Beiträge von Iris + Berny

    Ich mach keinen Schutzhundesport, hab aber trotzdem eine Meinung dazu ;) .

    Gut aufgebaut sehe ich echt keinen Unterschied zwischen einem Zerrspiel mit einem Knotenseil, und dem Hund, der in den Schutzarm beisst. Sollte man den Hund im Training bedrohen, bis er den Helfer angreift um sich zu verteidigen, dann finde ich das tatsächlich gemeingefährlich :schockiert: . In einem seriösen Verein wird (so viel ich weiss) aber auch absolut NIE so gerarbeitet.

    Ich halte einen Hund für so gescheit, dass er den Unterschied zwischen einem gepolsterten Schutzarm und einer Winterjacke schon von weitem erkennt. Dass er das Training am Übungsplatz vom Alltag unterscheiden kann.

    Ich hab ja auch Schlittenhunde, die unterscheiden können, wann ziehen angesagt ist, und wann nicht. Sie haben andere Geschirre an, ich verhalte mich ganz anders, und wir gehen ganz andere Wege als sonst. Ich nehme mal an, ein Schutzhund macht das genauso.

    Sollte man dem Hund das Beissen beibringen wollen, weil man aus seinem Hund eine "Waffe" machen will, braucht man dazu kein Schutzhundetraining. Das geht leider auch so...

    Wenn Charly auf Winterjacken ging, ist das für mich ein Zeichen, dass er NICHT zum Schutzhundesport ausgebildet wurde. Sondern dass irgendein Depp es sehr witzig fand seinem Hund das Beissen beizubringen.

    Einen Schutzhund mit einem wilden Beisser zu vergleichen ist für mich wie einen Schlittenhund mit einem an der Leine zerrenden Hund zu vergleichen. Da sind einfach soooo was von Welten dazwischen!

    Zitat

    Hätte noch ne Frage zum ziehen lernen: Irgendwas mach ich falsch beim an der Leine laufen, sobald Zuga drauf ist loben und mehr Leine geben, denn irgendwie kommt kein Zug auf. ...

    Wie lange übst du denn schon? Schau, ich nehme an, du arbeitest an der Leinenführigkeit, seitdem dein Hund ein Zwerg ist, oder? Je nach Alter sind das jetzt also schon einige JAHRE! Da ist klar, dass er nicht einfach so mit ein paar mal üben zur Ziehsau wird.

    Entweder machst du mit deiner Methode weiter, hast aber einfach mehr Geduld. Oder du kannst versuchen ihn mit einem "Lockvogel" ein bisschen zu animieren. Wenn du laufen gehst, nimmst du wen mit, der 5-10 Meter vor dir lauft und den Hund animiert ihm nachzulaufen. Diese zweite Person könnte auch noch einen Hund an der Leine haben, dann animiert es deinen vielleicht noch mehr zu ziehen.

    Klar darfst du in dieser Lernphase nicht zu streng sein: wenn er zieht, weil er wo einen Hund sieht, oder weil 50 Meter weiter ein Kaninchen über den Weg rennt: LOBEN und sei froh, dass er so reinhackt! Klar, er muss dann trotzdem brav vorbei gehen und NICHT dem Kaninchen nach, aber ich denke das kennt er eh auch schon vom normalen Spazierengehen.

    Der beste Lehrer ist immer noch ein zweiter Hund, vielleicht findest du über den örtlichen Schlittenhundverein oder einen Husky-züchter wen, der dir mal einen seiner Hunde leihen kann und du die beiden dann zu zweit vorspannen kannst? Oder das deiner bei einem kleinen Gespann mit eingespannt wird? Denn spätestens wenn neben ihm ein anderer Hund reinackert wie blöd und schreien anfangt, wenn es mal zu langsam weitergeht, geht ihm schon das Licht auf, was zu tun ist :D !

    Berny zerlegt mit Leidenschaft Quietschtiere, auch wenn sie nicht mehr Quietschen. Die werden in 1000 Fuzel zerlegt, die ich dann einfach wegkehre (er frisst das Zeug nicht). Wo ist das Problem ? :???: Solange er eh nur sein Spielzeug anknabbert ist es eh okay, oder?

    Und mit den Reisszähnen, meinst du, dass die Milch-Reisszähne mit 10 Monaten noch immer nicht raus waren, und dann operativ entfernt worden sind? Oder hat dein Hund gar keine Reisszähne mehr?

