Beiträge von Schnaudel

    Wir mussten leider feststellen, dass Alph zu Junkieverhalten neigt, seitdem haben wir Wurfgeschichten fast gänzlich eingestellt... außer Wasserapport mit Frisbee.

    Ich habe ein wunderbares Foto, das deutlich macht, was den Junkie ausmacht (ist 3 Jahre alt, das Bild):

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    Die Frisbee ist schon recht lange im Rucksack, Hund ist völlig aufgedreht und beisst in den Rucksack.
    DAS hat dann mit Spaß nix mehr zu tun.

    Zum einen müssten wir uns mal einig sein, was ein Beißvorfall ist. Für mich ist das nämlich nicht das Abschnappen mit loslassen danach, was für viele schon ein Drama gewisser Klasse darstellt. (Auch wenn ein Zähnchen mit Blut davon bleiben kann....).
    Also Situation "Kind wird nicht beaufsichtigt, zieht Hund am Ohr, der fährt rum und schnappt nach der Hand - ist ärgerlich, weil zwei Erwachsene, Eltern und Hundehalter nicht aufgepasst haben.
    Ein "Beißvorfall" im klassischen Sinne wäre das nicht.

    Im Fall von massiver Aggression mit ernsthaften Verletzungsabsichten wäre das für mich schon anders, aber auch hier müsste genau begutachtet werden, was die Ursache war.
    Am Ende dieses Begutachtungsprozesses "dürfte" für mich auch eine begründete Einschläferung stehen.

    Bei den zitierten Berichten tue ich mich schwer, weil niemand weiß, was vorher war. Und das fände ich enorm wichtig zu wissen.
    Bei sehr aggressiven Tierheimhunden: wer soll sie pflegen? Wo sollen sie unterkommen? Wieviele Menschen sind wirklich kompetent genug, diese zu führen?

    Klar ist das traurig.
    Das einzige, was Du machen kannst, ist jetzt trotzdem Deine Ma mit ganz viel Liebe zu unterstützen, denn bestimmt ist dieser Schritt für sie ein sehr, sehr schwerer.

    Ich kann mir vorstellen, dass sie sich auf Bonni nicht ganz einlassen kann. Vielleicht hat sie auch einfach Angst, sie ins Herz zu schließen, und dann sie wieder zu verlieren (weiß nicht wie ich es richtig ausdrücken soll, also eine Art Gefühlsblockade, um sich vor neuem Schmerz zu schützen)?

    Bei meiner Mutter ist es zum Beispiel so, dass sie seit 10 Jahren keinen Hund mehr will, einfach weil sie sagt, dass sie die Abschiede je älter sie wird schlechter emotional verarbeiten kann (auch wenn ich das persönlich schade finde, denn meine Eltern wären die perfekten "Hundeeltern" für einen lieben Senior).

    Ich wünsche Euch beiden viel Kraft!

    Häufig denke ich an den Begleiter meiner Kindheit... unseren Rackerdackel Pit.
    Klein, wendig, großmäulig... aber für uns Kinder hätte es keinen Besseren geben können. Immer mitten im Geschehen, immer am Spiel interessiert, leichte "Handhabungsfehler" großmütig verzeihend - aber er konnte (und durfte) auch unblutig Grenzen ziehen.

    Legendär war auch sein Pfotengeruch nach einer ausgiebigen Ratzpause in seinem knatternden Weidenkorb :D

    Er kam zu uns, als ich das zarte Alter von drei Jahren hatte - und meine ebenfalls hundenärrischen Eltern bemerkten, dass ich Angst vor Hunden entwickelte... die hatte er mir dann gründlich genommen.
    Allein das ist ein Grund, ihm dankbar zu sein. Das, und noch vieles mehr :smile:

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    Zitat

    Wie kommt es, dass in Polen dieses "Problem" nicht herrscht? Allein die Aussage gibt viele Fragen über die Mentalität der Bewohner in der Ukraine und anderen Ländern mit diesem "Problem" auf und deren Verhalten ihrer Umwelt gegenüber. Ein hausgemachtes Problem?

    Wieso sollte Polen=Ukraine sein?
    Es hat insgesamt sicher eher weniger mit Mentalität zu tun als mit anderen Faktoren.

    Dazu gehört auch so ein simpler Faktor wie wirtschaftliche Entwicklung (einfach mal das BIP pro Kopf vergleichen), neben Entwicklung der Zivilgesellschaft: ein hohes Maß an Korruption ist dem Tierschutz nicht zuträglich, wenn wenig demokratische Strukturen vorhanden sind, hat der einzelne Mensch weniger Möglichkeiten zu handeln.
    Meiner Meinung nach steht die Ukraine in beiden Faktoren schlechter da als Polen.

