Beiträge von Marula

    Was man halt auch noch bedenken sollte ist, dass Tiermediziner in der kurativen Praxis oft von ner 40 Stunden Woche WEIT entfernt sind, selbst wenn die im Vertrag steht. Ich rede nicht von ein paar Überstunden, sondern vom 12 Stunden Tag als Regel, nicht als Ausnahme, und dazu noch Nacht- und Wochenenddienste (teils als Präsensdienst, teils in Bereitschaft) und in den Pausen ist man selbstverständlich auch immer auf Abruf.
    Vernünftige Arbeitszeiterfassung, Überstundenausgleich in Form von Freizeit oder Geld und auch Respekt vor Freizeit und Privatspähre der Mitarbeiter sind in diesem Berufsfeld oft nicht vorhanden.

    Würde man den tatsächlichen Stundenlohn berechnen, müsste man den daher oft weit niedriger ansetzen.

    Nun kann man fragen, warum man das mit sich machen lässt, und die Frage ist berechtigt! Ich verstehe es auch nicht komplett. Wenn es nicht möglich gewesen wäre, einen zumindest etwas bessere Stelle zu finden, dann hätte ich mich umorientiert, irgendwas außerhalb der kurativen Praxis gemacht oder halt was ganz anderes. Ich hab kein super Abi hingelegt und dann 5 1/2 Jahre studiert, um danach weiterhin auf Studentenbuden-Niveau zu leben.

    Aber viele lassen es sich leider gefallen.

    Ich würde keinen Hund bei jemandem kaufen, der seine Hunde so hält, wie ich es mir auf keinen Fall vorstellen kann.
    Ein Züchter muss nicht jeden Tag einzeln Gassi gehen oder täglich die Welt aus jedem Blickwinkel zeigen. Wenn er meinen Welpen noch 4, 5 Wochen genauso hält, wie er seine Hunde hält, würde mir das reichen. Immerhin sind seine Hunde ja auch was geworden...
    [...]

    Eben. Wenn mir die erwachsenen Hunde des Züchters, die bei ihm aufgewachsen sind, gefallen, kann er's ja so falsch nicht gemacht haben.

    Man sollte aber eigentlich immer sorgfältig arbeiten, ob am Menschen oder am Tier. Ich denke, es ist für beide Berufsgruppen schlimm, wenn dem Patienten was passiert.[...]

    Hätte, könnte, sollte... im Zweifelsfall ist es schlimmer, wenn ein Mensch durch oder während einer Behandlung Schaden nimmt ode stirbt als ein Tier, völlig egal ob es durch einen ärztlichen Fehler oder durch nicht steuerbare Umstände so kam.

    Selbst wenn man die emotionale Schiene komplett außenvor lassen würde, wäre es rechtlich gesehen eine ganz andere Hausnummer.

    Das hat viele Gründe. Wie schon geschrieben wurde geht es bei diesen wirklich niedrigen Gehältern um angestellte Tierärzte, vor allem in der Kleintier- und Pferdepraxis. Selbständige Praxisinhaber (mit einigermassen gut gehender Praxis) können ganz gut von ihrem Beruf leben, haben aber wie @Maxzimmer schon sagt oft ein brutales Arbeitspensum und natürlich neben der tierärztlichen Arbeit auch den Rattenschwanz an administrativen Aufgaben, die man als Selbständiger so hat.

    Ich finde es viel zu einfach, mit den Schultern zu zucken und zu sagen "tja, ist halt so, die können ja auch nix wenn sie von der Uni kommen". Diese Einstellung ist Teil des Problems.

    Ein weiteres grosses Problem ist meiner Meinung nach, dass es keine Gewerkschaft / Interessenvertretung für angestellte Tierärzte und auch keine Arbeitgebervertretung gibt. Wie schon jemand anders sagte, junge Ärzte haben Tarifverträge... junge Tierärzte wursteln alleine vor sich hin. Wenn da der junge Tierarzt dem potentiellen neuen Chef gegenübersitzt (wo ja Sympathie und zukünftiges Arbeitsklima auch ganz entscheidende Rollen spielen) sind die Chancen ganz gut, dass Gehaltsverhandlungen nicht besonders hart geführt werden.
    Nicht umsonst sehen die geregelten Verträge beim Staat nach einer Weile praktischer Tätigkeit gar nicht so übel aus, auch wenn man dann Fleischbeschau macht.