    Das geht glaub ich schnelle als man denkt.

    Berny hatte als Welpe wohl wenig Kontakt mit anderen Hunden. Und als Terrier hat er nun einmal die Devise "im Zweifelsfall Angriff". Er kann mit Rüden gar nicht, mit Hündinnen wird mal geschnuppert. Gespielt wird nie und im besten Fall ignoriert er andere Hunde einfach.

    Ich kenne zwei Dogo Argentino Rüden, die haben ihre ganze Junghundezeit gerne mit anderen Hunde gespielt und so zwischen 1,5 und 2 Jahren kam dann mit einem mal der Umschwung, und gleichgeschlechtliche Kollegen wurden nur mehr angemotzt. Ich kenne auch einen Cocker Spaniel Rüden, der knurrt seitdem er 6 Monate alt ist alle anderen Rüden an. Seine Besitzerin hat ihn gut im Griff und so kann er schon mit vielen anderen Rüden spielen (sie ruft ihn ab, wenn er zu mobben anfangt). Aber er ist der totale Rambo. Alle Hündinnen werden schnell mal bestiegen und auch im Spiel knurrt er fast permanent und versucht den anderen zu kontrollieren.

    Ich glaube das Beste ist noch, wenn der Junghund mit einem souveränen, dominanten Althund aufwachst. So lernt er von Anfang an, dass man nicht immer die erste Geige spielen kann. Besagter Cocker Rüde hat zum Beispiel genau einmal versucht Roots niederzumachen. Der hat ihm kurz und schmerzlos klargemacht, dass das so nicht geht, und der Cocker hat zum ersten Mal seitdem er Welpe ist mit einem anderen Rüden gespielt OHNE zu knurren! Roots hat 8 Jahre lang in einem Hunderudel mit 30 Hunden gelebt, das ist einfach unbezahlbar. Er kann Konflikte de-eskalieren ohne ein einziges Zeichen von Aggression und die schlimmsten Raufer vertragen sich mit ihm.

    Das war auch der Grund, warum ich nicht wollte, dass Daika als Einzelhund aufwachst (Berny ist zu assozial, als dass er Daika gutes Sozialverhalten beibringen könnte, deswegen zähle ich ihn mal nicht). Roots ist der perfekte Partner für sie.

    Ach ja: ich glaube auch, dass der Grundstein in den ersten Lebenswochen gelegt wird. Daika ist nicht nur mit Mutter und Geschwistern aufgewachsen, sondern auch mit einem "Onkel", einer "Tante" und ihrer Uroma. Das war echt Gold wert! Da lernte sie von Anfang an sich in eine Gruppe zu integrieren und Autorität zu akzeptieren (das kann Berny heute noch nicht, zumindest nicht mit anderen Hunden).

    Also Berny war Anfangs so (er war 4 und die Ex-besitzer haben ihm alles durchgehen lassen, inklusive Streunern und Wildern). Auch Roots muss noch einiges lernen, nachdem er ja in einem 30-Hunde Rudel aufgewachsen ist und sich deswegen einfach deutlich mehr um andere Hunde als um Menschen schert (auch wenn er mit Menschen nur gute Erfahrungen gemacht hat).

    Mit Berny bin ich damals fast verzweifelt, weil ich einfach überhaupt nicht mit so was gerechnet hab. Und auch nicht wusste, was ich tun soll (war 15 Jahre alt). Berny hat immer und überall Leinenpflicht (er jagd wie blöd). Am Anfang haben wir vor allem drinnen geübt. Kommen, wenn ich rufe, Sitz, Platz. Dann auch clickern und allerhand Tricks lernen. Draussen war es sehr zäh. Click for Blick brauchte ich da gar nicht anfangen, ihm war alles egal (nicht sehr verfressen). Bei ihm hat irgendwo das generelle Trick+Hier/Platz/Fuss Training so angeschlagen, dass es auch draussen immer besser funktionniert hat. Er hat aber auch heute noch (nach 8 Jahren!!) die Tendenz zu "wandeln" anzufangen, also einfach stur vor sich hin zu trotteln und sich nicht darum kümmern, was ich tu. Er ist aber sofort wieder da, wenn ich ihn rufe (wie gesagt, nach 8 Jahren Training!!).

