Beiträge von Schnaudel

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    Ich kämpfe immer noch mit meiner Trauer, Wut auf die behandelnden Ärzte und vor allem mit meiner Schuld dass ich meinen Hund so lange in der Klinik hab leiden lassen.


    Ich glaube hier gibt es kein Entkommen. Ich kann Dir garantieren, dass Deine Schuldgefühle nicht kleiner wären, wenn Du ihn zuhause gehabt hättest, und er wäre dann verstorben. Du würdest ebenso mit Dir hadern. Es gibt medizinische Situationen ohne "Gnade", alles, was man macht, endet im Fiasko. :|

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    Ich hatte schon am ersten Tag den Verdacht einer Vergiftung und aus meiner Sicht hat die Klinik versäumt entsprechende Screenings zu veranlassen. "Mikey hätte nicht die passenden Symptome für eine Vergiftung gehabt, aber ausschliessen könne man das nicht" Die Klinik hat behauptet dass man Vergiftungen wenn überhaupt nur innerhalb weniger Tage nachweisen kann, auf meine Erkundigungen im Toxikologischen Institut in München habe ich die Antwort erhalten dass div. Gifte bis zu 1 Woche nachweisbar sind.

    Sie haben auf das behandelt, was nach den Symptomen am wahrscheinlichsten ist. Selbst wenn es eine Vergiftung gewesen wäre, wäre eine Behandlung vermutlich sehr schwierig gewesen. Wenn eine Vergiftung als unwahrscheinlich angenommen wird, eine Sepsis hingegen als wahrscheinlich - keine Antibiose zu starten wäre dann wohl ein sehr grober Fehler.
    Nach Deiner Theorie müssten zwei Dinge zusammenfallen: eine nicht erkannte Vergiftung UND die Antibiose war "schädlich". Natürlich ist im Prinzip alles möglich und nichts unmöglich, aber die Wahrscheinlichkeit, dass beides zusammenfällt eher gering.

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    Angeblich hat der behandelnde TA keine Leberbiospie veranlasst weil mein Hund das nicht überlebt hätte. Da frage ich mich natürlich weshalb man dann 2 Wochen lang auf Verdacht behandelt hat.

    Gegenfrage: der TA hätte eine Leberbiopsie veranlasst - Dein Hund in der Folge gestorben.... dann würde es Dir hier an dieser Stelle besser gehen? Ganz ehrlich: sehr viel, auch in der Humanmedizin, wird, wie Du es nennst, "auf Verdacht" behandelt. Da orientiert man sich an Symptomen, äußerlichen Untersuchungen und Laborwerten - und geht auf diesen Daten vom Wahrscheinlichsten aus.

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    Ich weiss nicht ob ich je wieder einen Hund in die Klinik bringen würde, aber was ist die Alternative wenn es um Leben und Tod geht ????

    Vielleicht kannst Du es mir sagen..

    Kann ich Dir nicht sagen, da bin ich ganz ehrlich. Aber wenn es meinem Hund sehr schlecht gehen würde, dann würde ich ihn glaube ich nicht zuhause behandeln lassen, sondern das Äußerste versuchen und ihn in die Hände einer Klinik geben. Wahrscheinlich würde ich ganz genauso hadern wie Du, wenn es dann einen schlechten Ausgang nimmt. Aber ich glaube, das Gefühl nicht alles zumindest versucht zu haben (gesetzt der Hund ist nicht schon sehr alt und auf seinem natürlichen Prozess), wäre für mich ganz schlimm. Etwas zu versuchen und dann zu scheitern, das ist schlimm, aber keinen Versuch zu starten - könnte ich mir wohl nicht verzeihen.

    Vielleicht kannst Du diesen Prozess als etwas annehmen, was "dazu gehört". Eigentlich alle, die einen Menschen oder ein Tier nach einer langen medizinischen Behandlung verlieren, beginnen sich mit quälenden Fragen zu martern. Wenn hier, oder an dem Punkt das eine Medikament gegeben worden wäre, hätte ich gleich eine andere Klinik gewählt, wäre ich doch nie zum Hausarzt gegangen, wäre ich doch zu dieser oder jener Stunde persönlich anwesend gewesen, usw. usw.

    Letztendlich sind wir doch als Menschen leider ganz begrenzt, auch wenn wir schon eine Menge bewirken können, wir sind ein kleines Lichtlein im Universum....

    Vor der letzten Instanz stehe ich natürlich genauso hilflos da wie Du, es kann in Deiner Situation keiner wirklich helfen, es liegt in der Natur der Dinge, dass es immer ein letztes Zweifeln gibt, ein was wäre dann gewesen, was wenn ich so.... Ich kann Dir nur viel Kraft wünschen, dieses Ereignis irgendwann zu verarbeiten.

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    Ja natürlich das schon =).
    Ja ich finde auch das es sehr komisch klingt.
    Auch wenn man draußen mit ihn ist muss man sehr gut aufpassen, er will da auch alles von Boden fressen ,hatte selbst Blätter von Boden mitgenommen.
    Auch ein Stück von einer Kette wollte er fressen draußen, komischerweise konnte meine Schwester ihn das, ohne das er was gemacht hat aus sein Mund hollen.

