Hallo,
ich habe mir nun nicht den kompletten alten Thread durchgelesen. Trotzdem will ich gerne antworten. Allerdings bin ich hinsichtlich der Behandlungsmethoden von Hunden mit MDR1 Gendefekt auch blank. Wir hatten einen Huskyrüden, der an Sarcoptesräude litt. Leider viel zu spät erkannt, weil der TA meinte, er würde unter einer Futtermittelallergie leiden. Er gab Cortison! Das absolute No Go bei Milbenbefall, weil das Cortison das Immunsystem noch weiter runterfährt und die Milben so richtig Achterbahn auf dem Hund fahren können.
Naja, nach Tierarztwechsel hat sich anhand des Blutbildes herausgestellt, dass der arme Kerl an Sarcoptesräude litt. Er bekam daraufhin im Abstand von 10 Tagen Ivomec gespritzt. Und ich denke, dass ist eines der Medis, die bei Hunden mit MDR1-Gendefekt nicht verabreicht werden sollen. Jedenfall habe ich das gehört.
Mein Rüde bekam die Räude nach kurzer Zeit wieder, weil unser zweiter Hund auch die Milben hatte, aber keine Anzeichen zeigte. Auf meine damalige Frage, ob der zweite Hund nicht vorsichtshalber mit behandelt werden müßte, hieß es "nö, der zeigt ja keine Anzeichen..." Nun ja, nach dem ich mich dann im Inet schlau gemacht habe, habe ich erneut den TA gewechselt und sie war so gewissenhaft, dass wir unseren zweiten Hund zeitgleich ebenfalls mit Ivomec behandelt haben. Und das war genau der Schlüssel. Grisha unser Rüde hat zwar die Räude immer überstanden, aber unsere Hündin hat immer wieder dafür gesorgt, dass er sich erneut angesteckt hat. Somit haben wir insgesamt einige Monate mit dem Viechzeug verbringen dürfen, bis es endlich überstanden gewesen ist.
Stronghold ist ein Spot-On und soll wohl gegen Sarcoptes auch helfen. Bei unserem Rüden war´s definitiv nicht so. Kann aber daran liegen, dass es doch ein recht schwieriger Fall gewesen ist.
Es gibt wohl auch Shampoos, die bei regelmäßiger Anwendung auch helfen sollen. Welche das sind, weiß ich leider nicht.
Wichtig ist halt, dass die Behandlung lange genug durchgeführt wird, damit alle Generationen von Milben erfolgreich abgetötet werden. Daher wird Ivomec in einem Abstand von ca. 10 Tagen verabreicht, weil das in etwa dem Zeitpunkt entspricht, wenn die Larven der Milben schlüpfen und sofort mit der neuen Eiablage beginnen.
Das Immunsystem sollte auf alle Fälle gestärkt werden. Da gibt´s je nach Verträglichkeit verschiedene Methoden, sei es mit Homöopathie oder durch Zugabe von Obst/Gemüse ins Futter.
Räude ist extrem ansteckend, daher sollte auf Sauberkeit geachtet werden. Hundedecken etc. regelmäßig waschen und desinfizieren. Fellbüschel sofort entsorgen, weil die ebenfalls noch ansteckend sein können.
Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenige TA über Sarcoptes Bescheid wissen, dabei macht es mir den Anschein, dass es gar nicht mal so selten vorkommt. Die ersten beiden TA haben sich das Wissen auch aus dem Inet geholt, waren also genau so schlau wie ich.
Die dritte TA hat dann auch noch mehr Recherche betrieben, welch Glück. Wenn Deine TA gewissenhaft arbeitet und Quellen hat, bei denen sie sich schlau machen kann, ist´s ja gut.
Ich drück Euch die Daumen, dass es bald wieder bergauf geht. Die Milben sind echt Mistviecher.
Grüße aus HH
Silke