    Mit Roots war alles viel leichter, weil ich selber schon viel besser vorbereitet war. Ich erwarte draussen erst mal gar nicht, dass er auf mich konzentriert ist. Herr Gott, er ist 8 Jahre alt und kennt das einfach nicht! Ich will aber, dass er ohne ziehen an der Leine geht, und da mach ich einfach ganz normale Richtungswechsel. Er schaut mich deswegen nicht mehr an, aber er zieht nicht, und das reicht. Zusätzlich tu ich daheim alles, um eine Bindung aufzubauen. Ihm das Herkommen beibringen, ihm das Kuscheln schönfüttern und ihn aufmuntern auch mal in meiner Anwesenheit die Sau rauszulassen (mit Daika spielen, ihre Spielsachen untersuchen, sich in die Hundekörbe legen).

    Inzwischen kommt er draussen sogar, wenn ich ihn rufe (er ist aber auch nur in eingezäuntem Gebiet ohne Leine), das ist aber auch mehr der Verdienst der Vorbesitzerin als meiner. Denn wo er Anfangs distanziert war, orientiert er sich jetzt immer mehr an uns, er kennt das also schon. So richtig ohne Leine spazierengehen werde ich mit ihm wohl nie. Das macht aber auch nix, denn er tobt sich entweder im eingezäunten Park aus oder im Zuggeschirr (also angeleint).

    Daika war bis 6 Monate nie lange alleine (länger als 10 Minuten oder mal 1 Stunde im Auto). Wir gingen je nach Bedarf alle 10 bis 60 Minuten Gassi (also nur runter zum Pinkeln und wieder rauf) und zwei mal am Tag raus zum toben (so 15 Minuten) oder zum Sozialisieren (zum Spielen im Bahnhof, kurzer Spaziergang an der Schlepp im Park, andere Hunde treffen, Bus fahren, ...).

    Ab 5 Monate waren wir dann auch mal länger spazieren und beim Toben durfte sie so lange, bis sie keine Lust mehr hatte oder ich gehen wollte.

    Laufen (im Zuggeschirr) gehen wir seit sie 7 Monate alt ist, aber Anfangs halt nur so 10 Minuten und alle zwei Wochen mal.

    Also wenn ich die Huskies mit Spazierengehen auslasten bin, brauch ich gar nie mehr nach Hause kommen :D ! Also im Moment sind wir bei ein (Daika) bis zwei (Roots) mal Zugarbeit pro Woche (jedes mal so max. eine halbe Stunde, Daika ist ja noch jung und Roots mag alleine noch nicht so). Spazierengehen tun wir nur wenig, also das sind eher so Pinkel- und Gegend-anschau-Runden. Die dauern auch nicht sonderlich lang (20 bis 30 Minuten) weil wir mitten in der Stadt wohnen. Beide spielen viel, miteinander, mit uns und mit anderen Hunden (jeden Abend ist im Park Hundetreff). Auch sind beide Hunde voll in unseren Alltag integriert und kommen mit zur Arbeit. Jeder Hund ist täglich maximal 4 Stunden lange alleine (und alleine sein heisst ein Husky, Berny und die Katze zusammen in der Wohnung.

    In der Wohnung haben die Hunde immer mehr oder weniger Ansprache, schlafen und dösen aber auch sehr viel. Wenn nix los ist legt Roots sich fast immer sofort hin und schlaft. Daika wandert dann oft durch die Wohnung und versucht die anderen zum Spielen zu animieren, meistens legt sie sich aber auch irgendwo hin und döst. Sollte ich aufstehen und wo hingehen, kommt sie gleich schaun was ich tu. Sie ist aber in keinster Weise hibbelig oder will andauernd Aufmerksamkeit.

    Das hat sie aber auch von Anfang an gelernt. In der Wohnung wird nicht wild getobt (das geht sonst immer auf Bernys und Katzes Kosten) und wenn sie mich nervt, schicke ich sie weg oder sag ihr sie soll sich hinlegen und eine Ruhe geben.

    Ich lege sehr viel Wert auf Ruhe, weil mir hibbelige Hunde auf die Nerven gehen. Der lästigste der dreien ist noch Berny (das Ergebnis meiner Erziehungspfuschereien der Vergangenheit :roll: ), der fangt zu fiepen und bellen an, wenn ihm fad ist. Dadurch kann ich ihn auch nie zur Arbeit mit nehmen.

