Ja, ich denke auch, wir übertreiben es mit der Fürsorge um den Hund.
Egal ob es ums Futter oder die Erziehung geht.
Wenn ich von mir ausgehe, ich hinterfrage inzwischen alles, was früher für mich selbstverständlich war.
Ich bin ein im Osten aufgewachsener Zweibeiner, hatte damals also nicht so viel Möglichkeiten, zwischen hunderten Futtersorten zu wählen. Also wurde selbst gekocht. Auch gab es damals keine Hundeschulen. Also wurde versucht, selbst das Beste aus dem vierbeinigen Gefährten zu machen. Wenn wir mit den Kindern spazieren gegangen sind (auf dem Dorf) kamen die Hunde selbstverständlich mit, natürlich ohne Leine. Hat sich mal einer verselbständigt, hab ich das nicht so eng gesehen. Spätestens nach 5 Minuten hat er sich uns wieder angeschlossen.
Aber die Zeiten waren auch andere. Es fuhren nicht so viele Autos und die Jäger waren auch wesentlich entspannter.
Bei dem heutigen Überangebot an Hundetrainern, Futtersorten usw. kann man schon ganz schön unsicher werden.
Alles Dinge, die ein Obdachloser nicht zur Verfügung hat. Ich denke, durch das Zusammensein 24 Stunden am Tag, das Teilen des Futters und des Schlafplatzes ist die Bindung, die ein Obdachloser zu seinem Hund hat eine ganz andere. Sie sind voneinander abhängig, wärmen sich im Winter gegenseitig.