Beiträge von Marula

    Zitat


    Ich darf den Jagdtrieb nie so gedeien lassen, dass der Hund die Jagd perfektioniert, denn ein Hund, der Wild tötet und frißt ist einen weiten Schritt gegangen, wobei ich wiederholen muss, fast kein Hund kann das.

    Hat schon mal jemand Rehe rennen sehen? Ja, gell, die sind schnell. Verdammt schnell. Kann eigentlich fast kein Hund mithalten. Vor allem nicht über die Distanz. Ein Hund, der also ein Reh erwischt, war der schnell oder das Reh schon krank? Wieso konnte der Hund überhaupt das Reh erwischen? Die Frage könnte man ja auch mal stellen.

    Ich glaube das wird STARK unterschätz!!!!!
    Die meisten Hunde können instinktiv sehr wohl töten (spätestens wenn sie ein bisschen Hunger oder einen anderen scharfen Hund dabei haben), der ein oder andere braucht vielleicht bei ersten mal zwei Anläufe, aber dann gehts wunderbar.
    Ich kenne ein MENGE Hunde, die vorher noch nie getötet haben, aber beim ersten Mal sicher Katze, Kaninchen, Hase, Reh, Fuchs, Enten, Gänse usw gerissen haben.
    Meine eigenen übrigens NICHT, um hier unangebrachten Vermutungen gleich vorzubeugen.
    Aber ich kenne die meisten dieser Hunde persönlich und habe keinerlei Grund, an den Angaben ihrer Besitzer zu zweifeln, die nämlich meitsens ziemlich von den Socken waren.

    Und ich kenne ebenfalls genügend Hunde, die auch ein gesundes Reh zu Stande hetzen können.
    Viele Windhunde mal sowieso, gerade in der Gruppe, aber auch alle großen Vorsteher, größere Bracken, die momentan so beliebten Ridgebacks, viele fitte und trainierte Hütehunde, diverse Nordische...
    Es muss ja auch nicht immer ein gesundes Reh in idealem Gelände sein. Oft kommt es vor, dass ein Reh noch jung ist oder z.B auf der Flucht auf einmal vor einem Zaun steht, den es nicht so schnell überwinden kann.

    Und noch schlimmer als das direkte niederziehen und töten ist doch eigentlich das bloße Verletzen des Wildes, dass dann qualvoll irgendwo verreckt oder auch am Schock verendet...

    Also, das ist alles relativ.
    Nur weil der eigene Hund keine Katze kriegen würde, heißt das nicht, dass das immer so ist...

    Zitat

    ... denn bisher habe ich nur Pods gesehen, die nicht frei laufen durften. Es werden etwa rund 50 +/- 20 sein.


    Freilaufende Podencos kenn ich persönlich (nicht nur vom hörensagen, sondern life) einige, jedenfalls mehr als Leinenpodis:
    Einmal einen Ibicenco, dann zwei Canarios, dann zwei, die zwar von den Kanaren kommen, aber wie Mini-Ibicencos aussehen.
    Und einen Podengo Portuges Pequeno (klein aber oho).... bejagt wurden die wahrscheinlich alle, da sie erst mehrjährig aus Spanien kamen.
    Der benötigte Trainingsaufwand und die Zuverlässigkeit sind unterschiedlich.
    Man muss dazu aber sagen, dass es im Hannoveraner Stadtwald zwar durchaus Wild gibt, namentlich Fuchs, Waschbär und Kaninchen (und die anderen üblichen Kommensalen, aber keine Feldhasen oder Rehe), man jedoch nur Kanin regelmäßig sieht, und auch das nicht tagsüber auf den großen Auslaufflächen, sondern nur abends in der Dämmerung.
    Die Witterung und Losung ist aber reichlich da, und ich hab da schon so manchen Hund eifrig stöbern und buddeln sehen.
    Da sind die Podis auch nicht schlechter als der Duchschnittsdackel oder Russelterrier.
    Man muss sie im Auge haben, aber dann klappts auch, die hören auch nicht schlechter oder besser als andere Fifis hier.
    Negativbeispiele:
    Zwei SetterxIbicenco, die hier ebenfalls unterweg sind, haben sehr große Kreise und hetzen auch mal Pferde oder Radler....
    Eine Canario-Hündin geht nur an der Flexi, die wäre laut Besitzer sofort weg.
    Eine junge Ibicenca (nie bejagt!) wurde bei "leinenlos" sofort regelrecht autistisch und war nun noch auf jagen fixiert.