    So richtig "fertig" sind die Hunde nie. Auch nach dem Ziehen könnten die immer noch locker weiter machen. Aber Daika darf nun einmal noch nicht so viel und Roots ist für Langstrecken trainiert, der ist nach 80 km noch munter :D (mag aber nicht gerne alleine ziehen, weil er das sein ganzes Leben nie musste). Sie wissen einfach wann ich eine Ruhe haben will und wann nicht.

    Naja, zwischen 35 und 38 cm und "um die" 7 kg für Rüden, das dann schon hinhaun, oder? Sie sind ja recht schlank gebaut. Berny ist ein Terrier (sehr quadratisch und kompakt gebaut), ist 35 cm gross und wiegt gute 8 kg.

    Also ich denke schon, dass man auch Lundehunde mit Trockenfutter ernähren kann wie auch jeden anderen Hund :D (ob man es will ist dann natürlich wieder eine andere Frage).

    Mir gefallen sie auch gut, sie sind aber halt so selten, ich weiss gar nicht ob es sie ausserhalb von Norwegen überhaupt gibt.

    Also Berny wäre glaub ich gerne ein Einzelhund geblieben. Denn andere Hunde ignoriert er sowieso nur, mit Rüden will er sich oft fetzen. Spielen tut er nie mit anderen Hunden.

    Daika, unseren Zweithund, habe ich mir aus ganz egoistischen Gründen geholt. Seitdem Berny 12 ist zeigt er mir deutlich, dass er in Pension gehen will. Laufen gehen findet er jetzt öd, Radfahren tu ich eh schon nicht mehr seitdem er 8 ist. Er will einfach nur schnüffel+pinkel Spaziergänge und ein bisschen Klickern. Damit ist er zwar glücklich, mir reicht das aber nicht. Ich will auf Achse sein mit meinem Hund :D , und Berny wollte einfach nicht mehr.

    Eine Weile habe ich versucht einfach runter zu schrauben, also nur ganz kurz und langsam laufen gehen (15 Minuten, urlangsam), aber er hatte einfach null Lust mehr. Und ohne ihn laufen gehen brachte ich nicht übers Herz (obwohl es ihm sicher lieber ist).

    Also kam Daika zu uns, als zukünftige Lauf/Radfahr-hündin. Von Anfang an habe ich dafür gesorgt, dass Berny auch seine Ruhe hat, und dass er weiterhin seine Spaziergänge mit mir alleine hat. Wo er schnüffeln darf und ich ein bisschen mit ihm clickere. Er und Daika hatten so verschiedene Bedürfnisse, dass ich einfach nicht mit beiden gleichzeitig gehen wollte.

    Für Berny hat sich nicht soo viel geändert, er hat nach wie vor seine Seniorenspaziergänge, ich clickere mit ihm und es gibt nach wie vor haufenweise Privilegien die nur er hat (ich sag immer zu Daika "Wenn du mal so brav bist wie der Berny, darfst du dann auch aufs Sofa!").

    Also der Sprung von 1 auf 2 war komplizierter als von 2 auf 3. Denn Daika und Roots haben praktisch die gleichen Bedürfnisse. Die spielen einfach mal miteinander, vor dem Roller sind sie zu zweit eingespannt. Wir haben das Glück, dass Roots einfach der perfekte Husky ist :D und einfach NUR brav. So gehe ich im Moment mit den 3 Hunden nur in 2 Schüben raus. Ein mal Berny und Roots, weil beide eher ruhig sind und auch "normal" an der Leine gehen können. Und dann mit Daika, die einfach noch Einzeltraining braucht.

    Ich würde nie wieder einen sozialen Hund alleine halten. Ich würde vor allem nie einen Welpen/Junghund ohne einen sozialen, erwachsenen Hund aufwachsen lassen, denn die geben sich einfach sooo viel!

    Wie gesagt, eine Ausnahme sind Hunde wie Berny, die einfach nicht wirklich mit anderen Hunden können und sie definitiv nicht für ihr Glück brauchen (Auch wenn Berny sehr glücklich ist seitdem Daika läufig ist :D ).

    Aber kein Hund soll so werden wie Berny, denn Berny ist auch nur so, weil er einfach total schlecht sozialisiert wurde. Und obwohl er etwas assozial ist kommt er ohne Probleme mit den beiden Huskies klar. Sein Wort ist Gesetz :D (Daika hat Respekt, weil sie ein paar mal Haue gekriegt hat und Roots lasst ihn einfach in seinem Grössenwahn).