    Das klingt tatsächlich anstrengend. Vielleicht auch hier für den Fall der Fälle attraktive Tauschartikel mit auf den Spaziergang nehmen... Wahrscheinlich wird es eine Zeit brauchen, bis er dieses gierige Verhalten ablegt, weil er es einfach "nicht mehr nötig" hat.

    Ah, dann ist gut, ich hatte es wegen dem "wenn man essen ist" nicht ganz verstanden :smile:

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    Es gibt ja auch so ein Spray, was man auf Sachen sprühen kann z.B für Mögel, damit der Hund nicht darauf rumkaut, wäre das auch eine Lösung, zumindest für manche Sachen oder eher nicht?

    Habe ich noch nie ausprobiert, weiß auch nicht, ob ich das mit Kind im Haushalt verwenden würde. Kann sicherlich unterstützend sein, trotzdem muss der Hund es ja grundsätzlich lernen können, was nicht erwünscht ist.

    @ RafiLe1985
    "wer der Herr im Hause ist" klingt irgendwie, ich weiß nicht, Old school ;) Hausregeln gibt es hier schon, aber ich fühle mich nicht als Herr im Hause - hört sich so kuschermäßig an ;)

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    Wie alt ist das Kind? Meine Jüngste war damals, als unser Hund einzog, drei Jahre alt, sie hatte fix raus, das es besser war, nichts herum liegen zu lassen.... in die Kinderzimmer durfte unser Hund nicht. Es gab immer Räume, die Hundefrei waren oder wo auch einfach die Türen geschlossen wurden, wenn er unbeaufsichtigt war. Das muss man mit so einem Hund managen, dass das Kind spielen kann, wo es mag, ohne das der Hund dazwischen läuft.

    Absolut. Ich habe zwar keine Kinder, finde es aber bis heute ungemein entspannend, dass Alph nicht in die Küche darf, als Beispiel. Viel weniger Haare, kein unter den Füßen herumlungernder Hund. War eigentlich keine bewusste Entscheidung, meine Mutter hatte es bei allen unseren Hunden so gehalten, ich habe da gar nicht nachgedacht - bin aber heute froh drum. Hätte ich Kinder, würde ich es mit dem Kinderzimmer oder einer Spielzone ebenso halten. Es hilft im Alltag und schadet dem Hund nicht. Aber das muss man möglichst von Anfang an durchziehen...

    Aus der Sicht des Hundes ist es erst einmal folgerichtig, erbeutete Dinge nicht wieder herzugeben. Und wenn er aus einer Tötung kommt, dann hatte er ja noch keine Gelegenheit, dies zu lernen.

    Im Grunde sollte man das Ganze wie bei einem Welpen aufbauen. Zunächst würde ich dafür sorgen, möglichst nicht in die Situation zu kommen, ihm etwas abnehmen zu müssen (also freiverfügbares Essen in der Wohnung konsequent wegräumen).
    Dann muss er die Gelegenheit bekommen, Vertrauen aufzubauen und das Kommando "aus" (oder wie auch immer) zu lernen. Sehr gut geht das über Tauschgeschäfte, also ihm etwas leckeres anzubieten im Tausch und sehr loben, wenn er "seine Beute" abgegeben hat. Das sollte man wirklich jeden Tag üben (niemals das Loben vergessen, wenn es klappt).

    Habe ich das richtig verstanden, der Hund ist zwei Tage bei Euch, und Ihr wart im Restaurant - oder war die Tischszene zuhause? Wenn Restaurant, dann kann ich nur sagen: bloß nicht gleich so viele Dinge unternehmen, das sorgt für Stress und es ist klar, dass ein gestresster Hund noch eher zuschnappt.
    Vielleicht auch hier nicht zu "körperlich" agieren, das kann der Hund missverstehen, eher mit Leckerli herunterlocken und loben. Und wie Sundri schon sagte, eventuell erst einmal zuhause mit Leine agieren.

    Der Hund hat vielleicht viel mitgemacht, diese Erkenntnis hilft Euch aber nicht viel weiter. Viel wichtiger ist die Erkenntnis, dass er wahrscheinlich noch kaum Gelegenheit hatte, auch nur "Basics" zu lernen und ihr bei null anfangt.

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    Meine Freundin hätte gerne einen Hund. Wenn wir damit irgendwie auch das Problem mit den Rehen in den Griff bekommen, will ich auch einen Hund. Aber welche Hunderasse wäre aus diesem Blickwinkel geeignet? Wer keine Ahnung hat, kann Fehler machen. An den Antworten sehe ich schon, das ich hier mit meiner Frage richtig bin. Vielleicht eher einen kleinen süßen Hund mit minnimalem Jagdtrieb, obwohl mir ein großer Hund besser gefallen würde....?