    Das gilt auch für die Ausbildung - falls die wirklich so inadäquat sein sollte, dass ein junger Tierarzt nicht mehr als Mindestlohn verdient hat, oder erst mal in der Uni-Tierklinik jahrelang "Internships" machen muss um tatsächlich in seinem Beruf zu arbeiten, dann haben nicht die einzelnen Absolventen, sondern die Ausbildungsstätten versagt. Das sollte auch gemessen werden und Konsequenzen sollten folgen. Aber so.wie es jetzt ist ist es den Uni-Kliniken ganz recht, wenn die Absolventen nicht allzu selbstbewusst aus dem Studium kommen.

    Ich bin ja auch kein grosser Fan von Unternehmen wie AniCura, aber ich hoffe, dass sich damit wenigstens die Bedingungen für angestellte Tierärzte verbessern. Wie schon jemand anders sagte, im englischen / amerikanischen System, wo Tierkrankenversicherungen üblich sind und es keine GOT gibt geht es den jungen Tierärzten deutlich besser.
    Ich lebe ja nun schon eine Weile in Nordamerika und arbeite an der Uni. Wie in Deutschland gibt es in Kanada fünf tiermedizinische Fakultäten, aber z.B. die Fakultät unserer Uni bildet im Jahr nur 32 handverlesene Studenten aus. Die würden als Anfangsassistenten für weniger als etwa $CAD70'000 (ca. 50'000€) in Jahr nicht mal zur Arbeit erscheinen. Dafür verlässt man aber als Tierbesitzer auch nie mit einer Rechnung unter $90 (ca 65€) die Praxis.

    Da kann ich nur komplett zustimmen.

    Selbstständig mit ner gut etablierten Praxis kann man auch heute ganz gut verdienen, aber bis man da ist, ist's ein hartes Brot und wenn man da ist, dann ist man auch, wie wohl die meisten selbstständigen, erfolgreichen Menschen, eigentlich pausenlos mit dem Betrieb zugange. Das muss man wollen. Mir persönlich wäre das nix, ist mir zu anstrengend. Ich neide niemandem den Erfolg sich was aufgebaut zu haben, aber ich habe lieber noch ein Leben neben der Arbeit.

    Außerdem tun mir viele dieser 24/7-Workaholics die wirklich nix anderes haben im Leben als Arbeit, Arbeit, Arbeit, Arbeit, Arbeit und die das bisschen Privatleben was sie haben, dann auch noch mit Arbeit vermischen... im Grunde eher leid, nicht nur die Tierärzte... aber das ist wohl eine Sache der Lebenseinstellung. Manche Menschen wollen und brauchen das auch so und sind glücklich damit.
    Viele selbstständige Tierärzte sind so drauf, und jeder einzelne erfolgreiche mit selbstständiger Praxis den ich kenn'.


    Angestellt muss man schon Glück haben in der kurativen Praxis was zu finden, was erstens besagtes Leben neben der Arbeit erlaubt und zweitens ein angemessenes Gehalt abwirft. Was angemessen ist, ist ne gute Frage, aber wohl keine, die wir hier ausdiskutieren werden...

    Ich finde es aber auch wichtig, sich nicht unter Wert zu verkaufen und bei lächerlich niedrigen Gehaltsangeboten auch einfach mal abzubrechen oder zu kündigen wenn anfangs angesprochene (aber vertraglich dummerweise nicht festgelegte...) Gehaltserhöhungen nie kommen.

