Beiträge von Iris + Berny

    Sauber halten, eventuell zwei mal am Tag desinfizieren. Ich würde KEINEN Verband herum machen, dem Hund aber einen Trichter umtun, damit er sich nicht schleckt. Zum Rausgehen Verband+Plastiksack drüber, oder gar nichts (jeh nachdem wie tief der Riss ist). Nach dem Spaziergang einfach wieder reinigen + desinfizieren.

    Das wäre mein Programm, wenn die Wunde offen ist (also blutet).

    Wenn es "nur" ein Riss ist, der nicht blutet und nässt, würde ich die Pfote zwei mal am Tag reinigen und mit Pfotencrème eincrèmen (zb Vaseline oder Melkfett).

    Ich richte das Programm nach der tiefe der Wunde und den Schmerzen des Hundes. Wegen so Pfotengeschichten gehe ich auch nicht mehr zum TA (wenn man das ein, zwei mal hatte weiss man ja wie das geht), ausser wir brauchen ein Antibiotikum.

    Zitat

    Warum muss eigentlich immer der Hund die Nachlässigkeiten seiner Halter,durch Anwendung von Gewalt,ausbaden.

    Mag sein, dass du mit dem Satz oft recht hast. Aber nun mal nicht immer. Es gibt Hunde, mit denen kannst du machen was du willst, die wollen immer raus. Die springen über 2 meter Zaun, klettern drüber, graben sich unten durch... Und da finde ich einen e-Zaun besser als Anbindehaltung.

    Fände ich auch total interessant. Ich habe leider auch noch nie ein Buch darüber gesehen. Das Einzige, das irgendwie dieses Thema behandelt ist Calming Signals von Rugaas. Wo drin steht (wenn ich mich richtig erinnere), welche menschliche Körperhaltung den Hund einschüchtern kann.

    Ich habe sehr viel darüber von meinen Hunden gelernt. Seitdem ich denen oft und viel beim Umgang im Rudel zusehe, sind mir so Dinge wie Körperhaltung, Ausrichtung des Blickes und mentale Einstellung viel bewusster geworden.

    Das Ganze sieht nach drei Tagen Kragen jetzt so aus:

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    Man sieht den Unterschied auf dem Photo vielleicht nicht so. Aber es nässt überhaupt nicht mehr, das Teil ist hart und trocken. Ich kann es frei angreifen und Roots regt sich nicht auf. Er humpelt überhaupt nicht mehr und hat null Schmerzen.

    Den Trichter lasse ich trotzdem noch oben. Habe ihn vorgestern Abend für 3 Stunden abgenommen. Roots hat so viel geschleckt wie nur geht und es hat wieder schlechter ausgesehen.

    Ich werde noch ein, zwei Tage den Kragen oben lassen, dann entfernen und schauen, ob er noch schleckt und ob das Schlecken etwas verschlimmert. Wenn alles gut geht, darf er dann über Nacht wieder in den Zwinger (er mag nicht im Haus bleiben).

    Ein guter Maulkorb ist für ich aus Draht- oder Plastikgeflecht. Hat einen Durchmesser, der die Schnauze des Hundes nicht drückt, aber auch nicht so gross ist, dass der die Sicht behindert. Hat eine Länge, so dass der Hund nicht mit der Schnauze vorne anstosst.

    Hund soll hecheln und trinken können und im Idealfall kann ich ein Leckerli durch die Stangen fummeln.

    Am besten viele Tierhandlungen durchprobieren, mit Hund hingehen und dort anprobieren. NICHT auf den Verkäufer hören (die drehen einem die wildesten Dinge an), sonder den Maulkorb AM Hund nach den oberen Kriterien beurteilen.

    Bei mir machen Hündin und Rüde keinen Unterschied. Mein Rudelchef (Rüde) hat Berny (Stänker) zwei mal mit "Im Nacken packen und dann runterdrücken / sich auf ihn drauflegen" rangenommen.