    Wie sich diese hier völlig normalen Hunde in wildreicherem Gebiet oder in direktem Wildkontakt benehmen würden, weiß ich nicht, aber ich denke, sie wären alle nicht abrufbar. Eine günstige Wohnsituation ist also schon von Vorteil.
    Ich kenne persönlich keinen Podenco und keinen Windhund, den ich als abrufbar am Wild bezeichnen würde.
    Es gibt immer mal wieder Leute, die das behaupten, aber ich habe es noch nicht gesehen. Ich bin aber auch erst seit zwei Jahren Windhundbesitzerin, es gibt also mit Sicherheit so manches, was ich noch nicht gesehn hab.

    Ich kann meine älteren Rüden zwar von Kaninchen, Vögeln, Katzen etc abrufen, bilde mir da aber nix drauf ein, denn bei (in seinen Augen) richtigem Wild, also Fuchs, Hase und Rehen, hätte ich wahrscheinlich keine Chance. Ausprobieren tu ich das nicht.
    Wild ist halt nicht gleich Wild und bei ihm merkt man sehr stark, dass er in Irland auf "seine" Beute geeicht wurde.

    citcat: Ich find es gut, dass du dir deine Gadanken zu dem Thema machst. Sieh es als Erfahrung, die du jetzt hast und aus der du gelernt hast....
    Hoffentlich lernt die Hundebsitzerin auch was draus. Ideal für den Hund wär es unter diesen Umständen wohl wirklich, wenn sie sich einen Gassiservice leisten würde, der mit ihm auf umzäunte Auslaufflächen geht, wo er Gesellschaft hat... ist natürlich teuer, aber gut, damit muss man halt leben.
    Alles, was du ihm bieten kannst, ist mehr als das was er so kriegt, also verbieg dich nicht unnötig.

    Noch ein Wort zum "Wälder meiden"...
    Wild sitz auch und gerade auf Wiesen und Brachflächen, dass soll sie sich bitte klar machen.
    Nur weil auf dem Stoppelfeld/der Wiese nichts sichtbar ist, muss das nicht heißen, dass da nicht doch irgendwo eine Hase liegt oder Rebhühner oder sogar ein Fuchs in nem Feldgraben oder ein Reh im nem stehengelassenen Stück Mais steht oder so.
    Ich kenn doch einige Windhundbesitzer, die sagen "Ich lasse meinen Hund nur auf übersichtlichem Gelände laufen"... und sich dann wundern, dass da doch was war, das hätte ja wirklich niemand ahnen können...
    So einigermaßen "sicher" sind mMn vor allem Flächen, wo ständig Hunde freilaufen, je mehr desto besser.

    Pro und Contra Starkzwang, Auslandstierschutz usw sind ja interessante Themen zu denn jeder seine Senf gern dazusenft, aber wäre der Sache nicht mehr gedient, wenn man versucht, sich konkret auf den hier beschreibenen Fall zu konzentrieren und da umsetzbare Tips zu geben?


    citcat:
    Ob du noch mit dem Hund gehen möchtest ist die Frage, aber ich würd es denk ich schon machen, denn, wie schon jemand anmerkte, sonst wär er ja doppelt gestraft.
    Je nach Wildreichtum des Gebietes und Temprament/Erziehungsstand des Hundes entweder mit SL oder mit ner 8 m Breitbandflexi geht es sich auch ganz nett und vor allem sicher und entspannt.
    Die Flexi kann man mit einer zusätzlichen Schnur am Gürtel oä sichern, damit einem das Teil nicht durch verschwitzte oder nasse Finger wegflutscht.
    Wenn er beim Anblick von Wild jetzt zum Ausrasten neigen sollte, viele Hunde mit starkem Hetztrieb neigen dann zu den wildesten Verrenkungen, wäre es eventuell ratsam, ein Geschirr zu verwenden, denn wenn der Hund es schafft aus dem Halsband zu schlüpfen oder sich das gar angewöhnen sollte, habt ihr ein Problem. Und es wär nicht der erste Podi, von dem ich das kenne, viele sind wahre Entfesselungskünstler. An die SL gehört ja eh ein Geschirr...

