Beiträge von Schnaudel

    Spätestens beim Thema Nachbarn wird es richtig heikel, egal ob Mieter oder Eigentümer. Das Nervpotenzial im Mehrfamilienhaus ist groß, das Gebelle ist ja zusätzlich noch eine Ruhestörung. Spätestens wenn mit den Nachbarn so etwas wie mit dem Kellner passiert, dann brennt die Hütte. Und auf lange Sicht haben Nachbarn und Verwaltung rechtliche Hebel.
    Diesen Gedanken sollte Dein Partner auf jeden Fall auf sich einwirken lassen.

    Zitat

    Nein so ist es auf gar keinen Fall, es ist eigentlich wirklich nur beim Thema Hund so, warum kann ich auch nicht sagen.

    "Nur" ist ja gut... der Hund geiert bei jeder Mahlzeit am Tisch, der Hund blockiert Euer Bett, der Hund gibt Euch Eure Aktivitäten vor, der Hund tyrannisiert Euch beim Passieren des Treppenhauses, usw.
    Ein Hund ist ja eine Anschaffung für lange Jahre, möchtest Du das wirklich die nächsten Jahre so halten? Mit Aussicht auf Verschlimmerung, wie "der Hund lässt uns nicht mehr ins Zimmer", "der Hund verteidigt die Wohnung gegen jeden Besuch", "wir bekommen massiven Ärger mit den Nachbarn, weil die sich ängstigen", etc.

    Bei dem Szenario würde ich für mich nur zwei Alternativen sehen: massive Auseinandersetzung mit dem Partner, bis er merkt, dass ich es ernst meine, oder Ausziehen und Verweigerung jeder gemeinsamen Aktivität mit dem Hund.

    Aber unter den geschilderten Umständen unter der Diktatur eines Hundes, das würde ich nicht aushalten.

    Das Problem bei der 12 Wochen-Angabe ist, dass beim individuellen Welpen nicht sicher ist, wann die maternalen Antikörper (noch von der Mutter vorhandenen Antikörper) abgebaut sind. Sind nämlich noch welche vorhanden, verhindern diese, dass die Immunisierung greift.

    Deswegen lauten die Empfehlungen in Leitlinien oft, dass eine weitere Welpenimpfung später als 12 Wochen durchgeführt wird.

    Leitlinie der weltweiten veterinären Gesellschaft für Kleintiere:

    Zitat

    The WSAVA also states that the last puppy vaccine against the core diseases should
    be given at 14-16 weeks of age. This is because, before this time, the mother
    passes immunity to her puppies, and this ‘maternal immunity’ can prevent the
    vaccine from working

    http://www.wsava.org/sites/default/…ay%202013_0.pdf

    Zitat

    Wenn das geht ist es ja super! Danke dir :smile:

    Das Umtragen vom gelben Pass in den EU-Pass geht problemlos, wenn der Hund vor der Impfung schon gechipt war. Das heißt, wenn man die Impfung eindeutig zuordnen kann, durch den Chip. Sonst ist es von der Kulanz des TA abhängig, d.h. wenn er die vorhergehende Impfung nicht selbst gesetzt hat, kann es sein, dass er die Umtragung verweigert.

    Der Hund meiner Eltern ist vor vielen Jahren in DK von einer Schlange gebissen worden. Gleich zum TA, der auch erkannte, was los war, denn so selten ist das dort wohl nicht (Hunde werden typischerweise an der Schnauze gebissen, weil sie an den Tieren schnüffeln wollen). Resultat war ein sehr angeschwollenes Gesicht und ein sehr matter Hund. Am nächsten Tag ging es aber schon besser, Folgeschäden gab es nicht.
    Das wäre jetzt trotzdem kein Grund für mich, nicht nach Skandinavien zu fahren. Nur: im Falle des Falles wirklich schnell ab zum Tierarzt, man muss es auf dem Schirm haben.

    Zitat

    Das gilt nur dann, wenn noch Immunität besteht. Ansonsten erhöht diese nämlich sehr wohl, nämlich von 0 auf 100 %. Die entscheidende Frage ist doch, wie lange besteht Immunität.

    Genau!

    Zitat


    Eigentlich muss Dein Hund nicht mehr geimpft werden, da er bereits mehrmals geimpft wurde.
    Nachimpfungen erhöhen nicht die Immunität.

