Zitat
Wie behandeln Hunde sich denn untereinander? Da werden keine Leckerlis verteilt. Das läuft vor allem über Körperkontakt, Körperpflege, Aufmerksamkeit, oder eben keine. Trotzdem sagt man doch der Hund ist ein sehr soziales Wesen. Wie passt das jetzt?
Vielleicht würden sie Leckerchen verteilen, wenn sie es könnten Spaß beiseite
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Beim Schnauzengriff sind wir uns doch alle relativ einig, dass es den zwischen Hunden gibt aber das wir uns nicht einbilden sollten den zu simulieren, weil wir es eh nicht können.
Ich schlecke meinen Hunden nun auch nicht übers Fell aber es ist doch so, dass auch unsere Interaktion mit unseren Hunden niemals auch nur annähernd so ist, wie Hunde untereinander. Es mag Menschen geben die das halbwegs konsequent durchziehen aber die entsprechen doch eher der Ausnahme. Somit sind Leckerchen doch auch eine Art Krücke, eine zusätzliche Möglichkeit die wir haben unsere Hunde positiv zu bestätigen. Schauen wir uns doch mal in den Hundeparks um oder im Bekanntenkreis ... wo ist denn wirkliche Körperlichkeit mit den Hunden? Da wird der Kopf getätschelt und der Hund gekuschelt aber wirkliche körperliche Interaktion ist doch eher selten.
Es gibt doch auch Hunde die absolut keine soziale Interaktion möchten, wenn sie in bestimmten Situationen sind. Da kann man halt die Leckerchen für sich nutzen.
Warum begrenzen wir uns mental so stark?
Kommen wir mal wieder auf Max und Moritz .. äh auf Max und Big. Max bekommt so gut wie gar keine Leckerchen, außer beim Tricks-Clickern und einfach mal so ein Leckerchen als Abstauber. Meine Einstellung ist einfach, dass ich mit Leckerchen arbeite, wenn ich dem Hund was neu beibringe, es dann ausschleiche, wenn der Hund weiß worum es geht und danach nur noch über mich (streicheln, verbales Lob, Rennspiel, körperliches Spiel) lobe. Funktioniert bombig und ich muss nicht mit dem Leckerchensack durch die Gegend rennen.
Big bekommt momentan noch Leckerchen, weil er manche Dinge einfach noch lernen muss, weil er unheimlich gut dafür zu haben ist und weil wir bei anderen Dingen noch beim ausschleichen sind. Für ihn sind Streicheleinheiten aber auch eine grandiose Belohnung, weil er sehr sehr menschenbezogen ist und seine Menschen für ihn das größte sind was es gibt. Von daher ist der Weg dahin, dass wir auch da keine Leckerchen mehr nutzen werden sehr kurz.
Hätte ich einen Hund der darauf nicht reagieren würde, dann würde ich auch mit dem Leckerchensack durch die Gegend rennen. Mir ist es doch im Endeffekt total schnuppe ... ich bin doch uninteressant und meine Bedürfnisse und Befindlichkeiten (das ich es doof finde mit nem Leckerchensack durch die Gegend zu rennen ;)) sind doch auch schnuppe. Wie mache ich es meinem Hund leichter und was empfindet er als Belohnung ... darum geht es doch. Ich habe schon einige Hunde gesehen die angeblich so toll auf streicheln reagieren die aber, wenn die Hand kommt, total unglücklich aussehen und meiden. Vielleicht sollten wir einfach mal weg von uns und wie wir es gerne hätten und hin zum beobachten unserer Hunde.
Allerdings muss ich sagen, dass ich schon die Einstellung habe, dass in der Erziehung Leckerlies teilweise eher hinderlich sind. Teilweise finde ich es sogar unfair den Hund über Wochen und Monate in ein von mir gewünschtes Verhalten zu leiten, weil es einfach nett ist, statt ihm klar zu sagen, dass ich das nicht möchte. Das ist halt der nächste Punkt an dem sich die Geister scheiden.
@ Brunos Frauchen
Sie hat geschrieben sie hat 2 Wochen ignoriert aber ignorieren hat viele Farben. D.h. nicht zwingend, dass die Hunde 2 Wochen nicht beachtet wurden . Dann würde ich halt erstmal hinterfragen, wie dieses ignorieren aussah bevor ich einfach wilde Verdächtigungen und Unterstellungen in den Raum werfe... das ist nämlich auch unsozial *gg* .