Beiträge von Schnaudel

    Hallo Renna!

    Da gibt es zunächst nur den "Erste-Hilfe-Tipp" - der Hund hat an der Tür nichts mehr zu suchen.
    Wenn Othello gemeldet hat, dass jemand geklingelt hat, muss er auf seinen Platz, Ihr kontrolliert und öffnet die Tür. Ohne ihn.

    Besucher darf er nur unter Eurer Kontrolle und vor allem mit Eurer Erlaubnis begrüßen.
    Aus der Ferne ist sehr schwer zu beurteilen, was Othello da reitet, ob er Angst vor Besuchern hat und "vorsorglich" nach vorn geht oder ob es reine Territorialaggression ist. Er hat aber schon jemanden verletzt - das allein ist Grund genug, sich professionelle Hilfe von einem Trainer zu holen, der sich das Ganze vor Ort anschaut. Warte nicht, bis sich das Problem verfestigt, denn als Pfarrstelle "lebt" Ihr ja vom Publikumsverkehr.

    Vermeide auf jeden Fall, dass sich Menschen über ihn beugen, das beruhigt einen aufgebrachten Hund keineswegs, sondern wird als Bedrohung empfunden.

    Zitat


    Müssen sich die Hunde denn immer nur die Lefzen lecken? Wann darf ein Hund in Deutschland eigentlich auch mal seine Aggressionen (in gewissem Rahmen) rauslassen? Aggressionen sind nun mal ein fester Bestandteil sowohl in unserem Leben, als auch in dem unserer Hunde.

    Nein. Aber das "die machen das unter sich aus" geht eben nur mit sozialisierten Hunden, meist geht es mit schlecht sozialisierten in die Hose. Um bei Deinem Aggessionsbeispiel zu bleiben: Klar zickt man auch mal jemanden an... aber Du läuftst wahrscheinlich nicht mit geballter Faust in der Manteltasche umher, um sie dann wildfremden Menschen wahllos vors Gesicht zu schütteln. Hoffe ich doch ;) Das könnte ja auch unter Aggessionen herauslassen laufen....

    Ich bezog mich in meinem Beispiel auch eher auf die Halter, die nicht gezielt die Hunde auch mal unter sich machen lassen, sondern die das als Entschuldigung für gänzlich fehlende Erziehung gelten lassen und eben auch nicht akzeptieren, dass man nicht immer und zu jeder Zeit Kontakte wünscht.

    Und nein, vielleicht, nein sogar sicher ist meinem Hund danach, seine Aggressionen an seinem Erzfeind, einer franz. Bulldogge abzulassen. Ich glaube nicht, dass die Halterin das tolerabel finden würde....

    *edit* @ Morrygan .. habe mir gerade noch Deine weiteren Beiträge durchgelesen. Hast ja schon gesagt, dass Du nicht drei Leute verkloppst ;) , von daher glaube ich, dass unsere Meinungen bezügl. Aggressionen rauslassen nicht so weit entfernt sind...

    Zitat

    Gehört es für Euch dazu, daß Euer Hund regelmäßig grundlos auf die Mütze bekommt und angegriffen und bedroht wird...??? Für mich nicht...!!!

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    Nein, das gehört für mich auch nicht dazu! Weder auf die Mütze bekommen, noch geben.
    Sehr oft hört man dann doch noch folgenden Spruch von -nennen wir sie mal "Aggressor-Haltern" : die machen das unter sich aus. Diese "Natürlichkeit" in der Erziehung scheinen einige als Freibrief für völlig ungehobeltes Benehmen zu sehen. Wenn der andere Hund sich eben nicht wehren kann oder will, dann hat er halt Pech gehabt.

    Schleicher habe ich hier übrigens (noch?) nicht. Dafür kläffende Verfolger, zwar friedliche, aber wild zustürmende Großhunde (findet mein Hund beängstigend) und unverträgliche Hunde, die unangeleint vor Geschäften lungern (während Herrchen/Frauchen gemütlich einkaufen und sich wenig kümmern, was Fiffi draußen so macht).
    Aber das macht ja alles nichts. Die machen es eben unter sich aus.

    Zudem habe ich das gefühl, die Leine hat ein schlechtes Image. Wer "lässig" ist, lässt seinen Hund immer und überall "ohne" laufen, ohne zu hinterfragen, ob die Erziehung/Grundgehorsam dafür ausreichend ist... Erziehen ist ja auch doof. Im Zweifelsfall machen die Hunde das doch unter sich aus.....

    Hallo!

    ist der andere Halter weit weg, wie in Deinem Post beschrieben, würde ich meinen Hund wenn möglich mit keinem anderen Hund spielen lassen (aber so wie ich es verstanden habe war der "Beißkontakt" mit dem Staff nicht aus einem Spiel heraus, oder?)