    Radfahren würd ich schon mal probieren...
    Podis sind ja schon recht bewegungsfreudig und ausdauernder als die "klassischen" Windhunde und wenn er jetzt weniger/nicht mehr von der Leine kommt, dann müsst ihr das schon irgendwie kompensieren, spazierenschleichen hilft da wenig und Kopfarbeit ist gut und schön, aber ein Hund muss auch mal die Beine strecken.
    Habt ihr dafür den kein Gebiet oder keine Strecke, wo euch das Viehzeug nicht direkt vor die Füße springt?
    Ansonsten ist es z.B bei meine Jungs (hab einen Grey und einen GreyxSaluki) so, dass sie, obwohl sie auch bei Wildsichtung gern mal einspringen, am Fahrrad sehr anständig laufen und ich kenne sehr viel Windhundleute, die auch mit Hunden zwischen 30 und 40 kg Radfahren. Wenn der Hund einen guten Grundgehorsam hat, und das hat du ja ganz am Anfang geschrieben, und man von Anfang an darauf achtet, dass der Hund lernt "Am Rad sind Flausen nicht erlaubt", dann geht das schon.
    Ich persönlich verwende auch keinen Springer (so eine Hundehalterung am Rad), hab mir aber sagen lasen, dass die durchaus ihr Geld wert sein sollen bei etwas ungestümeren Hunden.
    Auch Radeln am besten mit Geschirr.


    Und dann würd ich mir den Hund die nächsten Wochen einfach mal genau und in Ruhe angucken.
    - Wie stark scannt er jetzt, sucht er jetzt auch mit der Nase, achtet auf jedes Rascheln im Gebüsch usw.?
    - Oder will er nur sichtigen Objekten hinterher, wie dem Reh, dass er gerissen hat und das er ja erst sehen musste, um es zu hetzen?
    - Geht er jetzt nach dem ableinen sofort auf Paroullie (erstmal auf eingezäuntem Gelände probieren!!!) und ist wie abgeschaltet, hört gar nicht mehr?
    - Oder ist er ohne den optischen Reiz sichtbaren Wildes oder eine taufrischen Fährte gut ansprechbar und bleibt wie vor dem Vorfall auch in der Nähe und hört brav?
    Das werdet ihr alles erst in einigen Wochen richtig beurteilen können, Hunde die gerade Jagderfolg hatten sind im entprechenden Gelände oft noch länger wie "ausgeknipst", das kann sich aber ändern und kann auch in anderem Gelände anders sein.

    Je nachdem wie er sich so macht, könnt ihr dann entscheiden, ob es vielleicht einzelne Wiesen, Strecken oä gibt, wo er laufen kann, weil er z.B nicht selbstständig abhaut, sondern erst, wenn er das Wild auch sieht (ist z.B mit meinen so ähnlich).
    Oft geht es sich in städischen Auslaufgebieten entspannter mit solchen Hunden, wir haben hier in Hannover eine Menge Freilaufpodis und noch mehr Whippets, Galgos und Co, weil es im Stadtwald nur wenig jagdbares gibt... außerdem gibts mehr Ablenkung durch andere Hunde, da kommt er vielleicht nicht so schnell auf dumme Gedanken.

    Tja, ist er jetzt aber richtig auf den Geschmack gekommen, was gut sein kann, und geht ab sobald die Leine los ist, muss sich die Besitzerin halt überlegen, ob sie sich die Mühe mit dem AJT machen will.
    Allerdings sind da schon genug Leute dran gescheitert, Podis und ihre Mixe sind harte Nüsse (und Podimixe die durch Flüsse schwimmen um Rehen den Garaus zu machen schonmal sowieso...).
    Ich hätt da keine Lust drauf...

