Pro und Contra Starkzwang, Auslandstierschutz usw sind ja interessante Themen zu denn jeder seine Senf gern dazusenft, aber wäre der Sache nicht mehr gedient, wenn man versucht, sich konkret auf den hier beschreibenen Fall zu konzentrieren und da umsetzbare Tips zu geben?
citcat:
Ob du noch mit dem Hund gehen möchtest ist die Frage, aber ich würd es denk ich schon machen, denn, wie schon jemand anmerkte, sonst wär er ja doppelt gestraft.
Je nach Wildreichtum des Gebietes und Temprament/Erziehungsstand des Hundes entweder mit SL oder mit ner 8 m Breitbandflexi geht es sich auch ganz nett und vor allem sicher und entspannt.
Die Flexi kann man mit einer zusätzlichen Schnur am Gürtel oä sichern, damit einem das Teil nicht durch verschwitzte oder nasse Finger wegflutscht.
Wenn er beim Anblick von Wild jetzt zum Ausrasten neigen sollte, viele Hunde mit starkem Hetztrieb neigen dann zu den wildesten Verrenkungen, wäre es eventuell ratsam, ein Geschirr zu verwenden, denn wenn der Hund es schafft aus dem Halsband zu schlüpfen oder sich das gar angewöhnen sollte, habt ihr ein Problem. Und es wär nicht der erste Podi, von dem ich das kenne, viele sind wahre Entfesselungskünstler. An die SL gehört ja eh ein Geschirr...
Radfahren würd ich schon mal probieren...
Podis sind ja schon recht bewegungsfreudig und ausdauernder als die "klassischen" Windhunde und wenn er jetzt weniger/nicht mehr von der Leine kommt, dann müsst ihr das schon irgendwie kompensieren, spazierenschleichen hilft da wenig und Kopfarbeit ist gut und schön, aber ein Hund muss auch mal die Beine strecken.
Habt ihr dafür den kein Gebiet oder keine Strecke, wo euch das Viehzeug nicht direkt vor die Füße springt?
Ansonsten ist es z.B bei meine Jungs (hab einen Grey und einen GreyxSaluki) so, dass sie, obwohl sie auch bei Wildsichtung gern mal einspringen, am Fahrrad sehr anständig laufen und ich kenne sehr viel Windhundleute, die auch mit Hunden zwischen 30 und 40 kg Radfahren. Wenn der Hund einen guten Grundgehorsam hat, und das hat du ja ganz am Anfang geschrieben, und man von Anfang an darauf achtet, dass der Hund lernt "Am Rad sind Flausen nicht erlaubt", dann geht das schon.
Ich persönlich verwende auch keinen Springer (so eine Hundehalterung am Rad), hab mir aber sagen lasen, dass die durchaus ihr Geld wert sein sollen bei etwas ungestümeren Hunden.
Auch Radeln am besten mit Geschirr.
Und dann würd ich mir den Hund die nächsten Wochen einfach mal genau und in Ruhe angucken.
- Wie stark scannt er jetzt, sucht er jetzt auch mit der Nase, achtet auf jedes Rascheln im Gebüsch usw.?
- Oder will er nur sichtigen Objekten hinterher, wie dem Reh, dass er gerissen hat und das er ja erst sehen musste, um es zu hetzen?
- Geht er jetzt nach dem ableinen sofort auf Paroullie (erstmal auf eingezäuntem Gelände probieren!!!) und ist wie abgeschaltet, hört gar nicht mehr?
- Oder ist er ohne den optischen Reiz sichtbaren Wildes oder eine taufrischen Fährte gut ansprechbar und bleibt wie vor dem Vorfall auch in der Nähe und hört brav?
Das werdet ihr alles erst in einigen Wochen richtig beurteilen können, Hunde die gerade Jagderfolg hatten sind im entprechenden Gelände oft noch länger wie "ausgeknipst", das kann sich aber ändern und kann auch in anderem Gelände anders sein.
Je nachdem wie er sich so macht, könnt ihr dann entscheiden, ob es vielleicht einzelne Wiesen, Strecken oä gibt, wo er laufen kann, weil er z.B nicht selbstständig abhaut, sondern erst, wenn er das Wild auch sieht (ist z.B mit meinen so ähnlich).
Oft geht es sich in städischen Auslaufgebieten entspannter mit solchen Hunden, wir haben hier in Hannover eine Menge Freilaufpodis und noch mehr Whippets, Galgos und Co, weil es im Stadtwald nur wenig jagdbares gibt... außerdem gibts mehr Ablenkung durch andere Hunde, da kommt er vielleicht nicht so schnell auf dumme Gedanken.
Tja, ist er jetzt aber richtig auf den Geschmack gekommen, was gut sein kann, und geht ab sobald die Leine los ist, muss sich die Besitzerin halt überlegen, ob sie sich die Mühe mit dem AJT machen will.
Allerdings sind da schon genug Leute dran gescheitert, Podis und ihre Mixe sind harte Nüsse (und Podimixe die durch Flüsse schwimmen um Rehen den Garaus zu machen schonmal sowieso...).
Ich hätt da keine Lust drauf...
An deiner Stelle würd ich mich da nicht aktiv dran beteiligen, es ist nicht dein Hund und nicht deine Verantwortung und generell funktioniert Hunderziehung besser, je weniger Leute dran rumpfuschen.
Falls ein AJT gemacht werden soll, dann würd ich es so machen: Besitzerin macht das eigentliche Training, mit Schleppe und Geschirr, und du gehst mit Geschirr + Flexi und gibst ihm keinerlei Möglichkeit zum Jagderfolg mehr.
MMn können die Hunde das sehr wohl unterscheiden, mit wem sie unterwegs sind und was gerade angesagt ist.
Ansonsten selbstverfäglich so oft wie möglich auf eingezäunte Ausläufe, über Windhundforen oder auch über verschiedene Tierschutzoranisationen kommt man oft an Adressen, auch von kleineren oder privaten Ausläufen. Schreib halt alle an, die in eurer Gegend Hunde mit ähnlichen Problemem (wobei, der Hund hat kein Problem damit...
) haben, da findet sich oft was.
Rennbahn sehen manche so und manche so... ich würds mir vorsichtshalber erstmal verkneifen.
Sollte sich aber abzeichnen, dass betreffender Podimix (wie heißt er eigentlich?) eh ein ewiger SL/Flexikandidat bleibt, hätt ich da keine Hemmungen, dann kann er seinen Trieben wenigstens ab und an mal kontrolliert nachgehen.
ABER: Vorher ordentlich tierärztlich untersuchen lassen (Bewegungsapperat und Herz/Kreislauf) und ordentlich antrainieren, dh. ein kleines Konditionstraining am Rad. Je besser die Vorbereitung, desto kleiner die verletzungsrate.
So, das wa ein langer Senf... 