    Ansonsten geht bei mir der Blick auch auf den Halter. Kann ich mit ihm kommunizieren, kommt ein wirklicher Kontakt zustande, ist das schon mal eine gute Voraussetzung.
    Generell schaue ich mir das Hund/Haltergespann an, bei Hunden, die meinem körperlich weit überlegen sind, aber besonders. Denn dann bin ich besonders auf den anderen Halter angewiesen, dass er seinen Hund einschätzen und lesen kann.

    Also kann ich die Frage nicht nach "Rasse geordnet" beantworten. Sondern immer nur im Einzelfall. Im Zweifel gibt es auch beim "gestörten" Goldie eine Kontaktsperre.

    Die Konfusion in Hamburg ist doch perfekt, denn wenn es sich inzwischen nicht geändert hat, dann hängt es vom jeweiligen Bezirk ab, inwieweit leinenbefreite Hunde "ohne" laufen dürfen. Wandsbek hat, glaube ich, alle Wege freigegeben, Nord irgendwelche Kernzonen, etc.etc.
    Das ist mein Stand der Dinge...

    Zitat

    Hi,

    was soll ich denn jetzt noch sagen! Ich bin sehr traurig!

    Ja, dann warte ich eben, bis ich Rentner bin. Kann man nix machen.

    Ich wäre nämlich sehr verbittert, wenn mein Hund mir keine Liebe zeigt, sondern nur anderen.

    LG

    Also um "verbittert" zu sein gibt es doch keinen Anlass. Auch muss man nicht Rentner werden, um sich einen Hund halten zu können.

    Manchmal dauert es halt, bis die Umstände so sind, dass nicht nur die eigenen Bedürfnisse bei der Hundehaltung befriedigt werden können, sondern auch die Deines vierbeinigen Freundes.
    Als ich 26 und noch Studentin war, war eine Hundehaltung jenseits aller Vorstellungen. Meine Familie war nicht vor Ort, niemand hätte den Hund betreuen können.

    Das Leben verändert sich aber doch! Vielleicht kannst Du irgendwann selbständig arbeiten, das verändert die Parameter für die Hundehaltung enorm. Vielleicht gibt es auch irgendwann eine stabile Partnerschaft, dann kann man sich die Hundebetreuung teilen.

    Nur noch ein kleiner Denkanstoß: ein Hund sollte immer eine Ergänzung zu einem ausgeglichenen, mindestens zufriedenen Leben sein. Ein Hund wird höchstwahrscheinlich ein "Liebesvakuum" nicht füllen. Wer die Liebe eines Hundes verkrampft einfordert wird schnell unsouverän und wird sie unter Umständen nicht erhalten.

    Zitat


    Ich sehe in deinen Aussagen eher einen gewissen Egoismus.
    Dein Hund soll Deiner sein aber du hast eigentlich gar keine Zeit für das Tier. Da nutzt die 1 Stunde Beschäftigung und Auslauf am Abend auch nicht.

    Dem schließe ich mich an. In Deinem anderen Thread schriebst Du, dass Du morgens um 6.30 Uhr und dann nach Deiner "Beschäftigung", ab 20.00 Uhr Zeit für den Hund hättest, in der Zwischenzeit soll Deine Mutter ihn versorgen. (Das war am 26.12., ich gehe mal davon aus, dass das immer noch aktuell ist.)

    Der Hund soll aber "Deiner" sein. Zum ersten denke ich, dass die "Gefahr" groß ist, dass ein Hund sich unter diesen Umständen eher an Deine Mutter anschließt. Mit ihr verbringt er schließlich einen Großteil seiner wachen, aktiven Zeit. Jetzt ist hier auch noch von der Oma die Rede.
    Diese Umstände würde ich persönlich keinem Tierheimhund anbieten, - das ist meine persönliche Meinung. Ich denke, gerade ein Hund aus dem TH braucht stabile Strukturen und eine klare Bezugsperson, und nicht viele "Sitter" während die eigentliche Hauptperson fast den ganzen Tag abwesend ist.

    Worauf ich auch noch eingehen möchte, und ich hoffe sehr, dass Du es mir nicht übel nimmst. Du scheinst ein ziemlicher Fan von Hygiene zu sein, das entnehme ich mal Deinen Fragen nach zuverlässiger Stubenreinheit, ob Deine Hand vom Hund berührt wird, Geruch, Händewaschen.
    Ein Hund stellt den Haushalt in diesem Punkt auf den Kopf. Auch der sauberste Genosse verteilt sein Trinkwasser nach dem Trinken, verliert Speichel auf den Boden, hat Durchfall, viele Hunde müssen sich von Zeit zu Zeit übergeben, Rüden verlieren auch mal den einen oder anderen Tropfen Sperma.
    Das ist ein Punkt, den man sich bei seinen romantischen Vorstellungen häufig nicht so klar macht, aber eben auch eine Facette des Alltages mit Hund.

    Hm. Timos Besitzer ist echt bauernschlau.

    Ich denke, er hat schon Anzeigen beim OA laufen, das würde sich ja auch mit den Aussagen seiner Nachbarn decken.