    Viele Leute, grade Frauen, haben da nicht das Selbstbewusstsein zu, selbst wenn sie es könnten - völlig zu Unrecht im Fall der Studienabgängerinnen vet med, haben sie doch oft super Noten und ein verdammt anspruchsvolles Studium hingelegt, sind also nicht die dümmsten und haben eine fundierte, wenn auch theorielastige Ausbildung, die einem aber ein breites Feld an beruflichen Möglichkeiten öffnet. Da muss man sich nicht so billig verkaufen.

    Setzt aber auch voraus, dass man halt bereit und fähig ist, ein anderes Arbeitsfeld zu wählen, wenn es in dem momentanen nicht so geht wie man es gern würde.


    Jedenfalls ist es wohl so, dass immer mehr der jungen Tierärztinnen und Tierärzte, die in die kurative Praxis wollen, heute Wert auf halbwegs geregelte Arbeitszeiten legen, schon allein wegen dem hohen Frauenanteil/dem Kinderwunsch. Da wird sich also über kurz oder lang noch mehr tun.
    Dann muss man halt aufpassen, dass sich der Trend zum schlechtbezahlten Frauenjob nicht fortsetzt. Ne Gewerkschaft wäre da ganz sicher hilfreich.

    Find ich echt wahnsinnig interessant, dass hier so viele Leute gleich mehrere(!) Tierärzte haben mit denen sie so eng sind, dass diese ihnen wahrheitsgemäß und detailliert Auskunft über ihre rosigen finanziellen Verhältnisse geben.. :hust:

    Ich auch. =)
    Mit meinen Kunden spreche ich nun wirklich nicht über mein Gehalt und meine finanzielle Situation.
    Mit engen Freunden, Eltern und Geschwistern und mit Arbeitskollegen, mit denen ich gut stehe, habe ich da null Probleme mit, ich finde das interessant und keiner hat in meinem Umfeld Probleme, über konkrete Summen zu reden, aber darüber hinaus nicht.


    Aber sicher doch, wenn ich weiß was mein Vorgesetzter verdient, werde ich in weniger verantwortungsvoller Position natürlich bei Gehaltsverhandlungen ganz großartig da stehen.

    Auch das Wissen über das Einkommen eines Kollegen, der wahrscheinlich ein ganz anderes Tätigkeitsfeld abdeckt, wird mich stark machen.

    Oder anders herum, wenn meine Angestellten wüßten was ich verdiene, könnten sie anders mit mir verhandeln. Nö, könnten sie nicht. Denn ich trage die Verantwortung und sorge dafür, daß sie pünktlich ihr Gehalt bekommen.

    Ich weiß aber, was meine Kollegin verdient, die auch den selben Aufgabenbereich abdeckt wie ich (nämlich das gleiche wie ich... wir haben einfach drüber geredet... ) und ich weiß, was die Kollegin verdient hat, die vor mir auf meiner Stelle gearbeitet hat (weil ich sie privat zufällig getroffen und gefragt habe).
    Beides war im Hinblick auf einen Gehaltserhöhung gut zu wisssen.

    Ich kenne so viele Hunde, die in dem Alter erst umgezogen sind und wo alles super geklappt hat, ich würde mir da überhaupt keinen Kopf machen, sofern es ein ordentlicher Züchter ist. Wie es nun speziell mit Gebrauchshundesport aussieht, ob der Altersunterschied da einen Unterschied zu negativen macht, kann ich allerdings nicht sagen, damit kenne ich mich nicht aus.

    Aber insgesamt finde ich einen Welpen in den Alter halt schon deutlich reifer und fertiger und daher hat man es meiner Meinung nach, grade wenn man auch noch ein kleines Menschenkind zuhause hat, mit einem Hündchen von 12-16 Wochen schon leichter als mit so einem 8 Wochen alten Schlaf-und-Pipi-Hundebaby. Die Stubenreinheit geht in dem Alter oft schneller, wenn sie nicht eh schon da ist, und auch das alleine sein kann man schneller anfangen etc pp.

