlichem Kontakt...streichel sie dabei überall, nimm mal ein Pfötchen in die Hand und steck ihr gleichzeitig was zu, guck ihr mal ins Ohr, faß mal kurz Richtung Auge oder an die Lefze und wieder füttern...natürlich nur insoweit, wie sie es zuläßt. Ich weiß ja nicht, was sie schon so alles erlebt hat.
Kennst Du den Futterbeutel? Damit kann man Apportierübungen aufbauen und der Hund lernt parallel dazu, daß er mit Dir zusammenarbeiten muß, um an sein Futter zu kommen.
Zum Bellen draußen...:
Versuche bitte NICHT, der Hündin bereits im Vorfeld Signale zu senden. Nimmst Du sie kurz, wenn Euch Leute entgegenkommen, spürt sie das kurze Zuppeln am Halsband/Geschirr und das könnte in Zukunft bereits zum Signal werden "Hilfe, da kommt jemand...ALARM..!".
Besser ist es, Du versuchst sie abzulenken. Reagiert sie auf einen Pfiff von Dir oder ein Zungeschnalzen? Versuch das mal, wenn Leute in Sichtweite sind. Guckt sie Dich dann an, großes Lob und Futter. Und DANN hast Du die Möglichkeit, z.B. die Richtung zu wechseln oder einen grooooßen Bogen zu laufen. Zur Not eben einfach umdrehen.
Sei drauf bedacht, einen Abstand einzuhalten, bei dem sie noch entspannt bleibt. Je öfter sie dieses Verhalten zeigt/zeigen muß, umso mehr wird es sich festigen/ritualisieren. Also vorerst solche Situationen vermeiden.
Das geht nicht immer, grade im Dunkeln nicht. Aber auch wenn es passiert, würde ich mich so neutral wie möglich verhalten und einfach umkehren, die Richtung wechseln oder nen Bogen laufen, möglichst ohne Ansprache (kein Schimpfen, kein Beruhigen).
Und achte drauf, daß sie nicht vorweg geht. Geht sie nen Meter vor Dir, dann "führt" sie und sieht Dinge (Leute, Hunde) logischerweise vor Dir und ist in der Position, handeln zu müssen. Führe sie neben Dir oder leicht hinter Dir. So ist sie aus der Situation raus und Du kannst schneller reagieren.
Liebe Grüße (erstmal)
BETTY und Ronja