Beiträge von Schnaudel

    Anja, das Bauchgefühl aus der Kindheit ist ein großer Schatz. Seit ich 3 war hatten wir Hunde, man wächst da so rein. Ich glaube der Umgangsstil prägt sich schon in jungen Jahren.

    Als der Alph dann aus dem TH kam, hatte ich ein paar Termine mit einer Hundetrainerin, die viel mit TH-Hunden arbeitet. Mir hat das mehr geholfen als das ganze Bücherwälzen. Sie konnte mir konkret und in Ruhe sämtliche Schritte zeigen und gleichzeitig mal ein professionelles Auge auf den Hund werfen.
    Ich profitiere heute noch von den wenigen Stunden ganz am Anfang.

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    Ich meinte mit Konsequenz und seiner Linie treu bleiben natürlich nicht, dass man nicht offen für Anregungen oder neue Wege sein sollte. Es muss nur alles schlüssig und logisch für den Hund bleiben. Ich kann z.B. nicht einmal Pöbeln nach "zeigen und benennen" markern und beim nächsten mal den Hund fürs Bellen strafen.

    Ja, das ist natürlich schon klar, und da ist die Vielfalt an Erziehungsratgebern sicher ein Nachteil. Klappt es nicht sofort mit dieser Methode, dann hoppen wir mal zur nächsten und am Ende weiß keiner mehr, was Sache ist.
    Und Regeln, die man aufstellt, muss man durchhalten. Heute Küchenverbot und sonntags nicht, das ist natürlich unsinnig.

    Man soll sich abgrenzen und klar zu seiner Entscheidung stehen. Aber sich auch gleichzeitig immer wieder der öffentlichen Kritik stellen :???:

    Irgendwie ist das doch auch Hü und Hott?

    Ich persönlich finde eine Prise Unsicherheit hier und da gar nicht so schlecht. Es macht offener für Alternativvorschläge. Jedenfalls ist es mir lieber als "das mache ich schon 30 Jahre so".
    Trotzdem würde ich sagen, dass ich im großen und ganzen einer Linie treu geblieben bin. Von der Tendenz her bin ich sicher eher ein autoritärer Typ - the Herrchen macht vieles weicher als ich - und kommt auch zum Ziel. Ich bewundere ihn oft für seine riesige Ruhe. Das zeigt mir, dass man mit unterschiedlichen Erziehungsstilen bei ein und demselben Hund erfolgreich sein kann. Wobei die Grundregeln natürlich immer gelten.

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    Aber das stimmt doch so einfach nicht. Schon die ganz grundsätzliche Lerntheorie schließt doch positive Strafe (also aversive Reize) ganz klar in das Lernschema mit ein!
    Ob das jetzt gut, effektiv, was auch immer ist, ist ja erst eine zweite Frage...lernen tut man dadurch aber schon!

    Mag sein (siehe heiße Herdplatte).
    Aber: kommen wir doch mal von der Theorie auf die Praxis in genau diesem Thread:
    Bei dieser ganzen niedlichen Klapserei gibt es doch einen gewaltigen Unterschied zu Deinen Ausführungen.
    Du setzt "aversive Reize" gezielt, äußerst selten und quasi als "last order" ein. Und, so wie ich es verstanden habe, ohne dem Hund Schmerzen zu bereiten.

    HIER geht es aber um körperliche Maßregelung, die durchaus spürbar sein soll, im täglichen Umgang mit dem Hund.
    Hier mal nen Klaps, da mal nen Schlag, ich hau auch nicht doll zu, das merkt der gar nicht richtig.
    Und meine Meinung dazu ist: das ist im Alltag nicht angemessen und es verführt auch dazu, es mit der Zeit zu verstärken (zeigt vielleicht ja noch mehr Wirkung)....

    Und das hat nichts mit Weichspüler oder sonst was zu tun, ich finde es nicht angemessen.

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    Als ob jeder Hund so reagieren würde wenn er ab und zu geklapst wird. Das ist dann eben ein besonders sensibler Hund, der vielleicht noch sehr willkürlich gemaßregelt wurde und schon ist er total verunsichert.

    Habe ich gesagt, dass jeder Hund so reagiert?
    Das hört sich so an, Erziehungsmethode ist generell völlig ok, es liegt halt am Hund wenn er zu weichlich ist?
    Und ja, ich glaube gerade beim Schlag ist es sehr schwer, das "richtige" Maß zu finden.
    Im Notfall würde ich schon meinen Hund fest packen, oder mit dem Bein zur Seite rempeln, wenn es Not tut.

