Beiträge von Schnaudel

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    Es ist wirklich traurig, dass es solche Beispiele gibt. Ganz ehrlich: Ich würde mir aus solchen Gründen niemals so eine Rasse kaufen.
    ABER: Macht diese Tatsache Hunde aus Vereinen außerhalb des VDHs oder ganz ohne Verein besser? Glaubst Du wirklich, dass so etwas dort seltener vorkommt?

    Da sind wir doch wieder bei der Verantwortung, die auch jeder Käufer tragen muss. Solange Nachfrage nach diesen Hunden besteht, wird es sie genauso geben.

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    Es ist auch erstaunlich WIE LANGE es dauert bis an Epi erkrankte Welpen in entsprechende Datenbanken eingetragen werden. Und es ist unglaublich, sich dafür noch von anderen (HH und Züchtern) bedrohen lassen zu müssen, dass man den Rassehund nicht trotzdem decken lässt und man den Züchter ja nur schlecht machen will und es sei gar keine Epilepsie. So geschehen bei einer Freundin :/

    Ich kann es mir vorstellen, nach diesem Vorfall.
    Aber immerhin bei uns wurde es eingetragen. Auch wenn es dazu noch die typsiche Vereinsmeierei nach der Marke "unser Stall ist sauber" gab.

    Als Liebhaberin hätte die besagte Dame aber weiter gemacht, und nach Augenschein hätte kein Käufer gedacht, sich auf vererbbare Epilepsie einzulassen.

    Vielleicht hilft ein Beispiel aus der Praxis.
    Meine Eltern hatten einen Hund, relativ junge anerkannte Rasse, die ich hier absichtlich nicht nenne, damit keiner Rückschlüsse ziehen kann.
    Es handelte sich um einen VDH-Hund.
    Zuchtstätte war super, Hündin vom Wesen super, Aufzucht und Sozialisierung hätten meiner Meinung nach besser nicht sein können. Die Züchter kamen regelmäßig oder meine Eltern fuhren hin, der Kontakt stand bis zum Tod unseres Hundes (13 Jahre).

    ABER: leider hatte er Epilepsie, eines der Geschwister auch. Und der Züchterin wurde daraufhin für diese Hündin die Zuchterlaubnis entzogen. Jeder, der mal näher mit einem epilepsiekranken Hund zusammengelebt hat, kann das nur begrüßen.
    Das Erstaunliche aber ist: von sich aus hätte diese Züchterin NICHT aufgehört mit diesem Hund zu züchten.
    Eben weil da noch ganz andere Faktoren reinspielen. Es ist der eigene Herzhund mit besonderer Bindung, das Wesen ist so toll (was in diesem Fall ja auch stimmte). Sie war über den Entzug richtiggehend sauer und konnte es nicht einsehen.

    Und genau an diesem Punkt finde ich es sinnvoll, dass es eine Kontrolle auch von außen gibt, denn jeder hat einen verbrämten Blick auf den eigenen Hund.

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    Aber jederzeit einen Mischling aus einer netten, angagierten Familie in dem die Hundekinder bestens sozialisiert und gepflegt werden !

    Ich glaube gern, dass auch aus der einzelnen, engagierten Familie tolle Hunde hervorgehen können.
    Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass man mit seinem eigenen Kaufverhalten immer auch Anreize und Signale setzt. Findet die verantwortungsbewusste Familie Käufer, springt eventuell der nächste auf den Zug auf. Und genau da hat jeder einzelne Käufer auch die Verantwortung zu tragen.
    Solange die, ich nenne sie jetzt mal Hobbyzüchter, ihre Abnehmer finden, solange wird es einen großen, keinerlei Kontrolle unterliegenden Privatmarkt für Lebewesen geben. Mit allen unerwünschten Nebenwirkungen wie tierquälerische Vermehrer, die übrigens teilweise auch pfiffig genug sind, die heile Welt vorzutäuschen.

    Ich denke, es hängt davon ab, wieviel Stammgassigänger ein Tierheim hat. Wenn es nur wenige gibt, die wirklich zuverlässig regelmäßig kommen, dann wäre das ja irgendwie auch sehr schade, wenn einige Hunde gar nicht aus ihren Zwinger kommen.
    Gibt es genug, dann spricht ja nichts dagegen, dass jeder "seinen" Hund nimmt.

    Es kommt auch darauf an, inwieweit ein Tierheim seine Ehrenamtlichen an sich binden kann. Ist die Fluktuation sehr groß, dann ist es für die Tiere doch sehr blöd, wenn sie immer wieder die Erfahrung machen, dass Bezugspersonen abhanden kommen.

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    Ich halte mich auch nicht für unglaublich wichtig, einzig meine momentane Situation (viel Zeit) habe ich als Pluspunkt gewertet, da ich dadurch nahezu jeden Tag Gassi gehen könnte.

    Nein, das wollte ich auch nicht behaupten. Aber ich mache selbst ehrenamtliche Arbeit, und es hilft manchmal tatsächlich, sich die unterschiedlichen Perspektiven von Hauptberuflichen und Ehrenamtlichen vor Augen zu halten....
    Natürlich ist es ein Pluspunkt, wenn Du im Moment viel Zeit hast - also lass Dich nicht so schnell "abwimmeln". :smile: Und wenn Du länger dabei bist und man Dich als verlässlich einschätzt, dann wird man auch mehr auf Deine Wünsche eingehen.

    Hm. Ich würde den Brei erst mal nicht so heiß essen, wie er serviert wird. Vielleicht hatte dort einfach jemand einen ganz schlechten Tag, das sollte so nicht sein, das kann aber vorkommen....
    Wenn Du wirklich einen Hund aus dem Tierheim/Tierschutz aufnehmen möchtest, dann solltest Du im Vorfeld etwas mehr Resistenz entwickeln, denn eventuell läuft dann auch nicht immer alles auf Wunsch nach Plan....

    Als Ehrenamtlicher macht man manchmal den Fehler, die eigene Wichtigkeit zu überschätzen, das gilt für alle Bereiche, nicht nur den Tierschutz. Wertschätzung soll natürlich schon da sein, aber es können nicht alle vor Dankbarkeit auf die Knie fallen, auch wenn man seine eigene Freizeit unentgeltlich zur Verfügung stellt.
    Und letztendlich sollte man sich doch immer fragen: was kann ich tun, um den Tieren zu dienen, und nicht umgekehrt.....

    Padua

    Das kann ich mir lebhaft vorstellen.
    Ich arbeite ehrenamtlich mit Kiga-Kindern, teilweise fehlt es an ganz elementaren Dingen... sie können mit 5 noch nicht Apfel und Birne auf Bildern unterscheiden (d.h. Apfel kennen sie, Birne halten sie auch für einen Apfel). Und da könnte ich noch sehr viel mehr Beispiele nennen. Dafür kennen sie erstaunlich viele Dinge aus der medialen Welt, von Spielen bis Popstars.
    Ok, es sind sogenannte "sozial benachteiligte Kinder", aber das fand ich wiederum erschreckend.