    An deiner Stelle würd ich mich da nicht aktiv dran beteiligen, es ist nicht dein Hund und nicht deine Verantwortung und generell funktioniert Hunderziehung besser, je weniger Leute dran rumpfuschen.
    Falls ein AJT gemacht werden soll, dann würd ich es so machen: Besitzerin macht das eigentliche Training, mit Schleppe und Geschirr, und du gehst mit Geschirr + Flexi und gibst ihm keinerlei Möglichkeit zum Jagderfolg mehr.
    MMn können die Hunde das sehr wohl unterscheiden, mit wem sie unterwegs sind und was gerade angesagt ist.

    Ansonsten selbstverfäglich so oft wie möglich auf eingezäunte Ausläufe, über Windhundforen oder auch über verschiedene Tierschutzoranisationen kommt man oft an Adressen, auch von kleineren oder privaten Ausläufen. Schreib halt alle an, die in eurer Gegend Hunde mit ähnlichen Problemem (wobei, der Hund hat kein Problem damit... :D ) haben, da findet sich oft was.


    Rennbahn sehen manche so und manche so... ich würds mir vorsichtshalber erstmal verkneifen.
    Sollte sich aber abzeichnen, dass betreffender Podimix (wie heißt er eigentlich?) eh ein ewiger SL/Flexikandidat bleibt, hätt ich da keine Hemmungen, dann kann er seinen Trieben wenigstens ab und an mal kontrolliert nachgehen.
    ABER: Vorher ordentlich tierärztlich untersuchen lassen (Bewegungsapperat und Herz/Kreislauf) und ordentlich antrainieren, dh. ein kleines Konditionstraining am Rad. Je besser die Vorbereitung, desto kleiner die verletzungsrate.

    So, das wa ein langer Senf... =)

    Ich hab meinen Traumhund und Seelenhund schon. Hab ihn zufällig bekommen und es ist auch mein erster Hund überhaupt, aber ich könnt nicht glücklicher sein, wenn ich ihn sorgfältigst ausgesucht hätte. Er ist ein Windhund undefinierbarer Rasse, ein guter Teil ist Greyhound, ein weiterer wahrscheinlich Saluki oder Sloughi.
    Mein Zweithund ist ein reiner Greyhound und obwohl ich sorgfältigst geplant und ausgesucht hab, ist es nicht das gleiche wie mit meinen Ersten, obwohl ich ihn auch liebe! Aber ich nehme an, manches kann man halt nur einmal haben...

    Nachdem nun meine jetztigen beiden Hunde aus dem Tierschutz sind, möchte ich, wenn die beiden (in vielen, vielen Jahren) mal nicht mehr sind, gerne einen orientalischen Windhund haben, die Tendenz geht in Richtung Saluki (und da besonders gern einen glatthaarigen), aber auch ein Sloughi wär was feines...
    Momentan kann ich mir halt einfach nicht mehr als 2 Hunde leisten.

    Lawrence hat einen Zimmerpflanzen-Fetisch.

    ich hab selbst keine Grünpflanzen in erreichbarer Hundehöhe.
    Aber sobald wir irgendwo zu Besch sind, wo ein Gummibaum, nen Benjamini, ein Drachenbaum, eine Zimmeraralie.... irgendwas Grünes in seiner Reichweite, am besten auf dem Boden steht, ist er für mindestens ne halbe Stunde, wenn nicht länger, komplett und wunschlos glücklich.

    Er spaziert um dem Topf, riecht alles gründlichst ab, jedes Blatt einzeln, jeden Zentimeter Rinde, die Erde, den Topf, den Untersetzter, ALLES. Wenn er fertig ist, fängt er wieder von vorn an.
    Er geht dabei in Zeitlupe vor, bewegt sich gaaaaaanz langsam, steckt dem Kopf tief ins Laub und bekommt einen völlig verträumten, verschleierten, aber hochkonzentrierten Blick.
    Fehlt nur noch, dass er anfängt zu sabbern...
    Ist er mit einem Blümchen fertig, kommt das nächste. Hat er alle durch, fängt er wieder von vorn an.

