Beiträge von Fantasmita

    Zu dem Thema kann ich auch das Buch "Meins" von Jean Donaldson empfehlen. Da steht sehr anschaulich, wie man mit solcher Art Probleme am sinnvollsten und effektivsten umgeht.

    Natürlich sollte man den Hund nicht bei seinen Mahlzeiten stören, da werde ich auch bissig ;) aber grundsätzlich sollte man den Hund schon daran gewöhnen, dass man an alles kann, was der Hund hat. Das kann unter Umständen lebenswichtig sein. Wenn man sich nie der Situation stellt betreibt man perfektes Management aber wenn man dem Hund dann doch mal was abnehmen muss, was aus seiner Sicht supertoll ist, dann hat man das Problem. Es geht denke ich eher um den grundsätzlichen Umgang und wie man das nach und nach trainiert.

    Im Zweifelsfall kannst du dich bei den Startbedingungen auch darauf einstellen, dass das mit dem Alleinsein nie wirklich was wird.

    Wenn du ihn von Welpe an hast, wann hast du ihn zum ersten mal kurz alleine gelassen ... also einfach raus und kurze Zeit später wieder rein, damit er von Anfang an lernt, dass es das normalste der Welt ist und nix besonderes?

    Hast du deinen Hund gefilmt? Steht er unter Streß (Körpersprache) oder hat er "nur" langeweile oder leidet er unter Kontrollverlust?

    Hast du mal probiert ihn mit was tollen alleine zu lassen, z.B. ein Karton voller Zeitungsknüddel, in einigen dann Fleischwurst drin, dann hat er erstmal was zu suchen und ist beschäftigt? Kann er das überhaupt oder fängt er gleich an zu kläffen und läßt alles andere links liegen?

    Wie gesagt erfolg im Training kannst du nur haben, wenn du ihn sonst nicht alleine läßt, sonst fällt er jedes mal zurück und mit etwas Pech wird er es nie lernen, wenn du sagst, dass du schon solange Jacke an, Jacke aus gemacht hast bis es ihn nicht mehr interessiert hat.

    Hast du mal die Schilddrüse überprüfen lassen? Ist er ansonsten ein ausgeglichener Hund?

    Ich würde hier keine Handfütterung empfehlen bevor ich nicht wirklich sehe, wie der Hund reagiert. Wenn er den Freund als Bedrohung empfindet, dann wird die Handfütterung eher eine gegenteilige Wirkung haben.

    Unser jüngerer Dobi kam auch zu uns mit echten Ressourcenproblemen, da hätten wir alt ausgesehen, wenn wir ihn aus der Hand gefüttert hätten. Aber viele Wege führen nach Rom und heute hat er überhaupt keine Probleme mehr, dass man ihm den Napf wegnimmt, dass man seinen Kauartikel festhält und ihm "hilft" ;-).

    Es geht um die Pauschalempfehlung ... wäre ich vorsichtig mit, wenn man die Gesamtsituation nicht gesehen hat. Kann sonst extrem nach hinten losgehen.

    Kein Schwachsinn .... kein Rudel .... eine Gruppe ... ein feiner Unterschied. Ein Rudel bilden nur Hunde einer Familie ... unsere Hunde bilden eine Gruppe und wenn wir sehr tolerant sind, gehört der Mensch mit in diese Gruppe.

    Zum einen wirst du im Training nur Erfolg haben, wenn du sie zwischenzeitig nicht auf biegen und brechen alleine lassen mußt, sonst hast du natürlich ständig einen Rückfall und zum anderen mußt du kleinschrittiger anfangen.

    Solange die Jacke anziehen, bis es sie nicht mehr interessiert. Schuhe anziehen .. bis es sie nicht mehr interessiert. Innerhalb der Wohnung muss euer Dobi es erstmal schaffen längere Zeit irgendwo zu liegen, ohne euch zu verfolgen (eine Grundvoraussetzung, sonst müßt ihr da anfangen) .... wirklich ganz ganz kleinschrittig anfangen, bevor man überhaupt darüber nachdenkt, das Haus zu verlassen und sei es nur für eine Minute.

