Beiträge von Schnaudel

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    kann es sein, dass balu von den neuen medikamenten durchfall bekommt. gestern hatte er keinen kotabsatz. die zwei tage davor hatte er ganz normal. und jetzt hatte er schleimigen weichen kot. nicht ganz flüssig aber auch nicht ok. farbe war normal... der arme ist durch das burprenovet auch völlig weg. er torkelt rum und macht gross und klein im sitzen. er liegt auch ganz ruhig bei mir im arm aber hat die augen nicht zu! er schläft also nicht. ist das normal? ich versuch doch alles richtig zu machen, warum wirds immer schlimmer?

    Kann mir schon vorstellen, dass jedes neue Medikament die Verdauung durcheinander bringt.
    Du musst ihn sehr gut beobachten, vielleicht ist die angesetzte Dosis zu hoch.
    Buprenorphin ist aus der Gruppe der Opioide, also im Prinzip Droge ;) , es wirkt gegen die Schmerzen, macht aber in einem gewissem Grad benommen. Einerseits ist es gut, wenn der Hund mal zur Ruhe kommt und schmerzfreie Intervalle zur Regeneration hat, zu arg "reinhauen" darf es aber auch nicht. In der Regel stellt sich auch während der Einnahme ein Gewöhnungseffekt ein und die sedierende Wirkung ist nicht mehr so stark.

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    Mich wundert auch, dass so viele Tierheimmitarbeiter so extrem wenig Ahnung von Rassen und deren Ansprüchen haben. Dass man heute in den Geschäften kaum noch "Fachverkäufer" mehr findet ist ja nichts neues, aber wenn ich in einem Tierheim freiwillig arbeite, dann sollte man doch ein gewisses Grundinteresse unterstellen können, sich mit rassespezifischen Eigenschaften auseinanderzusetzen. Viele Tiere wären bei Nothilfen für ihre jeweilige Rasse deutlich besser aufgehoben. Ich habe letztens erst einen Bericht eines Tierheims gelesen, in dem man sich aufregte, dass die neu aufgenommenen Zwergpudel allesamt untergewichtig wären weil sie nicht die durchschnittlichen 7 kg hätten. Ich würde mal behaupten, dass die wenigsten Zwergpudel 7kg erreichen und wenn dann nur mit sehr wenig Bewegung und dafür um so mehr Leckerlis.
    Wenn ich sehe wie Exoten, wie Schlangen und Echsen in Tierheimen untergebracht sind wird mir übel. Für Reptilien gibt es zahlreiche Notstationen und selbst wenn die keinen Platz haben, könnte man zumindest mal nachfragen, um was für eine Schlange es sich handelt und wie sie gehalten werden muss.
    In unserem Tierheim ist es so, dass die hauptberufliche Tierheimleiterin nebenberuflich noch Hunde züchtet (Dissidenz), und zwar mit etlichen Würfen im Jahr. Schon erstaunlich wie viele Leute eigentlich einen Hund aus dem Tierheim nehmen wollten und dann doch mit einem niedlichen Welpen nach Hause gehen. :hust: :hust: :hust:

    In Hamburg ist es so, dass Fundtiere nur in einem großen Tierheim landen, denn dieses hat einen Vertrag mit der Stadt, die einen kleinen Teil der Kosten trägt (ist soweit man dem Abendblatt glauben kann, aber kein kostendeckendes Unternehmen). Die Nothilfen erhalten dieses Zuschuss nicht. Außerdem: findest Du das wirklich realistisch, dass die Nothilfen aus den ganzen Großstädten der Republik Hunde aufnehmen? Die platzen dann wohl sehr schnell aus allen Nähten.

    Das Hamburger Tierheim sagt selbst, dass seine Gebäude nicht mehr zeitgemäß sind. Es fehlt schlicht das Geld!

    Muss ein Tierheimmitarbeiter von jeder Rasse Intimkenntnisse haben? Weiß ich nicht. Schön wäre das natürlich, ist aber vermutlich auch überzogen. Zumal ja vieles ehrenamtlich geleistet wird.

