Beiträge von Iris + Berny

    Mir ist es total wichtig, dass auch alle Hunde entspannt durch die Stadt gehen können.

    Und das ist bei uns leider echt nicht einfach. Alle unsere Welpen hatte anfangs grosse Probleme mit der Stadt. Beim Züchter ist nur Pampa, bei uns auch und deswegen kommen sie halt nun mal nur unter Leute, wenn wir extra in die Stadt fahren.

    Ebi ist jetzt 9 Monate alt und gelassen und neugierig, auch in Menschengetümmel.

    Ewok ist jetzt 6 Monate alt und immer noch unruhig in Menschenmengen. Aber zumindest das Stadtgetümmel an sich (Autos, Lärm,...) ist jetzt kein Problem mehr.

    Daika ist damals mit uns in der Grossstadt aufgewachsen. Wir waren im Bahnhof spielen U-bahn fahren,... Daika hat vor nichts und niemanden Angst! Sie ist unser am besten geprägter Hund, und ich hätte gerne, dass wir mit unseren anderen Welpen auch dort hin kommen.

    Interessanterweise haben unsere Landeier - Oldies aber null Problem mit der Stadt. Im Gegenteil, sie finden das total genial! Ist also wohl auch eine Frage des Charakters und der Lebenserfahrung.

    Zitat

    warum werden die Hunde denn gleich ins 4er- oder 6er Gespann gehängt?
    Ich weiß, dass es durchaus üblich ist, aber täte es nicht auch n 2er Team?

    Ich finde einen Anfang im 2er Team schwieriger als im 4er Team. Im 4er kann man einfach dem vorderen Hund nachlaufen, was mental viel weniger Stärke erfordert, als selber, alleine (auch mit Nebenmann, den sieht man ja nicht) voraus zu laufen.

    Ich habe Ebi die ersten mal mit Roots gemeinsam an den Bauchgurt gehängt, OHNE Neckline und bin so einfach ne Runde wandern gegangen. Nichts hat sie nach vorne gezwungen. Roots zeigt wie es geht, aber es ist IHRE Entscheidung dem zu folgen oder nicht. Bei Geschnüffel habe ich "voran" gesagt, aber das wars. Ich wollte, dass sie von selber entdeckt, dass ziehen Spass macht. Und habe ausgiebig gelobt, wenn sie neben Roots gezogen hat.

    Von da an, war es nur ein kleiner Schritt zum Laufen im Gespann. Ist ja im Prinzip das Gleiche. Bei Ewok werde ich bei der ersten Gespannfahrt noch viel langsamer fahren. Echt im Schrittempo. Weil der Hund so viel mehr Zeit hat sich selber zu korrigieren. Und nicht bei jedem "Fehler" sofort an der Neckline mitgeruckt und geschliffen wird.

    naijra

    Mir gefallt dein Video sehr gut. Ich sehe darauf einen Hund, der sehr viel Spass an der Sache hat, noch nicht so richtig weiss was genau von ihm verlangt wird und sich deswegen andauernd umdreht/schnüffelt/... . Ich finde schön, wie sehr sie sich an dir orientiert, wenn sie nicht weiter weiss!

    Ich glaube auch, dass sich das durch Zeit und Wiederholungen von selber geben wird. Sie wird sicherer werden und sich nicht mehr so viel umdrehen. Wahrscheinlich auch weniger schnüffeln.

    Offtopic: Ganz ehrlich, wenn ich deinen Hund auf dem Video sehe, erinnert mich das an einen gewissen Schwiegersetter :hust: ... Dieses hektische Herumfibbeln... diese TOTALE Führerbezogenheit + sehr sensibles Wesen ... das ist wohl wirklich ein Jagdhunde"ding". Er ist übrigens viel ruhiger, wenn er in gewohnter Umgebung ist. Aber kaum kommt einer unserer Hunde dazu (und wenn es nur Jaakko ist, der eh nichts mit ihm zu tun haben will), dreht der Setter total auf. Wird wohl so ne Art Übersprungshandlung sein??? Stressabbau durch wildes Hibbeln + Rennen.

    Also man selber joggt, hat nen Bauchgurt um, der Hund sein Zuggeschirr und lauft ziehenderweise voraus und zieht einem am Bauchgurt. Jeh nach Grösse und Motivation des Hundes spürt man schon einen merklichen Zug und lauft um eine Ecke schneller, als wenn man nur alleine laufen würde.