    Aber wir reden doch hier von Klapsen, Schläge, etc. für alltägliche Erziehungssituationen (und nicht von Maßregelungen in Extremalsituationen)?
    Und für den Alltag finde ich persönlich klapsen total ungeeignet.

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    ach und, viele dieser Hunde die sich gegen die Halter wenden wurden
    wie im EP behandelt...die lernen ja schon recht früh, die kleinen Racker :muede:

    Susanne

    Und die Freude, so einen Klaps-Hund dann erwachsen zu übernehmen :|
    Der sich hektisch umschaut, wenn man unerwartet hinter ihm steht, der den Kopf runternimmt und die Augen kneift, weil man aus dem Regal ein Buch nimmt und den Arm hebt und zum Schnappen neigt, wenn Hände zu nahe kommen....

    Deswegen finde ich insbesondere die harmlosen "Klapse mit Überraschungseffekt" gänzlich ungeeignet...

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    [...]
    Würden hier die Perversen Bilder aus der Ukraine gepostet werde, die man sich fast jeden Tag auf Facebook ansehen kann, könnte ich mich bedingt deiner Vorgehensweise anschließen. Aber selbst dann nur bedingt denn warum soll mal wieder mal die Augen schließen...???? Allerdings sind die Bilder schon echt Pervers und wären vielleicht in einem gesonderten Bereich hier im Forum zu behandel.
    [...]

    Man schließt auch nicht die Augen, nur weil man sich die grausamsten "Publicity-Bilder" nicht anschaut. Das einzige, was mit dem ständigen Wiederholen dieser Bilder erreicht wird (und auch werden soll) ist ohnmächtige Wut, die aber vernünftiges Handeln und Bewerten lähmt.
    Und mittlerweile muss es immer und immer grausamer werden, damit noch jemand hinsieht.
    Deswegen bin ich persönlich über diese Vorgehensweise hier ganz froh.

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    [...]
    Ich beziehe mich nochmal auf die Bambi, wegen der das ganze Zinnober hier entstanden ist: ich für meinen Teil hatte den deutlichen Eindruck, dass einerseits diese Hündin sich aufgegeben hat, sie aber von einer schrecklich ehrgeizigen "Eislaufmami" zu Torturen wie Wasser-Physio (die die Hündin sichtbar überforderte) und eben zum Rolli gezwungen wurde. Die Hündin war sehr sanft und viel zu "wurschtig", um sich irgendwie zu wehren. Irgendwie stand auf ihrer Stirn: "Scheiss Leben! Erst lassen sie mich in einem Hinterhof verrotten und jetzt muss ich das ertragen!" -So mein Eindruck. Andere empfanden das total anders. Wer hat nun recht?

    ...Btw, ich hoffe doch stark, wir sind Dich noch nicht los.... :D

    Vermutlich gibt es da kein recht und unrecht.
    Wünschenswert wäre doch, wenn jeder die Reife aufbringen würde, zu sagen:
    Ja, es gibt die Gefahr, dass ich meine eigenen Bedürfnisse mit denen des Hundes verwechsele.

    Und zwar in beide Richtungen.
    Dass ich die Bewegungsunfähigkeit des Hundes überproportional schlimm sehe, und nur noch die Einschränkungen sehen kann.
    Dass ich das Rollstuhlleben des Hundes überproportional rosa sehe, und jedes Maulaufreißen als fröhliches "Lachen" interpretiere.

    Vielleicht würden wir dann fairere Entscheidungen treffen. Aber die "persönliche Komponente" wird in jeder Bewertung bleiben.

    Ich kenne Mina nicht, aber hier zeigt sich, wie unterschiedlich Menschen eine Lebenssituation bewerten:

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    Ja, das war für mich schrecklichste Tierquälerei, was mit dem armen Hund veranstaltet wurde, anstatt ihn in Ruhe gehen zu lassen.

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    im falle der hündin mina bin ich allerdings der meinung,dass sie gerne noch lebt.denn es gibt videos und fotos auf denen sieht sie sehr zufrieden aus.dort wo sie ist wird sich allerdings auch umfangreich um sie gekümmert

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    Schnaudel: Nenene :)
    Um die Hündin ging es in einem anderen Thread.
    Mir geht es allgemein darum, ob Es Tierquälerei ist, einem Hund, der noch ein paar Jahre vor sich hat, die Möglichkeit zu geben, sich fortzubewegen...

    Jo, dazu habe ich mich ja geäußert.
    Kann es unter Umständen sein.
    Und im Umkehrschluss ist nicht jeder ein Tierquäler, der sich dagegen entscheidet.
    Da gibt es kein absolutes richtig oder falsch.