    Im übrigen kann ich das Gemecker nicht teilen. Ich fand die Tierheimmitarbeiter völlig in Ordnung. Ich sehe mich dort auch nicht als Kunden, den man hofieren muss. Eher so ein Teamgedanke, jeder muss seins bringen, damit es dem Hund am Ende gut geht.
    Ein Tierheimmitarbeiter muss, meiner Meinung nach, natürlich eine Grunderziehung an Höflichkeit und gepflegten Umgang mit Menschen mitbringen. Er ist die Visitenkarte der Einrichtung.

    Dienstleister im engeren Sinne für die Menschen ist er nicht. Er ist Dienstleister für die Tiere, und deren Wohl sollte im Mittelpunkt stehen. Wenn das Tierheim sich darum nicht kümmert, wer denn dann noch?

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    Ich nehme mal an das du mich meinst. Es ist mir ehrlich gesagt egal wie du darüber denkst. Was der Hund der TE macht ist KINDERGARTEN im Vergleich zu dem was er machen KÖNNTE und vielleicht noch machen WIRD. Wenn sie jetzt schon so überfordert ist passt der Hund einfach nicht zu ihr.

    Bist du schon mal von deinem eigenen Hund gebissen worden das du umgehend in ärztliche Behandlung musstest? Nein!? Dann kannst du es null einschätzen!

    [...]

    Das klingt jetzt aber so ein wenig so wie: Wenn Dein Hund Dich nicht beißt, dann darfst Du nicht einmal ansatzweise ein Problem haben, oder?

    Ich finde das toll, wie Du Dich mit Deinem Hund durchgebissen hast, dass Du zu ihm stehst.

    Trotzdem "dürfen" auch andere Leute Probleme haben, auch wenn diese Probleme in Deinen Augen sooo klein sind. Ist in etwa so, als wenn eine frischgebackene Mutter ein Problem hat - da hilft es auch nicht, wenn eine andere Mutter mit sieben Kindern sich hinstellt: Schau mal, was bei mir los ist, Du bist lächerlich. Es hilft in der konkreten Situation nicht weiter.

    Man kann doch akzeptieren, dass die Verhaltensweisen des Hundes jetzt gerade in diesem Moment ein unerwartetes Problem für die Themenstarterin sind. Und versuchen ihr mit Tipps beizustehen. Ohne sie gleich als ganzen Menschen abzuqualifizieren und ihr das Recht auf ihren Hund abzusprechen.

    Denn es liest sich für mich eher nach der Suche nach Hilfe - da sollte man doch nicht gleich völlig demotivieren.

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    Vielleicht sind sie einfach ZU vorsichtig geworden? Nur daß sie es oftmals übertreiben.

    Sicherlich ist das so. Einfach durch die wiederholten Erfahrungen. Sicherlich fallen dann auch die "ordentlichen" Kandidaten durch das Raster.
    Ich denke, die Wurst hat zwei Enden, wie eigentlich immer.
    Auch die Bewerber können sich selbst vielleicht nicht immer mit der notwendigen Distanz einschätzen, da ist dann das Tierheim "der Blöde" - und nicht etwa, dass man vielleicht nicht das (annähernd) Optimale bieten kann.

    Herumlügen um die eigenen Umstände zu beschönigen, weil man sich auf einen Hund versteift hat, finde ich ziemlich daneben. Entweder es passt, wie es ist, oder es gibt tatsächlich bessere Stellen für den Hund.

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    was könnte das jetzt sein? es kommt mir vor wie immer so schübe.... momentan läuft er ganz trautig drch die gegend. hat keine ruhe aber irgendwie auch keine kraft.... hab erst heut abend nen termin! ich bin fix und alle. es muss doch mal was raus kommen, eine behandlung anschlagen?!?