    Fernab der Probleme, die Du mit der Umwelt haben wirst, wenn Dein Hund dann doch jagen gehen sollte: ich finde Deine Motivationslage für die Anschaffung ein bisschen mau.
    Auch wenn das Rehproblem noch so nerven mag, der "Preis" für die Hundehaltung, wenn man nicht voll und ganz dahinter steht, ist recht hoch. Halbherzig würde ich mich auf keinen Fall darauf einlassen.
    Jeder Hund hat irgendwo größere oder kleinere Baustellen, an denen man arbeiten muss. Jeder Hund, auch ein Senior, möchte täglich außerhalb des Grundstücks unterwegs sein, braucht sein Maß an sozialer Zuwendung und Nähe (von reiner Hofhaltung halte ich nichts), will bei Krankheit gepflegt werden, braucht Anleitung zur Stubenreinheit, vergisst diese im Alter eventuell, es muss ständig organisiert werden, von den Verwandtenbesuchen, bis zu Wochenendausflügen und Urlaub.
    Eigentlich macht das nur Spaß, wenn man persönlich auch viel auf der "Haben"-seite verbuchen kann.
    Von daher würde ich erst einmal noch genau prüfen, ob Du wirklich einen Hund willst - dann kann man weitersehen.

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    Zwei Dinge sind für meinen Hund am allertollsten: Mit anderen Hunden rennen und gemeinsam dabei am besten einen Stock im Maul haben und Jagen. Ich bin leider nicht schnell genug, um so schnell wie er zu rennen :p und egal welche Jagdspiele und -alternativen ich versucht habe, es interessiert ihn nicht so viel wie das "original".

    Meine Gedanken dazu: wenn der Hund das immer wieder darf mit "nicht sitzendem" Rückruf, wahrscheinlich dann auch eher zu den 60% nicht klappenden Rückruf gehört.... warum sollte er auf Dich hören?

    Eine Sache ist der nicht klappende Rückruf. Vielleicht ist es auch sehr schwierig, einem Hund, der wahrscheinlich in Russland mit maximaler Eigenständigkeit gelebt hat, einen wirklich guten Rückruf beizubringen. Zudem ist ein Laika eine Rasse mit gehörigem Jagdtrieb, das selbstbestimmte Jagen anderer Hunde setzt viel Selbstbelohnung frei.

    Ich glaube, so einen Hund, der im Zweifel völlig auf mich pfeift, würde ich für eine lange Zeit nur an der Schleppleine führen, gar nicht in den Freilauf lassen. Jeder missglückte Abruf legt ja das Fundament für den nächsten Missgriff.
    Ich finde schon, dass das Risiko für andere Hunde (Konflikte), aber auch für den Hund selbst (Straßenverkehr) einfach zu hoch ist. Deutschland ist in weiten Teilen einfach zu dicht besiedelt für nicht abrufbare Hunde.

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    Mh, dann wäre ja vielleicht die Lösung Emma im Urlaub 1 Tag vor Ablauf der Impfung nach impfen zu lassen?
    Dann lägen zwischen Wurmkur morgen und Impfung mehr als 2 Wochen?

    So würde ich es wohl machen, das ist doch eine gute Lösung.

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    mich stört sehr stark die lösung " der Hund wird kastriert "
    erstens ist der erfolg mehr als fraglich , zweitens versucht es sich mensch einfach zu machen - auf kosten des hundes.
    [...]

    Na ja, ich denke bei den geschilderten Problemen kann man nicht wirklich davon reden, es sich "einfach" zu machen. Aber ich denke, ich verstehe, was Du meinst. Es ist fraglich, ob das Gesamtproblem mit dem Eingriff gelöst wird. Das denke ich auch nicht, aber Hormone können ein "Problemfeldverstärker" sein.
    Vermutlich, denn wie gesagt, der Hund wurde schon vom Tierheim als teilweise problematisch geschildert (kinder- und hundeunverträglich) wird durch den Eingriff am Ende kein "Allerweltskuschli" stehen. Aber eventuell ein leichter trainierbarer Hund.

    Bei den Schilderungen frage ich mich aber doch: warum durfte sie immer noch um die Personen herumscharwenzeln, wie kann sie einem Mann 10 m hinterherrennen?

    Ich denke doch, wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die allererste Maßnahme, bevor ein Skalpell eingreifen kann: umdenken und den Hund verdammt gut sichern, wenn es kein Maulkorb ist, dann auf jeden Fall IMMER mit Leine. Freilauf ist wirklich für jeden Hund schön, aber niemals, wenn Menschen und Hunde in Gefahr sind. Bevor auch nur Trainingsmaßnahmen greifen können ist das jetzt ein Muss - und es kann durchaus sein, dass sie ein Leben lang eine gewisse Kontrolle durch Euch und vorsorgliche Maßnahmen braucht. Es ist gar nicht notwendig, dass ein Hund wie ein Kontrolletti alle Menschen in der Umgebung "begrüßen" muss.
    Aggressionen gegenüber anderen Hunden hast Du ja schon im Frühjahr beschrieben, daher glaube ich nicht, dass es ein rein hormonelles Problem ist, sie wurde so ja auch vom Tierheim abgegeben.
    Daher denke ich schon, dass Euch ein Trainer helfen kann, am Problem zu arbeiten und den Hund im Alltag "konfliktärmer" zu führen.