    Ich hab keine Ahnung, warum er das macht, aber er tut es überall, im Kaufhaus, im Wartezimmer beim Tierarzt, bei Freunden... die Pflanzenart, der Dünger, das Substrat (Seramis oder Erde), Blattglanz, anwesenheit anderer Hunde oders anderer Tiere im Blumenhaushalt - alles völlig unterschiedlich von Situation zu Situation.
    Aber irgendwie muss es ihm ja nen echtes High geben, er ist völlig weg vom Fenster und es ist ziemlich witzig anzuschauen und sorgt in Gesellschaft immer für Gesprächsstoff.
    Markieren oder anknabbern möchte er die Pflanzen jedenfalls nicht, hat er noch nie gemacht.

    Draußen macht er bei ganz dichten Hecken und Gebüschen (z.B. der Bambus an der Terasse meiner Eltern) das selbe. würd ich ihn da lassen, dann könnt ich an dem Flecken auch ne halbe Stunde spazieren stehen.


    Meine anderer Hund, Robin, nimmt zur Begrüßung oft meine Hand ins Maul und drückt sie vorsichtig.

    Und er kann "grinsen", das heißt, wenn er besonders freudig erregt ist (Frauchen kommt zurück, es gibt gleich ein ganz tolles Leckerchen, man macht sich zum Spaziergang fertig...), dann zieht er die Nase und den vorderen Teil der Oberlefze zurück und macht dabei/davor/danach heftigste Beschwichtigungsgesten (um mich rumhüpfen, dabei vorne runter gehen, Pfötchen geben, sich an mich randrängen und schnell wieder wegspringen, niesen, Kopfschütteln).
    Er ist ein eher devoter Charakter, der umbedingt gefallen möchte und für den Ignorieren und Rudelausschluss sehr schrecklich sind.
    Sein Grinsen erinnert mich stark an das unterwürfige Schimpansengrinsen....

    Hi du, ich bin auch Studi mit inzwischen zwei Hunden.
    Ich hab beide erwachsen bekommen.
    Mit dem ersten ist es überhaupt kein Problem, der bleibt immer und überall allein, in meiner Wohnung, in der Fremde, im Auto, bleibt sogar im Hörsaal auf seiner Decke liegen, wenn ich mal wohin muss.
    Das war von Anfang an so, ohne dass ich irgendwas daran machen musste.

    Nummer zwei ist jetzt erst seit 1 1/2 Monaten bei uns. In Hundegesellschaft blieb er anfangs problemlos allein, auch nach wenigen Tagen schon.
    Anfangs konnte er auch kurz völlig allein bleiben, wenn ich mit dem Ersthund eine Runde gegangen bin.
    Jetzt fängt er langsam an, richtig Bindung aufzubauen und kommt in eine Art "Klebephase", hat wohl Angst, dass das liebgewonnene Frauchen, das erste, dass er in seinem 5 jährigen Leben hat, und der nette Hundekumpel, plötzlich doch noch verschwinden, was ihm Anfangs relativ egal war.
    Neulich hat er tatsächlich mal gejault, als ich sie beide zusammen alleingelassen hab...
    Der Ersthund lässt sich zum Glück nicht anstecken von solchen Narreteien.

