Zitat
Ein alleiniges NEIN, ein "nur" verbieten bringt überhaupt nichts, bei den wenigsten Hunden.
Da gehört schon ein bisschen mehr dazu ...
Den sozialen Part kann kein NEIN, kein Clicker, kein Futter ersetzen - auch der Mensch muß an sich arbeiten.
Gruß, staffy
Staffy, dass ist mir schon klar und ich bin bestimmt keine Person, die bei Anblick eines uns entgegen kommenden Artgenossen Herzrasen bekommt oder schnell ins Gebüsch flüchtet, um meinem Hund zu zeigen, wie dämlich und unsicher ich bin....
Leider lässt sich in schriftl. Form schlecht beweisen, dass ich mich zu einem souveränen HH zähle - auch in brisanten Situationen.
Dennoch ein kl. Bsp.: mein Partner sollte meinen Hund durch eine auf beiden Seiten mit Wurst ausgelegte Straße abrufen (ich wollte es nicht selbst vor 31 Teilnehmern "zeigen"...) und gegen meine Erwartung hat sich mein Hund lieber den Wurststücken gewidmet, anstatt zu meinem Partner zu laufen.
Das hat schon an meiner Ehre gekratzt und deshalb habe ich die gleiche Übung wiederholt.
Mein Hund ist freudig zu mir gelaufen, ohne die Wurst zu beachten....
Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte - es liegt weder an meiner Persönlichkeit, noch am Vertrauen zw. Hund und mir + umgekehrt.
Mein Hund tickt hauptsächlich an der Leine aus, weil er frustriert darüber ist, nicht "Hallo" zum Artgenossen sagen zu dürfen.
Das liegt meiner Meinung nach an seinem hohen Testosteronspiegel...
Dann kommt es auch darauf an, ob der Hund vor uns läuft, seitlich oder direkt auf uns zu steuert.
Desweiteren habe ich festgestellt, dass er direkt vor und um unseren Haus, wo sich sehr viele kleine Hunde bewegen (b.z.w. an der Flexi gehalten werden) garnicht mehr pöpelt, das bedarf nicht einmal ein "nein".
Dafür aber auf unseren Spaziergängen und meistens nur dann, wenn der Hund an der Leine frontal auf uns zukommt.
Zitat
Was soll das etc. ausdrücken, denn nur mit dem "nein" erreicht man ja bei einem ernsthaft leinenaggressiven Hund herzlich wenig :) . Das nein im Rahmen der negativen Verstärkung wäre ja dann eher die Ankündigung die dem Hund die Option eröffnet weitere Konsequenzen bei Nichtbeachtung zu vermeiden.
Was hast du zeitgleich gemacht, um nicht nur im direkten Hundekontakt ernst genommen zu werden, welches Alternativverhalten hast du angeboten? Was hast du vor allem an dir selber verändert? Man kann ja nicht isoliert sagen, ich hab halt nein gesagt und es hat nicht geklappt, da greifen ja Bausteine ineinander über. Bei uns hat es geklappt und das seit 1 1/2 Jahren. Natürlich ist das auch immer abhängig von Hund und Halter. Man kann natürlich viele Fehler machen, dann ist das Training nicht nachhaltig und der Hund fällt in sein Ursprungsverhalten zurück oder läuft nur gestreßt neben einem her.
Das würde mich jetzt einfach nur interessieren, auch wenn du jetzt eine gute Alternative für dich gefunden hast. Würde das immer so schnell funktionieren wäre das auch meine erste Trainingswahl :) .
Das "nein" wurde vernünftig konditioniert und nicht so daher gesagt, in der Erwartung, dass der Hund schon versteht, was ich meine.
Mit "etc." war u.a. meine innere Einstellung gemeint.
Als Alternativverhalten habe ich meinem Hund das "Anschauen" angeboten, was wiederrum mit Leckerchen oder einem kurzen Spiel (was Umgebungs - u. Situationsabhängig war) belohnt wurde.
Ich denke, damit deine Fragen beantwortet zu haben (steht auch irgendwo weiter vorne schon einiges darüber).
Übrigens reagiert mein Hund in allen anderen Situationen sehr gut auf das Abbruchsignal "nein".
Bsp. Hund läuft ohne Leine und will sich gerade in einer Pfütze neben dem Radweg suhlen...(mir fällt jetzt nix besseres ein, weil ich ansonsten eigentl. eher ein "Sitz" als Abbruch nutze - das funktioniert komischer Weise auch dann, wenn uns ein angeleinter Hund entgegen kommt und meiner im Freilauf ist).
"Zeigen und Benennen" funktioniert deshalb so schnell bei uns, weil er es durch meine Hündin kennt und der Clicker auch nicht neu ist für ihn.
Ich habe den Eindruck, dass es der bessere Weg für den Hund ist.
Was ich hinzu gefügt habe beim "beclicken" sind unterschiedliche Verstärker und Belohnungsvarianten (vom besonderen quietschenden nicht deffinierbarem Spielzeug über gemeinsame Toberunde, hin dürfen zum Artgenossen- wenn der andere HH einverstanden ist, Leberwursttube + Leckerchen....die inzw. sogar bei geringer Entfernung z. anderen Hund angenommen werden).
Ich denke, dass ich bei der Abbruchmethode zu wenig auf den Hund eingegangen bin (zu einseitig gelobt, Alternativverhalten war mehr oder weniger eingefordert - zumindest habe ich den Eindruck gehabt, dass er viel lieber weiter fixiert hätte).
Beim "rein clicken" tue ich das solange, bis der Hund von selbst zu mir schaut und Kontakt mit mir aufnimmt.
Beim "Nein" dagegen hat er geschaut, weil ich durch meinen deutlichen Tonfall den Ernst der Lage demonstriert habe (schlecht zu erklären)- schließlich spreche ich ein Abbruchsignal nicht wie ein Lobsignal aus.