    Dass der Hund nicht mehr geimpft werden muss, ist eine Meinung, das sollte man vielleicht dann doch explizit deutlich machen.
    Nachimpfungen erhöhen die Immunität nicht, wenn er ausreichende Immunität besitzt. Das ist auch logisch, immuner als immun gibt es nicht.

    Beim Thema Impfen gehen die Meinungen unter Hundehaltern sehr weit auseinander.

    1. SHP- Staupe, Hepatitis, Parvovirose. Muss selbst nach (deutschen) Leitlinien nur alle drei Jahre geimpft werden. Wie lange der tatsächliche Impfschutz anhält ist umstritten. Einige gehen auch davon aus, dass dieser nach der Grundimmunisierung lebenslang hält, ziemlich sicher ist, dass er bei sehr vielen Impflingen auch länger als die drei Jahre währt. Will man absolut nicht zu viel impfen, ist sich aber unsicher, dann kann man auch eine Titerbestimmung machen lassen.
    Ich lasse es alle drei Jahre impfen. Mein Hund verträgt die Impfung bislang sehr gut, ich wohne in der Großstadt mit großer Hundedichte, ich persönlich möchte sicher sein, dass Impfschutz vorhanden ist (und gehe in der Abwägung auch ein, dass mein Hund eventuell zu häufig geimpft wird).

    2. Pi, Zwingerhusten lasse ich nicht impfen. Halte ich für uns nicht notwendig, daher bestehe ich auf dem SHP-Impfstoff ohne die Pi-Komponente, was bei meinem TA auch kein Problem ist.

    3. L, Leptospirose, ist ein großes Zweifelthema. Der Impfstoff bietet nur Schutz gegen einen Teil der Erreger. Hier hat der Alph keinen/kaum Kontakt zu toten Nagetieren, er trinkt in der Regel nicht aus Pfützen. Aber wir fahren im Sommer fast immer nach Skandinavien, in die Wildnis, am See.... deswegen lasse ich auch L impfen. Wenn Du gegen Lepto impfen lassen möchtest, dann bitte immer in die warme Jahreszeit hinein, je kälter, desto inaktiver sind die Erreger.

    Wie man sieht, sind es immer recht persönliche Entscheidungen pro/contra.

    Am besten, Du liest Dich selbst noch ein wenig in die Thematik ein.

    Deutsche Leitlinien:

    http://www.dgk-dvg.de/download/Leili…Kleintieren.pdf

    Weltkleintierverband:

    http://www.wsava.org/sites/default/…ay%202013_0.pdf
    http://www.vmd.defra.gov.uk/pdf/WSAVAguidelines.pdf

    Blog:
    http://haustiereimpfenmitverstand.blogspot.de/

    Zitat

    [...]
    Warum will man seinen Hund diesen Risiken aussetzen?

    Mein Hund ist unkastriert, aber ich würde kastrieren lassen, wenn in meiner persönlichen Risiko-Nutzen-Abwägung der erwartete Nutzen die Nebenwirkungen übersteigen würde. Manchmal sind die Dinge so simpel und schlicht ohne Ideologie.
    Und die Tatsache, dass viele Hundehalter das Zusammenleben mit ihrem Hund nach einer Kastration entspannter finden, ebenso wie viele Hundehalter gut mit ihren unkastrierten Hunden leben können, zeigt doch, dass wir mit dem Schwarz-Weiß-Raster die Welt nicht gut abbilden.

    Zitat

    Die Theorien finde ich interessant. Ich habe in den ersten ca. 15 Jahren meines Lebens täglich Milch frisch von der Kuh, also warm und mit dieser leckeren Haut *träum*, getrunken und trotzdem habe ich jetzt, zig Jahre später, Ganzjahres-Heuschnupfen, diverse Lebensmittel- und Tierallergien. Hätte ich die naturbelassene Milch also länger trinken müssen oder bin ich nur die Ausnahme von der Regel :???:

    Keine Ahnung. Ich glaube, einen 100% Schutz wird es wohl nicht geben, denn Allergien sind eben doch von vielen Faktoren abhängig. So wie ein Aufwachsen mit Kühen auf einem Hof einen Schutz bieten kann - eine Garantie ist es aber auch nicht.