    Warum macht man sowas:

    - Dem Hund macht joggen auf diese Weise viel mehr Spass, als wenn er immer nur Bei Fuss in unserem Tempo nebenher zotteln muss (sogar mein Yorkie fand das langweilig).

    - Hund darf sich erstens so sehr ins Geschirr werfen, wie es ihm Spass macht und hat zweitens dieses Machtgefühl bestimmen zu dürfen, wo es lang geht (mit Hilfe unserer Richtungskommandos natürlich). Mein Yorkie hat gerade mal genug gezogen, damit die Leine halbwegs gespannt war, aber er fand das toll "Leithund" zu sein. Er war stolz drauf und hatte einen Riesenspass (beim "normalen" Joggen zottelte er total angeödet neben mir her).

    - Gerade wenn man selber nicht so die geniale Motivation und Ausdauer hat, ist joggen auf diese Art viel lustiger. Der ziehende Hund ermöglicht es einem mit dem gleichen Aufwand flotter und weiter zu laufen. Ausserdem ist die Motivation grösser, wenn man den Hund mit Freude voraus laufen zieht, als wenn man selber der Tempomacher sein muss.

    Tennisbälle sind bei uns tabu, weil sie die Zähne abwetzen.

    Stöcke schmeisse ich trotzdem immer wieder mal. Weil keiner unserer Hunde Stock/Balljunkie ist. Man lauft dem Teil flott hinterher, sammelt es vom Boden auf und rennt dann damit durch die Gegend. Aus dem Flug fangt nie wer irgendwas.

    Trotzdem spiele ich nur mit Stock, wenn ich gar nix anderes habe, sicher ist sicher. Bei uns werden Fussbälle (Luft zur Hälfte abgelassen) und Mini-basketbälle geworfen, damit kann man auch super Zerrspiele machen.

    Ein Arbeitshund in Privathand ist keine Katastrophe, wenn man sich bewusst ist was ein arbeitender Husky ist. Und ich bin auch eine "Privathand", bis vor einem Jahr haben wir mit 2 Huskies sogar mitten in der Grosstadt gewohnt. Geht auch... wenn man bereit ist die Hunde 3 - 5 mal die Woche zur Zugarbeit auf geeignete Wege zu karren (was ich sogar mit dem Rad gemacht habe).

    Und ja, bei den Hunden in meiner Umgebung SEHE ich einen Unterschied zwischen Arbeits- und Showhuskies. Die Showhuskies (ehrlicherweise, sie kommen auch nicht aus richtig guter Showzucht) sind fast unverträglich gegenüber gleichgeschlechtlichen Hunden und null führerorientiert. Der "typische" Husky halt (sogar unser TA war nicht davon abzubringen, dass Huskies permanent dominant gegenüber Hund und Mensch seien :???: ).

    Arbeitshuskies werden gerade seit den letzten 20 Jahren massiv auf Sozialverhalten und Führigkeit gezüchtet. Die Ur-huskies damals (also die aus Sibirien) waren ja die reinsten Wildtiere dagegen. Alles hündische was nicht zum Rudel gehört wird getötet, und so weiter...

    Also "Arbeitshund" und "angenehmer Begleiter" schliessen sich in keinster Weise aus! Alle meine Arbeitshuskies sind total angenehme Familien- und Wohnungshunde. Geniales Wesen, also "angenehm" ist einfach nur das Wort dafür!

    Die meisten Arbeitshuskies sind übrigens deutlich führiger als die Showhuskies, also meiner Meinung nach deutlich angenehmere Begleiter als ein Showhusky mit dem (nicht immer aber oft) "typischen" Sturkopf. Gerade "Lenkbarkeit und Eifer" fliesst beim Showhusky kaum als Zuchtkriterium ein, beim Arbeitshusky aber sehr wohl (sonst hätte man keine Leithunde).

    Aber es braucht keinen Züchter der ausschliesslich auf "angenehmen Begleiter" züchtet, und das als Ausrede nimmt den "Arbeitshund" wegzulassen.

    Und man muss übrigens weder Supermusher sein, noch Rennen fahren, noch täglich 60km radeln, um einen Husky arbeiten zu lassen. Konsequent 3 bis 5 mal die Woche 30 Minuten bis nach oben offen Zugtraining machen, reicht vollkommen aus. Dafür kann man dann im Winter super Touren machen, auch schon mit einem Hund (Hund zieht Gepäck, man selber mit Skien hinterher).

    Ist vom Zeitaufwand nicht mehr, als dass was man sonst eh spazieren geht!