Ich bin zwar etwas jünger, aber: ich glaube, das gab es früher auch.
Aber es wurde auf uns Kinder weniger Fokus gelegt, jetzt mal dahingestellt, ob das gut war oder nicht.
Ich bin nämlich nicht so der Freund von früher war alles besser.... es war einiges besser und einiges auch schlechter.
Man machte sich nicht so viel Gedanken, wenn ein Kind "durch das Raster fiel". Also wird es diese Fälle einfach ohne dazugehörige Diagnose gegeben haben. Noten gab es in der ersten Klasse, wer hintendran hing, ja irgendwo Pech gehabt. Hibbelige Kinder, so nannte man das damals halt, gab es bei uns genug. Es gab mehr körperliche Züchtigung, bei mir zuhause nicht, aber in so manchem Haushalt doch. Unbestritten ist dieser Weg, Disziplin durch Angst zu erzwingen, heutzutage als falsch erkannt.
Hast es nicht gepackt, warst in irgendeiner Form außerhalb der Norm: in den wenigsten Fällen wurde da stark nach Ursachen gesucht, oder gar Fachkräfte befragt, wozu hatten wir denn schließlich die Sonderschule.
In einigem gebe ich Dir aber tatsächlich Recht: wir haben uns sehr viel mehr bewegt, waren viel mehr draußen als die Durchschnittskinder heute und wuchsen reizärmer auf. Das hatte sicherlich positive Effekte. Es gab mehr berufliche Perspektiven für alle Arten von Begabung, man brauchte sich nicht so extrem zu sorgen, viele mit einem Volksschul/Hauptschulabschluss haben beachtliche berufliche Laufbahnen hingelegt, die ihnen heutzutage nicht in dem Maße offen stünden.
PS.: Die Mütter fast aller meiner Freunde haben gearbeitet. Sei es in der eigenen Landwirtschaft (viel Arbeit!), sei es als Angestellte. Meine Mutter übrigens auch. Ich glaube, das Arbeitszeitmodell ist da nicht ursächlich.