    Ich geh das jetzt so an:
    - Oft Schlüssel und Handtasche nehmen, klappern, rumräumen, weglegen.
    - Sachen immer vorher packen und dann erst nochmal was anderes machen, damit er z.B. das packen meiner Uni-Tasche nicht mit dem Weggehen in Verbindung bringt und sich da reinsteigern kann.
    - Schuhe anziehen, ausziehen, wieder anziehen, in der Wohnung anlassen, damit rumlaufen, wieder ausziehen, wieder anziehen, vor die Haustür laufen (Schlüssel nicht vergessen...), wieder reinkommen, Hund ignorieren, Schuhe aus....
    - Hund an "kleben" hindern!
    Wenn er dürfte, würde er mich unter die Dusche und auf die Toilette begleiten, er sprang eine Weile lang schon hektisch auf, wenn ich nur über den Flur zu meiner Mitbewohnerin gegangen bin, um ihr ein Buch wiederzubringen oder in meinem Zimmer vom Schreibtisch aufgestanden und Richtung Tür gegangen bin.
    Seit er weiß was "Auf deinen Platz" heißt und ich ihn da hinschicken kann, fällt es ihm leichter, auch mal liegen zu bleiben, wenn ich in der Küche bin oä.
    Außerdem hab ich ihn ne Weile lang auch mal einfach "laufen lassen", damit er es leid wird, mich zu verfolgen. Da bin ich dann einfach durch die Wohnung getrapst und immer gerad dann woanders hingegangen, wenn er sich gerad in meiner Nähe niedergelassen hatte.
    Gerade mir immer über das glatte laminat in einem Zimmer zu folgen, hat ihm gar nicht geschmeckt, da ist er dann auch schonmal liegen geblieben...


    Inzwischen, nachdem es ungefähr ne Woche immer schlimmer geworden war, geht es zu zweit wieder problemlos, ich denk das haben wir zumindest zuhause jetzt auch durch.
    Als nächstes gehts dann ans ganz allein sein, ohne zweiten Hund dabei, denn mit Nr. 1 muss ich noch Extrarunden gehen, der hat sonst nicht genug Bewegung.
    Das werd ich ähnlich angehen:

    Halsbänder an, aus, an, aus, damit er nicht immer gleich beim Geräusch der Halsbänder an der Gardrobe aufspringt.
    Mit Hund Nr. 1 zur Tür raus, wieder rein, wieder raus usw.
    Dann mal meine Mitbewohnerinnen bitten, sich 10 Min. dazu zu setzen.
    Mal sehen, wie es geht.

    Ansonsten ist das Studentenleben mit Hund(en) durchaus angenehm, ich kann mich nicht beschweren. :D

    Zitat

    Yep, Quelle ist die "Ernährungsbibel" Meyer/Zentek "Ernährung des Hundes", da gab es auch eine nette Grafik dazu über den pH-Verlauf nach Getreide- und Fleischmahlzeit. Wo du das her hast - aus dem Wust, wie du so nett schreibst! Habe ich schon auf x Barfer-Seiten gelesen, leider schreiben sich die meisten kritiklos dasselbe von ungenannten "Quellen" ab! ;)


    Der Meyer/Zentek ist ein wirklich nettes Buch, für Barfer genauso interessant wie für Fertigfütterer und Selbstkocher, ist aktuell, wissenschaftlich fundiert (dh mit einem Quellenverzeichniss an seriösen Studien zu verschiedensten Bereichen der Hundeernährung, das sich sehen lassen kann...) und ist vor allem so geschrieben, dass er auch für nicht studierte verständlich ist.
    Am Anfang des Buches gibts eine Einführung in Anatomie und Physiologie des Hundes (nat. hauptsächlich Verdauungstrakt), dann ein Kapitel zu Energie, Nährstoffen, Stoffwechsel und Bedarf, dann Futtermittelkunde, dann praktische Fütterung (in versch. Lebensphasen u. Ansprüchen), dann noch was über ernährungsbedingte Erkrankungen u. Diätik.
    Gesamtumfang ist um 275 Seiten.
    Übrigens ist das genau das Buch, dass den Vetis hier in Hannover zur Hundeernährung empfohlen wird.
    Wer also gern wissen möchte, was werdende Tierärzte über Hundeernährung lernen, der lese dieses Buch.
    fairerweise sei aber gesagt, dass die Profs die Leute nicht zwingen können, sich gute Literatur zuzulegen und mancher halt nur das lernt, was für Prüfungen absolut nötig ist und selbst dass dan so schnell wie möglich wieder aus dem Kopf fegt...

    Leider kann man sich ja nicht immer frei aussuchen, wo man wohnen will.