    Den schwarzen Peter schiebt er ganz gekonnt weiter. Er betreibt Verleumdungen, macht Euch irgendwie doch ein schlechtes Gewissen (ist ja Deine Schuld, Du hast keine Verletzungen, stell Dich mal nicht so unsozial an.)

    Anstatt rechtzeitig am Problem zu arbeiten, wird jetzt der Superpromi aus dem Rohr gezaubert.
    Aber es fruchtet ja. Er könnte sich vermutlich keine weitere Anzeige leisten. Bleibt zu hoffen, dass er sich in Zukunft wirklich so mustergültig zeigt.

    Mit den Fußtritten ist für mich der Oberhammer. Das grenzt schon an Rufmord, und dann lässt er das noch so pseudo-offiziell zustellen.

    Ich wünsche, dass sich das Zusammenleben mit diesem Hundehalter normalisiert....

    trotzdem stark skeptische Grüße von
    Schnaudel

    Hallo Dr. Firlefanz!

    Wir hatten ein sehr ähnliches Problem mit unserem Alph. Er hat eine Tierheimvorgeschichte, er hatte eine Phase "echter" Trennungsangst, zeigte aber später ein ähnliches Verhalten wie Emil, Wutgebell, etc.

    Ich kann Dir schreiben, mit welcher Strategie wir gefahren sind und nach (Monaten) auch Erfolg hatten.

    1. Das Alleinbleiben muss von neuem langsam in kleinen Schritten und kurzen, dann längeren Zeitabständen aufgebaut werden. Vielleicht gibt es Zeiten, während derer Krach im Haus leichter zu tolerieren ist? Das sind dann Eure Übungszeiten. Wir haben mit den Nachbarn im Haus gesprochen, dabei auch erklärt, dass wir am Problem eifrig arbeiten.

    2. Konsequent sein, das ist oberwichtig! Ihr wollt gehen, also geht. Keine mitleidigen Blicke, kein Zögern an der Wohungstür, schon gar kein Herausschleichen wie Diebe aus dem Haus. Emil kann in Eurer Abwesenheit Tango auf dem Küchentisch tanzen, aber die kurzen Zeiten, die Ihr gehen wollt, die geht Ihr. Punkt. (Und zwar ganz aus dem Haus. Sonst bringt es nichts, der Hund merkt, wenn Ihr drinnen seid.)
    Eurem Hund ist nämlich Eure schwache Stelle ziemlich klar. Er merkt, dass er Euch mit seinem Remmidemmi ganz gut im Griff hat und nutzt die Gelegenheit.

    3. Geübt werden muss jeden Tag.

    4. Kontrolliert Euer Verhalten im Alltag. Vielleicht meint Ihr, Ihr geht vertieft den eigenen Dingen nach, schaut aber sehr oft zu ihm und sucht Blickkontakt? Auch das ist Aufmerksamkeit. Der Unterschied zwischen "Jemand ist zuhause, niemand ist zuhause" sollte sich verringern.

    5. Ganz wichtig: nie den Humor und Optimismus verlieren ;) Euer Emil schafft das! Und wenn er es kann: immer weiter üben, auch an Tagen an denen Ihr gar nicht aus dem Haus müsst, bis das Alleinbleiben richtig fest sitzt.

    6. Zu bedenken ist: ein Hund, der sicher alleinbleiben kann, ist Lebensqualität. Die Übungsphase kann sehr mühsam sein, aber es lohnt sich.

    Zitat


    Ich befürchtete, dass mit dieser Über-Vorsicht, und dem immer wieder hinweisen darauf, der Hund letztendlich "vorsichtshalber" ganz wegkommt. Der Gedanke war ja schließlich schon da.

    Öhm, wie schon geschrieben, die Gefahr, dass der Hund bei weiteren - wie sage ich jetzt mal - "Vorfällen" weg muss, halte ich für größer.

    Zitat


    Ich verstehe (generell) darunter und unter "der hat das nicht zu machen" usw., dass der Hund von Anfang an gefälligst wie eine Maschine zu funktionieren hat, ansonsten ist der Hund nicht berechenbar, und gehört wieder zurück ins Tierheim. So kam es für mich auch hier rüber. Deshalb reite ich da so drauf rum.

    Na schau, gut, dass wir drüber geredet haben. ;) Diese Bedeutung wäre mir für "darf" nicht mal ansatzweise in den Kopf gekommen. Mein Hund funktioniert übrigens keineswegs wie eine Maschine, trotzdem gibt es einige Sachen die er nicht "darf".... z.B. Türklingler in die Wade beißen.

    Zur eventuellen Abgabe. Holt man sich einen Hund aus dem Tierheim/Tierschutz sollte schon eine extrem hohe Bereitschaft vorhanden sein, Probleme zu bewältigen!
    Sollte man aber merken, dass man aus irgendwelchen Gründen so gar keine Beziehung zu einem Hund aufbauen kann oder gar dauerhaft Angst hat - dann kann es doch manchmal die bessere Lösung für beide sein, den Hund nicht auf Krampf zu behalten. Das natürlich nur, wenn man alles probiert hat!