4. überall hinwollen: Grundsätzlich viel üben, dabei die Ablenkung steigern und den Hund überall mit hinnehmen (Stadt z.B.) auch wenn Du denkst, er hat nichts davon und es wird anstrengend für Dich. Dann biete ihm Alternativen an, wenn er nicht weiss, wo er mit sich hinsoll. Wie bei Kindern, ist es dem Kind langweilig, sagst Du auch nicht, lass mich in Ruhe, sondern zum Beispiel hol Dir ein Spiel oder mal was. So ist es bei Hunden auch, gib ihm eine Aufgabe als Alternative. Er weiss, was man von ihm erwartet, kann belohnt werden, lernt die Umwelteinflüsse (Radfahrer z.b.) dadurch positiv kennen und hat keinen Stress. Das ist besser, als wenn Du Dich über den Hund ärgerst, ihm Druck und Stress verursachst und er lernt, "Radfahrer ist blöd, krieg ich immer motz".
Alternative Kommandos wären zum Beispiel Sitz oder Platz oder Schau.
Wobei man, mit Übung und nach und nach auch zwei oder mehr Alternativen etablieren kann.
Sitz bzw. Platz hat den Vorteil, dass es dem Entgegenkommenden zeigt, dass der Hund im Kommando steht und von dem Hund keine Gefahr ausgeht. Du wirst sehen, da sind Jogger und Radfahrer oft dankbar dafür. Bei schau ist das nicht so leicht zu sehen. außerdem kann man die Kommandos mit der Zeit auch auf Distanz üben, weil oftmals hat man keine Möglichkeit mehr zum Rückruf, wenn ein Radfahrer oder Jogger von hinten kommt und dem Hund damit auf dem Rückweg zu Dir begegnet. Da ist dann ein Platz oder Sitz auf Distanz das Mittel der Wahl.
Anfangen würde ich an Deiner Stelle jetzt damit, ihn herzurufen und sitzen oder Platzmachen zu lassen. Wenn das funktioniert, würde ich Blickkontakt dazunehmen, dass Du später -wenn Du in der Leinenführigkeit soweit bist- vorbeigehen kannst und der Hund dabei die Aufmerksamkeit zu Dir hält. Wenn das klappt, würde ich das Sitz oder Platz auf Distanz dazunehmen.
Du siehst, viele Baustellen, an denen Du arbeiten musst. Du musst dazu nicht x Stunden aufbringen nach dem Motto, viel hilft viel. das überfordert den Hund. Besser ist, wenn Du konsequent bist und Dich drauf einstellst, dass du beim Gassi noch länger die Konzentration auf dem Hund haben musst. Dann täglich bei jedem Gassi kurz und konsequent üben. Das ist besser als ewig lang und dafür halbherzig zu üben.