    Ich zu Beispiel bin hier in Hannover wegen Studium "angebunden" und mein Freund arbeitet in der Stadt. Da wir beide kein Auto haben, ists halt nicht drin mit wohen auf dem Land.
    Ich bin aber auf dem Lande aufgewachsen und würde später schon gern wieder ins Grüne, einfach, weil ich die Ruhe, frische Luft, Natur usw lieber mag als Lärm und Hektik der Stadt.
    Die ersten Monate hab ich persönlich das Stadtleben dann auch verabscheut, zumal mein Studiengang im Oktober begann und der Winter in der Stadt nur grau und wiederlich ist, nix mit wenigstens ab und an nette Stimmung mit Nebel und Rauhreif....

    Aber inzwischen hab ich mich da ganz gut arrangiert.
    Ich habe eine Wohnung gesucht, die von der Uni 5 Fahrradminuten, vom Hauptbahnhof 15 Fahrradminuten und vom nächsten Park 5 Fussminuten entfernt ist, wo ich einen seperaten Eingang hab (damit sich keine Mitmieter über von Hunden verschmutztes Treppenhaus oä beschweren), wo die Hunde keine Treppen laufen müssen - ja, sowas kriegt man, auch als Studentin.

    Wer Hannover kennt, der weiß, dass die Eilenriede, der Stadtwald, eins der größten zusammenhängenden innerstädtischen Waldgebiete weltweit ist.
    In dem kleinen Teil direkt vor meiner Haustür ist Leinenpflicht.
    Da sollte man sich bei schönem Wetter in den Monaten Mai bis Oktober auch dran halten, wenn viel los ist, wird dann auch kontrolliert. Ansonsten interessiert es keinen und ich bin in 2 Jahren einmal unfreundlich angesprochen worden.
    Läuft man von meiner Wohnung aus 15 Minuten durch den leinenpflichtigen Wald, dann ist man in einem Waldstück, in dem außerhalb der Brut- und Stezzeit keine Leinenpflicht herrscht und wo man gut und gern 3 Stunden laufen kann, ohne Wege zu wiederholen oder jeden Tag dieselbe Strecke zu laufen.
    In der Brut und Setzzeit sollte man ein bissel schauen, aber gerade in dem Waldstück, wo normalerweise keine Leinenpflicht ist, wird auch dann nur selten kontrolliert, ich hab noch nie jemanden gesehen und mein Hund läuft dort jeden Tag frei. Brüten und setzen tut da jedenfalls nicht viel, mein Hund geht nicht vom Weg ab und stört damit auch nicht mehr als Radler, Jogger, usw., die da im übrigen eher spärlich gesät sind.
    Man hat reichlich Hundkontakt, freundlichen wie unfreundlichen, aber auf Dauer hat man hier mit einem schlecht sozialisierten Hund keinen Spaß...
    Meinem Burschen haben die viele Hundekontakte viel gebracht.

    Für mich persönlich ein ganz wesentlicher Vorteil ist, dass es hier so gut wie kein Wild gibt, mal ein paar Karnickel am Bahndamm, Tauben, Krähen, Eichhörnchen... wenn man, so wie ich, einen jagdfreudigen Gesellen hat, dann ist das wirklich angenehm. Hier kann ich einfach gehen, muss ihn ab und an mal von ein paar Krähen wegrufen und ansonsten brauch ich mir um Hasen und Rehe keinen Kopf zu machen.

    Der Zoo ist um die Ecke, wenn ich mag, schnapp ich mir den Hund und geh in die Innenstadt, ein Eis essen und bummeln (und ja, es gibt Hunde, denen macht das Spaß) oder fahr mit Hund und Rad zum Badesee, 20 min mit dem Rad, Hunde erlaubt, sofern angeleint. Da würd ich ihn z.B. eh immer anleinen, weil da so viel Grillreste überall rumliegen...