    Zitat

    Fanta, ganz ehrlich? Das setze ich voraus und schreibe es nicht extra hier rein. ;)

    Aber vielleicht ist es gut, dass du das nochmal extra betont hast. :gut:

    So ist es, ich setze sowas auch voraus aber wenn hier immer wieder total isoliert reingeworfen wird, dass man seinen Hund dann halt zur "erlernten Hilflosigkeit" erzieht finde ich das unschön. Hier gibt es viele die sich eben nicht mit den Lerntheorien beschäftigen und mit solchen Begrifflichkeiten nix anfangen können ... die hören nur "erlernte Hilflosigkeit" oh Gott oh Gott das will ich nicht, mein armer Hund. Sie wissen aber nicht, wie es dazu überhaupt kommt und das man schon total unfähig sein muss, um das hinzukriegen ;-) und dafür belohnen Hundehalter einfach viel zu gerne, als das das ein Problem wäre, was hier ernsthaft zur Debatte steht.

    Also ich würde als Hund direkt zubeißen, wenn man mich so nerven würde, könnt ihr froh sein, dass der Hund so nett ist und durch knurren mitteilt, dass ihr Blödsinn macht, dass hat herzlich wenig mit Rudeltheorien zu tun und schon gar nicht mit Alpha, sondern es ist einfach albern dem Hund das fressen wegzunehmen. Wenn man sowas trainieren möchte bitte schön aber nicht indem man dem Hund das Futter wegnimmt. Der Hund muss ja denken, dass bei Euch nicht alle Tassen im Schrank sind :D (nicht bös gemeint ;-)).

    Ansonsten kann es auch damit zusammenhängen, dass dein Hund dich nicht als Rudelführer ansieht ... liegt in der Natur der Dinge, weil ihr gar kein Rudel seit, sondern lediglich als sein Eigentum, was es zu beschützen gilt.

    Fernbeurteilung der Situation halte ich für schwierig, weshalb ich zu einem Hundetrainer raten würde. Einem selber ist oft nicht klar, was wirklich schief läuft, weil man emotional in die Situation involviert ist ... da ist es sinnvoll sich eine außenstehende Meinung einzuholen. Möglichst von einem Trainer der nicht in der Vergangenheit hängengeblieben ist :D

    Zur erlernten Hilflosigkeit, die immer gerne in den Raum geworfen wird als Ermahnung der totalen Zerstörung der Beziehung Hund-Mensch.

    Zur erlernten Hilflosigkeit kann es nur kommen, wenn man mit dem Hund im Bereich der positiven Bestrafung arbeitet UND ihn darin hängen läßt, d.h. dass er Hund nicht positiv bestätigt wird, wenn er erwünschtes Verhalten zeigt.

    Ich hoffe und gehe davon aus, dass jeder hier der mit seinem Hund eine Beziehung hat, egal wie er arbeitet und welchen Weg er für sich gefunden hat, seinen Hund auch lobt, wenn er erwünschtes Verhalten zeigt, somit ist das Thema der "erlernten Hilflosigkeit" nicht wirklich etwas was man einfach so in den Raum werfen sollte.

    Positives Verhalten belohnen/bestärken ist auch nicht immer die Party, dass kann ein ganz normales ruhiges streicheln sein (wenn der Hund streicheln als Belohnung empfindet) oder auch ein einfaches verbales, ruhiges Lob.

    Was ich noch anmerken möchte .... ich mag auch kein einseitiges Training .... ich finde im Werkzeugköfferchen eines Trainers sollte noch etwas mehr drin sein als ein Clicker ... ob das bei der Trainerin so ist, wird aber erst die Arbeit mit ihr zeigen, genauso wie man nicht pauschal sagen kann, dass sie nun gut ist. Es kommt wie immer darauf an, wie nutzt sie dieses Werkzeug, wie flexibel ist sie, wie effektiv wendet sie es bei deinen Problemen an und wie intensiv kannst du dich auf ihre Arbeit einlassen und was tut sie, wenn du ihr aufzeigst, dass du in manchen Situationen dich damit nicht identifizieren kann ... hat sie dann einen Plan B, C, D, E oder Z für Dich?

    Das wirst alles nur Du selber rausfinden können ... nur der Einsatz vom Clicker sagt noch nix über die Qualität des Trainings aus.

    Ja wir haben eine Reizangel ... Teleskop-Putzstock mit Band dran ;-).

    Wir benutzen das nur in kurzen Sequenzen und wenn dann nicht zur gemeinsamen Beschäftigung, da gibt es sinnvolleres, sondern ausschließlich zum Training der Impulskontrolle. D.h. vorher absitzen, erst auf Freigabe loslaufen, im Lauf stoppen oder abliegen ... solche Sachen kann man damit super trainieren und dadurch haben meine Hunde gelernt im Lauf zu stoppen, wenn da was tolles quer läuft.