    Wichtig ist auch eine funktionierende öffentliche Ordnung (Müllabfuhr, Tierheime, etc.): da beißt sich die Katze in den Schwanz: woher nehmen, wenn kein Geld.
    Hinzu kommt dann noch das Unvermögen oder die Verantwortungslosigkeit des Einzelnen, der seine Tiere unkastriert auf die Straße lässt (oder auf die Straße lassen muss, weil: keine Tierheime).
    Ist erstmal ein gewisses Level erreicht, ist das Problem ein explosiver Selbstgänger.

    Ich habe mir jetzt noch mal den Vorstellungsthread von Dir (hoffe das Du ist ok!) durchgelesen.
    Amy ist also eine Laborhündin und "ein anhänglicher" Typ.

    Wahrscheinlich hat sie unter diesen Umständen das "sich an einen Menschen binden" und "trotzdem" eine Zeit sicher allein bleiben nicht gut gelernt. Im "Normalfall" trainiert man das ja mit einem Welpen, und zwar in kleinen Schritten.
    Nun war Deine Frau leider krank, und Amy hat sich vermutlich daran gewöhnt, dass eine Bezugsperson immer, oder fast immer da ist.
    Jetzt macht das Alleinesein (oder vielleicht auch "ohne Deine Frau sein") Stress.
    Schon die Erwartung, "jetzt bin ich gleich wieder allein", scheint sie zu stressen. Daher das Hecheln.

    Ich habe selbst einen Hund, der sehr langsam lernen musste, allein zu bleiben. Er ist aus dem Tierheim und hatte danach mit allem, was Trennung bedeutet, echte Schwierigkeiten. Noch heute ist es wichtig, dass er möglichst jeden Tag auch eine Zeit allein bewältigt.

    Ich würde raten, das Training in kleinen Schritten aufzubauen (und ganz wichtig: der Hund hat wahrscheinlich Stress und macht das Ganze nicht aus Unerzogenheit).

    Das bedeutet:
    -Abwesenheit in ganz kleinen Intervallen üben, und langsam steigern (und dabei wirklich mit Minutenintervallen beginnen)

    -bei meinem Hund hilft auf jeden Fall Bewegung VOR dem Alleinbleiben, ein körperlich müder Hund entspannt besser, d.h. ein langer Gassigang ist hilfreich

    -auf keinen Fall trösten vor dem Weggehen, so neutral wie nur irgendmöglich bleiben

    -eventuell, wenn Amy es annimmt, eine Beschäftigung für die Alleinbleibzeit geben (z.B. Kauzeugs, mit dem sich der Hund allein beschäftigen kann)

    -auf die Lauer legen, um sie zu "erwischen" löst nicht das Kernproblem: selbst wenn sie die Tapeten heil lässt bleibt der Stress, da hilft nur das sichere "Nochmal-Trainieren"

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen (bin auf diesem Gebiet leidgeprüft ;) )

    Zitat

    Ja das vorallem. Bei mir ist ein recht enger Laufweg. Was dann einfach unwillkürlich immer zu einer blöden Situation führt, wenn dann da einer seinen Hund absetzt und meinen fixieren lässt. :roll:
    Und der Hund dann trotzdem tobt sobald wir dran vorbei laufen. ich hab manchmal das Gefühl, die machen das um selbst mehr Halt zu haben.
    Hinsetzen, Hund guckt Halter an, o.k. Kein Problem, weder für mich, noch für meinen Hund. Aber das starren, fixieren lassen, nee das ist einfach blöd.

    Und das reine Ablenken durch Lecker versteh ich eben auch nicht. Ich kenne von denen wirklich keinen, der dadurch echt Erfolg hat.

    Hier gibt es fast nur "Weiterläufer", und auch ich bevorzuge das zügige Vorbeigehen.
    Wir haben hier aber einen recht großen Rüden, der krawallot (ok, meiner ist bei dem auch nicht die Marke Chorknabe :roll: ), der von einem körperlich zierlichen Frauchen geführt wird - und ich glaube tatsächlich, wenn sie nicht stehenbleiben würde, dann würde der sie in der Bewegung aus den Latschen kippen.

    Zitat


    Ich ziehe als Beispiel mal einen Thread von vor langer Zeit heran, in dem ich mich, durchaus sehr abfällig, über Tierkommunikation, Homöopathie u.Ä. äußerte. Da waren sehr fix eine Menge Leute, die sich dadurch beleidigt fühlten - meine Absicht war das nie. Und dennoch lief der Thread sehr eklig ab.
    Und so erlebe ich es ganz oft, dass sich Leute enorm gekränkt fühlen, wenn man gegen eine Sache spricht.

    Da sagst Du was. Der Faktor "Kränkung" wirkt manchmal enorm.
    Gerade auch bei Futterfragen. Weil am Füttern des Hundes eben viel mehr hängt und anscheinend oft der Grad der Zuneigung zum Tier am jeweiligen Futter festgemacht wird - und meiner Meinung nach schon manchmal die Moralkeule geschwungen wird.
    Ein weiteres hochemotionales Thema sind Auslandshunde. Finde ich durchaus dikutierenswert, ist aber natürlich auch schwierig, weil sich Halter von Hunden aus dem Ausland oftmals angegriffen fühlen.