    Das sind die schönen Seiten!
    Klar gibts negatives, über Leinezwang, rücksichtslose Radler, überlaufene Hundeauslaufgebiete, für Hunde gesperrte Wiesen, Müll im Wald... ärgere ich mich schon öfter.
    Aber auf dem Land würd ich mich ärgern, weil meine Hund wegen Wild viel mehr an der Leine wäre. Bei meinen Eltern, ich liebe die Landschaft im Mindener Raum, hab ich trotz herrlicher Gegend nur einige wenige kurze Runden, die ich täglich gehen könnte, wenn ich den Hund ableine möchte, und selbst da ist immer noch eine gar nicht mal so kleine Wild-wahrscheinlichkeit.

    Ich jedenfalls genieße meine Studienzeit so gut ich kann. Menschen sind anppassungsfähig und Hunde auch.
    Mein Hund verbringt hier und jetzt die beste Zeit seines Lebens, ich bin inzwischen schon der 4 oder 5 (und endgültige!!!) Besitzer und er hatte garantiert noch nie so viel Freiheiten wie jetzt.
    Auch wenns mal nicht anders geht: Ich bereue nix! :D
    Man muss halt mit dem glücklich werden, was man hat!
    Ob man sich frustrieren lässt, ist ja auch Einstellungssache.

    Doch, es gibt auch in den USA Organisationen, die sich mit der Vermittlung von Ex-Rennhunden beschäftigen.
    Aber die Zahl der gezüchteten Greyhounds (und nur um diese geht es im Renngeschäft, andere Windhunde laufen nur auf Hobby-Rennbahnen ohne Wetten und Gewinne außer vielleicht mal nen Sack Futter und nen Pokal) übersteigt bei weitem die der Liebhaber dieser Rasse.
    Das ist das leidige Problem der Greyhounds und auch der spanischen Galgos: Es wird viel mehr gezüchtet, als eigentlich gebraucht wird, es entsteht jede Menge Ausschuss...
    Greys werden problemlos 12-15 Jahre alt, manchmal auch älter, was für eine Rasse, die so zwischen 65 und 75 cm Schulter und 35-45 kg hat doch recht viel ist. Mit spätestens 4 Jahren werden die Hunde zu alt/langsam für die Bahn... dann ahben sie einen großteil ihres Lebens noch vor sich...Solange sie gewinn bringen, werden sie meist gut gepflegt und auch sehr professionell gehandelt und keinesfalls misshandelt - ein gestresster Hund bringt keine Leistung.
    Aber nach karriereende werden sie plötzlich wertlos.


    Warum viele sich einen Windhund nicht anschaffen würden.... naja, vom Äußeren her sind sie halt extrem. Und wer welche Extreme mag, ist ja verschieden. Ich kann zum Beispiel mit Molossern nix anfangen.
    Die meisten Leute mögen doch Hunde, die irgendwie in der Mitte liegen, die Retriverrassen oder der Beagel sind da typische Beispiele für: Einfach Hund.
    Der IW ist da eine Ausnahme, er sieht nicht so nach Windhund aus, weswegen ihn auch oft Leute schön finden, die mit Windigen eigntlich nix anfangen können.
    Hab, wenn ich mit meinem Kumpel und seiner Wölfin und meinen beiden Greys unterwegs war, schon oft genug gehört: Also, so einen Wolfshund, den find ich schön, aber diese Windhunde.... igitt. :D

    Und dann gibts natürlich gewisse Vorurteile in Richtung dumm, unerziehbar, braucht schrecklich viel Bewegung, ist irgendwie versnobt, teuer, empfindlich, überzüchte (gerade letzteres stimmt nicht, Windis sind sehr robust und fit).
    Da ist eigentlich schon genug zu gesagt worden: Es ist einfach nicht wahr.
    Windhunde sind was besonders, ja, aber es sind auch einfach nur Hunde.

    Ich denke einerseits, dass diese Hunde viel alltags- und familientauglicher sind als manche der aktuellen Moderassen. Viele Leute wissen gar nicht, was sie mit ihren Vorurteilen verpassen. =)
    Anderseits bin ich eigentlich ganz froh, dass sie nicht so beliebt sind, Modehund zu sein tut keiner Rasse gut.