Hallo CoriW,
es ist immer schwer in diesen Fällen objektiv zu handeln und zu entscheiden.
Fassen wir mal zusammen wie Du die Situation beschreibst:
Deine Hündin ist 10 Jahre alt, Dein TA sagt, die Behandlung bedeutet 3 – 4 OPs, der Ausgang der OPs ist ungewiss. Der Tumor ist sehr groß, offen und das Risiko von Entzündungen kommt dazu.
Was würde ich tun.
Ich würde auf jeden Fall noch eine zweite und ggf. sogar eine dritte Meinung einholen. Dann würde ich alle Für und Wider ganz genau Analysieren. Wichtig dabei ist, dass man den Behandlungszeitraum – über welchen Zeitraum würde Deine Hündin diesen Strapazen ausgesetzt sein – berücksichtig. Ein Jahr und mehr?
Nach dieser Analyse würde ich dann die Entscheidung treffen.
Meinem jetzigen Gefühl nach und auch aus der Erfahrung heraus mit unserem ersten Hund, würde ich in diese Fall höchstwahrscheinlich von den Lebensverlängernden Maßnahmen wie OPs absehen und den Tumor so behandeln, dass es dem Hund gut geht. Leichte Schmerzmittel würde ich auch noch geben aber alles was darüber hinausgeht, dann ist es vorbei.
Das hört sich jetzt vielleicht sehr hart an aber ich denke es steht in keinem Verhältnis, wenn ein Hund vielleicht eine Lebenserwartung von 12 – 13 Jahren hat, der Hund ist jetzt 10 und muss die letzten 1-3 Jahre immer wieder Operiert werden. Da ist für mich die Qual des Hundes größer als wenn ich es dem Hund jetzt, wo es ihr ja noch gut geht, so angenehm wie möglich mache. Ich habe noch Zeit mich von ihr zu verabschieden und ja, es weiß ja keiner wie lange es noch so bleibt. Vielleicht lebt sie mit dieser Form noch 1 Monat vielleicht aber auch 1 oder sogar 2 Jahre. Wissen tut das keiner aber ich denke, dass ist gerade in diesem alter die beste Lösung.
Wir haben es bei unserem Bill damals so gehandhabt und Du wirst es nicht glauben, er ist 15 Jahre und 7 Monate alt geworden.
Natürlich ist es für Dich jetzt sehr schwer über eine Einschläferung nachzudenken. So wie Du schreibst, geht es Deiner Hündin zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht schlecht. Sie ist fit, sie spielt und hat Lebensfreude. Nur leider mit so einer Diagnose kann es von heute auf Morgen umschlagen und so kannst Du wachsamer sein und bist ein wenig auf den Punkt X vorbereitet. (Eigentlich ist man das nie, es ist immer der falsche Zeitpunkt)
Und Du wirst wissen, wenn es soweit ist. Man merkt einfach, wenn der Freund :tear: nicht mehr kann und wenn der Zeitpunkt gekommen ist Abschied zu nehmen. Glaub mir, Du weißt wann der richtige Zeitpunkt ist.
Genieß die Zeit, die Dir noch mit Deiner Hündin verbleibt und mach ihr die Zeit so schön wie möglich. Versuch Objektiv zu bleiben und dann wirst Du zusammen mit Deiner Hündin den richtigen Weg gehen.
Ich wünsche Dir und Deiner Hündin alles, alles Gute
agil