Hallo!
Find ich toll, dass du so ein Hundefan bist, ich wollte in deinem Alter auch unbedingt einen Hund (und habe ihn, Berny, mit 15 dann auch bekommen
).
Wie siehts denn mit deinen Eltern aus? Was halten die von Hunden?
Wenn wirklich du alleine den Hund haben sollst, ist es halt echt nicht einfach, das muss dir schon klar sein. Jeden Tag raus, in der Früh vor der Schule (ich bin damals um 5.45 aufgestanden damit ich mit Berny eine halbe Stunde spazierengehe) und auch nach der Schule sofort wieder Spaziergang. Am Abend dann noch mal grosser Spaziergang mit Tricks und Unterordnung (Fuss gehen, Sitz, Platz, Hier,...) üben. Da geht schon wirklich sehr viel Zeit drauf... eigentlich fast die ganze Freizeit!
Meine Eltern waren am Anfang gegen einen Hund, weil sie sich beide überhaupt nicht mit Hunden auskannten. Wir haben dann den Berny, einen 4-jährigen 8kg Hund übernommen. Er konnte schon alleine bleiben und war absolut stubenrein. Man konnte ihn halt überhaupt nicht ableinen, weil er dann zum Jagen abhaute.
Meine Eltern haben mir zwar nicht aktiv geholfen (also selber den Hund erzogen oder so), aber sie haben mich immer unterstützt. Wenn ich mal einen Kurs am Nachmittag hatte, sind sie mit Berny raus gegangen. Als ich fürs Studium nach Frankreich gegangen bin, haben sie ihn 6 Monate behalten, bevor ich ihn nachholen konnte. Auch haben sie immer den Tierarzt gezahlt (das ist ganz schön teuer) und das Futter. Leinen, Halsband, Geschirr, Spielzeug und Kauzeug habe ich selber vom Taschengeld gezahlt.
Wichtig ist, dass deine Eltern dich unterstützen, sonst geht gar nichts. Du musst ja auch daran denken, dass ein Hund bis zu 15 Jahre alt werden kann. Das heisst, wenn du jetzt einen Welpen nimmst, hast du den Hund bis du fast 30 bist! Da hast du dann schon studiert, arbeitest, bist vielleicht schon verheiratet und hast Kinder! In der ganzen Zeit bist du für den Hund verantwortlich und musst dich wahrscheinlich ziemlich einschränken, damit es dem Hund auch gut geht. Es ist viel leichter, wenn deine Eltern zur Not einfach den Hund behalten können und auch wollen (wenn du zum Studieren zum Beispiel ausziehen musst).
Ich bin gegen einen Welpen, ausser deine Eltern haben wirklich viel Zeit und ein bisschen Hundeerfahrung. Ein Welpe ist unglaublich viel Arbeit und kann die ersten 5 Monate fast gar nicht alleine bleiben und muss immer überwacht werden (damit er stubenrein wird und lernt, was er in der Wohnung anbeissen darf und was nicht). Das geht nicht wenn die Eltern arbeiten und du in der Schule bist.
Ich würde mich deswegen auch nicht zu sehr auf eine bestimmte Rasse festlegen. Der Hund sollte so klein sein, dass du ihn auch dann locker halten kannst, wenn er mal richtig in die Leine springt. Also nicht schwere als 10kg, wenn er mal erwachsen ist. Am besten einer der der Gesellschaftshunde (schau mal im Internet die Rassen der FCI Gruppe 9 an). Wenn ihr euch wirklich für einen Hund entscheidet, würde ich am Besten einfach ins Tierheim gehen und dort nach einem kleinen, erwachsenen Anfängerhund suchen (so wie Berny: geht brav an der Leine, ist stubenrein und kann gut alleine bleiben).
Ich wünsche dir viel Glück mit deinem Hundewunsch! Ich hatte damals eine Riesenfreude mit Berny, meine gesammte Freizeit ging für Spaziergänge, Wanderungen und Hundeerziehung drauf. Und Hundeschule jeden Samstag (da sind wir auch 45 min. zu Fuss hin und dann wieder nach Hause). Auch meine Eltern sagen mir (jetzt nachträglich), dass sie zwar anfangs skeptisch waren (meine Mutter hätte schwören könne, dass der Hund dann an ihr "hängen bleibt", das hat sie auch in Kauf genommen), ich mich aber total zum Positiven verändert habe. Ich war vorher voll die Stubenhockerin und ein bisschen "eigenbrötlerisch", mit Berny war ich nur mehr draussen unterwegs und lernte massig Leute kenne (die Senioren und Kinder der Siedlung und andere Hundeleute).
Als ich 15 war wollte ich aber auch einen Husky, und das wäre (und das wusste ich auch) eine absolut dämliche Idee gewesen. Fast 7 Jahre habe ich gewartet bis alles passt (ich den Welpen nicht alleine lassen muss und genug Zeit habe), und jetzt haben wir zu Berny noch zwei Huskies dazu.
PS: Berny ist jetzt fast 13 und wohnt bei mir in Frankreich, wo ich dieses Jahr mein Studium beende.