    Daika (Hündin) macht das regelmässig mit Welpin Ebi, wenn diese weder auf Zähne zeigen noch auf Knurren reagiert.

    Im Spiel macht es jeder mit jedem. Im Nacken/Hals packen gehört bei jedem Spiel dazu (sogar zu den sanften Spielen, da wird dann halt nur herumgeknabbert).

    Ich hab es ein, zwei mal testweise bei den Hunden probiert (also als "strafe"). Sie haben das nicht mehr verstanden, als wenn ich sie einfach nur verbal zur "Sau" gemacht hätte. Sie waren sichtlich irritiert. Wogegen es sie nicht stört, wenn ich sie mal im Nackenfell festhalte, wenn sie mal gerade kein Halsband um haben (wobei das Gewöhnungssache ist, am Anfang fanden sie das auch seltsam).

    Einzig Ebi habe ich mal total erfolgreich auf "hündisch" ran genommen. Sie wollte einfach nicht zur Ruhe kommen, sämtliche meiner Versuche sie runterzufahren haben nicht funktionniert (Sie war da 12 Wochen alt, NEIN kannte sie also noch nicht gut genug). Da habe ich mir gedacht "Machs doch mal wie Jaakko". Ich habe geknurrt, sie fixiert, und als sie mich (spielerisch) angegangen ist, hab ich mich so auf sie gelegt, dass sie seitlich am Boden gepinnt wurde. Bin dann aufgestanden, und habe ihr mit leisem Knurren das Aufstehen verboten, wenn sie sich rührte. Nach ein paar Minuten ist sie dann einfach eingepennt.

    Diese Aktion war zwar etwas :irre: ,hat aber bei einem 3 monate alten Welpen, der NUR Hunderrudelerziehung kannte bestens funktionniert. Jetzt, wo sie ein NEIN versteht, spar ich mir so ein Theater aber :D . Die Erwachsenen würden wohl meinen ich bin komplett plemplem, wenn ich mit so was komme.

    Ich erkenne mich da so selber wieder, ein ganz, ganz toller Text!

    Hab mich nie selbst verletzt, hab mich aber immer unverstanden und alleine gefühlt, als ich Teenie war. Bin die ganze Zeit nur alleine herumgehängt, erst jetzt hat mir meine Mutter mal gesagt, dass sie sich damals totale Sorgen um mich gemacht haben (die dachten ich bin ein Selbstmordkandidat).

    Und dann (ich war 15) kam Berny. Ein seltsamer Hund, aber MEIN Hund. 4 Jahre alt, total distanziert, und null Bindung zu niemandem. Einen irren Jagdtrieb, und bei jedem Wild-verdacht sofort weg. Wir haben x Hundeschulen durch, ich war planlos und ahnungslos. Oft am Verzweifeln aber nie wollte ich aufgeben. Berny hatte irgenwie einfach was. Gerade WEIL er so selbstständig war, es war eigentlich fast schon beeindruckend. Also sind wir halt immer nur mit Leine los. Kilometerweit durch die Pampa getourt, wir haben die ganze Stadt zu Fuss erkundet, es war einfach nur toll. Berny war einfach immer und überall dabei.

    Jetzt, fast 10 Jahre später, bin ich aus dem Teeniealter raus, habe studiert, habe das Land gewechselt, Freund gefunden, Haus gekauft,... und Berny immer dabei. Er liebt mich inzwischen abgöttisch... aber immer noch mit dem Rest Berny-tum. Wo er einfach seine Grunddistanz behalten will. Das ist nun mal einfach er. Inzwischen ist er Senior und 14 Jahre alt, voller Wehwehchen und auch Alters-spinnereinen. Ich bin mit dem Hund aufgewachsen, und ich tu mir echt schwer, zu sehen wie er immer älter wird.

    So ein Kinderhund, also der Hund, der einem vom Kinderalter bis zum Erwachsenwerden permanent begleitet ist schon was Besonderes.