Zitat
Um mal wieder zur Ausgangsfrage zurückzukommen - denn ich habe letztens beim Mantrailing erst von Kursleiterin (!) gehört, dass wenn man ein Tier aus dem Tierschutz nimmt, dann doch bitte aus einem deutschen Tierheim.
Ist mir schnurzpiepegal, wo der Hund herkommt. Wichtig ist, dass er zu mir passt und dass ich ihn ansprechend finde. Da gehört auch die Optik dazu. Es ist ganz alleine meine Sache, ob mein Hund aus der Türkei, Spanien, Rumänien oder aus Deutschland kommt. Und wenn ich mich auf eine Eisscholle setze, und mich so lange treiben lasse, bis mich ein Husky rettet, und ich den zum Dank adoptiere, ist das auch meine Sache.
Das eigene Land ist von mir weder zu bevorzugen noch zu vernachlässigen, es ist schlicht und einfach der Hund mein Hund, der mir am besten gefällt.
Ich gehe mal davon aus, dass Du die Kursleiterin jetzt nicht so dolle findest, aufgrund des Ausrufezeichens.
Wenn man so darauf pocht, dass es die eigene Entscheidung ist, woher der eigene Hund kommt - warum kann man umgekehrt nicht gut akzeptieren, wenn jemand eher die "regionalen Interessen" im Blick hat - oder gar das "eigene Land bevorzugt"?
Ich selbst bin in dieser Frage immer wieder von Neuem hin- und hergerissen.
Einerseits sehe ich das tatsächlich so, dass in unserer Welt die Grenzen verschwimmen und man nicht so strikt regional denken sollte - es ist schon einer meiner eigenen Ansprüche, nicht im schlechten Sinne nationalistisch zu denken....
Auf jeden Fall denke ich immer, der individuelle Hund hat sein schlechtes Schicksal nicht verdient....
Ich bin von einer Menge von Menschen beeindruckt, die Auslandshunde aufnehmen und ihnen ein schönes Leben bieten....
Würde ich wohl selbst unter Umständen einen Hund aus dem Auslandstierschutz nehmen, unter der Voraussetzung, ihn vorher live kennenzulernen und für mich wäre es hier wichtig, dass er schon einmal bei Menschen gelebt hat, also kein reiner Straßenhund...
Andererseits macht es mir tatsächlich Gedanken, dass der Auslandstierschutz doch, so wie ich es wahrnehme, oft eine Art "Klientelpolitik" macht und nachfrageorientiert importiert, was an sich gar nichts Böses ist, nur die Lage für nicht so gängige Hunde in deutschen Tierheimen nicht gerade rosiger macht....
Ich mag es nicht, wenn unter dem Deckmantel des Auslandstierschutzes nationalistisches Gedankengut gleich handlich mittransportiert wird...
Schaue ich auch bei den Waren, die ich konsumiere durchaus, woher sie kommen, und versuche tatsächlich "schwachsinnigen" oder unethischen Import -so gut es geht- zu vermeiden
warum sollte ich da bei der Anschaffung eines Hundes die eigenen Standards lockern....
Finde ich es immer noch schwierig, gute Orgas von schlechten Orgas unterscheiden zu können....
So bin ich in dieser Frage tatsächlich sehr zerrissen und kann "beiden Lagern" durchaus Argumente abgewinnen...