Ganz ehrlich, ich musste jetzt grinsen, denn bei uns lauft das GANZ GENAU GLEICH ab !
Und anfangs hatte ich die Krise deswegen! Mein Mann konnte sich an kein einziges klares Kommando halten. "Sitz" heisst bei ihm nicht sitz, sondern wahlweise (jeh nach Situation) "gib eine Ruh", "geh weg", "hör auf zum Schnorren" "leg oder setz dich irgendwo hin". "Hier" heisst bei mir "renn im Eilschritt zu mir und mach vor mir Sitz", bei ihm heisst es irgendwas zwischen "schau her", "hör auf da herumzuschnüffeln", "komm weiter" und "komm zu mir".
Nur... anfangs hatten wir ja nur Berny, der war da schon 10, sehr gut erzogen und abgeklärt. Da hab ich mich dann einfach mal auf ein Experiment eingelassen und meinen Mann einfach mal machen lassen. Ich dachte mir, wenn meine Methode wirklich so viel besser funktionniert als meine, wird er es irgendwann eh sehen und es auch so machen wollen.
Ich hatte teilweise recht, aber wirklich nur teilweise. Ja, Berny kommt bei mir besser Hier, und macht auch alle Tricks fast nur bei mir (bei meinem Mann weiss er nie so richtig was er eigentlich meint). Aber Berny hört besser auf meinen Mann als mich, wenn er beschlossen hat das Hier zu überhören und jagen zu gehen *checke immer noch nicht warum, bin aber auch froh*. Berny spielt mit meinem Mann, nicht aber mit mir (ein totaler Erfolg, den Berny spielt echt fast nie und mit niemandem, ob Hund oder Mensch).
Also habe ich es bei Daika weiter so gemacht. Jeder macht auf seine Weise und übernimmt vom anderen die Methoden, die gut laufen. Daika geht bei mir besser an der Leine und kommt besser her. Dafür schafft sie es auch meinen Mann zu entziffern und macht fast immer alles zu seiner Zufriedenheit (sie schafft es auf "Sitz" das zu tun, was mein Mann eigentlich von ihr wollte ).
Nur bei einem sind wir uns einig, will einer der Hunde eine Keilerei anfangen, gibts eines auf die Rübe (da machen wir den Hund so lange nieder, verbal, mit Körpersprache und wenn es sein muss mit schubsen, bis er Schiss hat und beschwichtigt). Es passiert eh fast nie, eigentlich nur, wenn zwischen Daika und Berny, wenn es um Futter geht. Da gibts jetzt einerseits genaue Regeln (bevor wir ein Leckerli geben, sagen wir den Namen des Hundes, der es kriegt, so entstehen keine Missverständnisse), andererseits wissen die Hunde, dass der der knurrt weggehen muss und nix mehr kriegt, während die anderen weitergefüttert werden.
Schau es dir mal genau an, es gibt doch sicher auch Dinge, die dein Mann von den Hunden "verlangt"? Aus dem Bett gehen, wenn er keinen Platz mehr hat? Weg vom Tisch gehen, wenn penetrant auf seinen Teller gestarrt wird? Ihn nicht anspringen, wenn die Hunde dreckig sind? Ruhig sein, wenn zu wild getobt wird?
Vom Hund respektiert werden heisst ja nicht, dass der Hund alle Kommandos sofort ausführt, sondern dass der Halter global gesehen seine Wünsche durchsetzen kann. Wenn dein Mann auf "hier" nur wünscht, dass der Hund weiter geht, und der geht weiter, dann lauft ja alles wie es soll (auch wenn es nervig für dich ist, weil es dir das Kommando versaut).
Diese Dinge funktionnieren bei meinem Mann 1A, auch wenn ich mich mehr bemühe das alles über Positiv beizubringen und mein Mann es eher ein mal ordentlich krachen lasst (er wurder auch selber als Kind so erzogen, ich überhaupt nicht). Ich sehe aber inzwischen dass es funktionniert und dass keiner der Hunde da irgendeinen Schaden davon hat. Also lass ich ihn machen.
EDIT: Bei uns funktionniert das mit drei Hunden, ohne dass wir allzu starre Alltagsregeln haben. Und das obwohl Berny nicht einfach ist mit anderen Hunden. Es gibt nur ein paar einfache Hausregeln:
1 - Will ein Hund seine Ruhe von den anderen haben, haben die anderen das zu respektieren sonst kriegen sie es mit mir zu tun.
2 - Wenn ich wem was zu Essen gebe, dann ist das seines und ich will es nicht sehen, dass die anderen versuchen es ihm zu klauen. Wenn der Hund dann aber weggeht (weil er keine Lust mehr darauf hat) und das Teil liegen lasst, kann es nehmen wer will und der erste Hund hat da nix mehr zu melden.
3 - Wenn ich sage es ist Schluss mit Spielen, ist Schluss mit Spielen. Das ist selten nötig, hin und wieder aber schon (nach dem Essen, oder wenn Daika zu sehr aufdreht).
Das wars, jeder darf in jedem Körbchen liegen, jeder darf an jedes Spielzeug, jeder darf sonst tun was er will. Regel 1 ist wichtig, weil Daika nun einmal jung ist, Berny aber spielen hasst und auch Roots hin und wieder einfach gerne mal seine Ruhe hat. Regel 2 ist nötig, weil Berny der totale Futterneider ist und Streit anfangt, wenn ich solche Situationen nicht klar regle. Regel 3 ist vor allem dann wichtig (dann aber wirklich!) wenn wir Besuch haben, oder wir bei wem mit den 3 Hunden auf besuch sind.
Jeh nach deinen Hunden, wirst halt auch du ein paar essentielle Regeln einführen müssen, und die werden derart eindeutig sein, dass auch dein Mann sich daran halten wird. Man kann ja diskutieren, ob es WIRKLICH so wichtig ist, dass der Hund bei einem Hier jedes mal im Sprint daherkommt und dann vorsitzt, oder einfach nur langsam in meinen Richtung kommen soll. Aber so grundlegende Respekt-regeln, sind dann doch recht klar und einfach zu verstehen.