    Mein Welpe wird im Februar wegen der zur Einreise nötigen TW-Impfung auch erst mit 15-16 Wochen einziehen, aber ich hab da so gar keine Bedenken - habe den letzten Hund von der gleichen Züchterin als Junghund von 7 Monaten übernommen und es ist der beste Hund, den ich bisher hatte.

    Ich sehe sowas öfter mal, überwiegend im Sommer, aber jetzt grade vorgestern hatte ich auch einen "Nilpferdkopf". Manchmal lässt es sich nachvollziehen, z.B. Wespen- oder Bremsenstiche, Kröte im Maul gehabt, an Efeu geknabbert, nen Flizstift kaputtgebissen, kurz vorher ein neues Halsband umgelegt... meistens aber nicht.

    Wir vermuten halt auch eine allergische Reaktion auf "irgendwas", auf Cortison reagiert es idR mit schneller Besserung, meistens innerhalb weniger Stunden dünner und nach 1-2 Tagen komplett weg.

    Wenn der Hund dazu neigt, dann kann man auch den TA nach Prednisolontabletten (Cortison) fragen, da kann man im aktuten Fall auch mal nach Anweisung (Dosierung aufschreiben lassen, eventuell vor der Verabreichung nochmal tel. Rücksprache mit dem TA halten) was von geben.
    Mir oralen Antiallergika beim Hund hab ich persönlich keine Erfahrung, dazu kann ich nix sagen.

    [...]
    Die Besitzerin seines Neffen hatte früher auch einen Saluki. Nach wie vor mag sie diese Rasse, würde sich aber nie wieder einen anschaffen. Sie konnte nie eine Bindung zu diesem Hund aufbauen, er wahrte stets eine gewisse Distanz und ließ sich nicht auf sie ein. [...]

    Ja, das kann man haben, fairerweise bestimmt auch bei Hunden anderer Rassen. Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht...

    Am 24. machen wir statt Kirche einen schönen Spaziergang, das ist natürlich auch was für die Hunde. Bei der Bescherung selber dürfen sie dann wahrscheinlich nicht dabei sein, weil die Katzen schon wie die Irren im Geschenkpapier rumwuseln werden. Danach, wenn alles wieder ein bisschen weggeräumt ist, dürfen sie dann noch beim gemütlichen Zusammensitzen dabei sein. Nen Geschenk oder was besonderes zu fressen kriegen sie nicht, höchstens nen Häppchen vom Tisch, falls was überbleibt was sie haben können.

    Am 25. muss ich arbeiten, kompletten Tag und die Nachtschicht zum 26.
    Da ist also nix los für die Hunde, ganz normaler Werktag. *börks*

    Am 26. Ist dann morgens Familienfrühstück mit der direkten Familie bei meinen Eltern und Nachmittags großes Familientreffen bei meiner Oma. Da ist immer der Bär los, bestimmt 20 Erwachsene und nem Menge Kinder von Kleinkind bis Teenie und dazwischen mindestens 2 Hunde aus der Verwandschaft (der Kleinpudel meiner Oma und der alte Münsterländer meiner Cousine und vielleicht auch noch die DSH-Mixhündin meiner einen Tante).
    In das Getümmel schmeiße ich die Hunde NICHT rein, entweder sie bleiben zuhause und ich haue dann nach dem Kaffeetrinken ab, oder ich nehme sie mit, sie bleiben im Auto und ich mache mich zwischendurch für eine Runde mit ihnen davon.

    Danach, zwischen den Jahren, muss ich auch schon wieder arbeiten (ich hab dafür dieses Jahr vor Weihnachten und nach Silvester frei...).

    Silvester ist dann gemütlich im kleinen Kreis bei der Familie, schon wegen den Tieren und auch weil es Geldverschwendung ist und weil meine Mutter immer Angst hat, dass unser Holzhaus abbrennt, böllern wir nicht. Bei uns in der Straße ist auch in den letzten Jahren nicht viel losgewesen in der Hinsicht. Die Hunde sind zum Glück schussfest, so dass wir Silvester und am Neujahrestag noch schön spazierengehen werden.