    Wirklich, wirklich, ich kann Dich total verstehen. Aber versuche selbst, etwas Ruhe zu bekommen. Das ist für Deinen Hund das Beste, was Du momentan für ihn tun kannst: ein wenig Ruhe ausstrahlen.
    Nochmals: generell ist es nicht ungewöhnlich, dass sich eine Bauchspeicheldrüsenentzündung länger als 4 Tage zieht. Das ist leider in der Natur dieser Erkrankung. Das liegt, wie schon mehrmals beschrieben auch daran, dass es keine eigentliche Therapie gibt. Auch das Antibiotikum hat nur sehr bedingten Einfluss, es dient mehr der Prophylaxe eines generellen Übergreifens der Entzündung.
    So muss das einfach ausheilen, und das dauert.

    Ich finde, Du machst sonst alles richtig. Mehr als beobachten und in der Akutsituation ärztliche Unterstützung holen kann man momentan nicht.

    Wenn Du weiterhin das Gefühl hast, dass die Schmerzen nicht ausreichend eingedämmt werden, dann sprich das ruhig beim Abendtermin nochmals an.

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    Wie ich irgendwann einmal entscheiden werde, wenn Molly oder Jula alt sind, kann ich natürlich jetzt mit Sicherheit noch gar nicht sagen. Mir persönlich wird hier im Forum nur einfach recht oft sehr früh dazu geraten, die Hunde in Liebe gehen zu lassen. Mir geht das in Teilen einfach manchmal viel, viel zu weit.

    In diesem Punkt gebe ich Dir recht: eigentlich kann das nur der Halter, der das Tier kennt und sein Tierarzt verantwortungsvoll entscheiden. Ich würde auch aus der Ferne nicht pro oder contra raten.

    Nachvollziehbar finde ich Deinen Einwand durchaus. Hier in der Nachbarschaft gibt es einen sehr alten Hund, der aber noch jeden Tag draußen seine Strecke geht, frisst, auch noch spielt. Klar, er geht sehr langsam. Tatsächlich gibt es Menschen, die dem Halter "durch die Blume" zustecken, es "sei doch jetzt mal Zeit". DAS geht gar nicht, denn das Altern an sich ist keine Krankheit.

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    Danke, Schnaudel, für Deinen recht wertfreien Beitrag. Ich gebe Dir absolut Recht, dass es ein wirkliches Dilemma ist.

    Ich habe meine erste Hündin einschläfern lassen, als sie 15,5 Jahre alt war und die Nieren anfingen zu versagen. Das ist jetzt über 9 Jahre her, aber je länger es her ist, desto sicherer bin ich mir, dass es absolut falsch war. Ich habe es getan, weil ich es nicht mehr ertragen hab, drauf zu warten, dass sie von selbst geht. Ich empfinde es so, dass ich ihr damals das Recht genommen hab, selbst zu entscheiden.

    Niemand kann sagen, was richtig oder falsch ist. Und ich finde es sehr schade, dass recht schnell Beleidigungen geäußert werden, wenn man anderer Ansicht ist.

    Das tut mir sehr leid, dass Du nach so langer Zeit mit Deiner Entscheidung haderst, und niemand wird abschließend beurteilen können, ob sie richtig war.
    Warum ist es für Dich so ideal, selbst zu gehen, auch wenn damit eventuell unendlich mehr Qual verbunden ist?
    Ich sehe das so, dass man sich erst zu diesem Schritt entscheidet, wenn das Ende wirklich schon sehr greifbar ist. Entschieden habe dann im großen und ganzen aber immer noch nicht ICH, sondern die Krankheit, die entstanden ist, oder die Zeit, die unerbittlich voranschreitet. Die Schwelle ist schon da, nur der Schritt darüber sollte ein leichterer sein.

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    Das bezweifele ich einfach mal.

    Nicht umsonst ist es doch sehr vielen Menschen für sich selbst wichtig, in einer Patientenverfügung in auswegloser (!!) Lage auf lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten. Ich denke auch, nicht wenige Menschen wären für die begleitete Sterbehilfe, um sich die allerletzten qualvollen Tage auf dem Weg beim Sterben zu ersparen.

    Das steht der These: "für jeden ist jeder einzelne Tag so wichtig" sicherlich eher entgegen.

    Leider können wir unsere Hunde ja nicht befragen, wir können alles nur Erfühlen und durch uns selbst bewerten und erleben. Das ist und bleibt das Dilemma.