Beiträge von FarmCollie

    Ich find die Calcium/VitD3 Problematik schon auch hier im Thread interessant. Wird alles Calcium aufgenommen, egal wie wenig VitD3 drin ist? Dann haben das Problem ja fast alle Futtersorten mit künstlichem D3, oder? Was ist denn der Bedarf bei Anwesenheit von künstl. D3?

    Was man beachten muß ist allerdings, daß die aufgedruckte Fütterungsempfehlung viel zu hoch ist. Nach Protein / Energiebedarf braucht der Hund nur ca. die Hälfte. Der 30kg Hund bekommt laut Empfehlung 10g Calcium /Tag. Du sagst, das sind 5 zuviel. Füttert man nur die Hälfte, bekommt er genau die 5g weniger.

    Oder habe ich jetzt einen Denkfehler / Rechenfehler?

    Sorry Sadako! Hab Dich verwechselt mit "Schlabberhund".

    Das mit dem Maulkorb hatte ich auch schon so. Ein bißchen unlogisch fand ich es schon. Alle machen einen Bogen - wenn man zu nah dran vorbeigeht, wird weggehüpft und so. Dabei könnte man sich doch sicher fühlen. Einige Leute haben auch nettgemeinten Abstand gehalten: Der arme Hund hat ein Problem, da will ich ihn nicht weiter stressen.
    Aber zum Großteil fand ich den extra-Sicherheitsabstand eben unlogisch. Ich hab ja nicht mal 'nen großen Hund, der sich losreissen könnte und trotz Maulkorb massive Schäden macht.

    Aber wenn man mal Abstand zum eigenen Hund möchte, ist Maulkorb nicht schlecht! Obwohl ich mir auch da schwer vorstellen kann, daß das über längere Zeit keinen Einfluß auf den Hund hat, wenn alle Leute Angst ausstrahlen. Da wird auch ein rosa Maulkorb nicht viel helfen......

    Hab ich auch gerade überlegt. Ich lauf fast immer gleich rum aber eine Versuchsreihe wäre es wert.... Neutraler mittelgroßer Hund mit "Tussi/Outdoor-Uschi/Hundevereinstrainingsanzug/Rockerbraut" und das ganze mit den männlichen Entsprechungen. Mit Sicherheit wird der Hund dann anders wahrgenommen.

    Nikolaushund: Dein Hund strahlt auch mit Nieten und Maulkorb noch "fröhliche Buntheit" aus :D
    Bei Dir muß zu einem Test auf jeden Fall jemand anderes ran. Männlich, älter, etwas zerrupst und dazu so ein "Streuner" mit Maulkorb.... das könnte gehen....

    Bei dem Nacki: Reagieren die Leute da anders, wenn er angezogen ist? Mein Gipsbeinhund ist ja jetzt teilrasiert und ich finde, das fühlt sich komisch an und sehr empfindlich. Ich hätte da auch Sorge vor Kratzern!

    Und merkt ihr auch, daß die Hunde anders reagieren, wenn die Leute freundlicher sind?

    Sadako: Dein Hund bellt? Und damit ist der erste Eindruck schlecht? Ich kann mir vorstellen, daß da Ängste hochkommen, die man mit 'nem bunten Tuch nicht abschwächt....

    Edit: Nun ist der Beitrag weg und ich kann meine Antwort auch löschen.

    Das mit den Halbstreunern von "früher" find ich gar nicht so uninteressant. Ich denke, die hatten oft ein sehr hundegerechtes Leben. Was wir heute nicht mehr bieten können. Aus welchen Gründen auch immer - es wird da keine "Umkehr" mehr geben.

    In diesem "halbfreiwilligen Halbstreunerdasein" konnten Mensch und Hund anders miteinander umgehen. Da reichten oft wenige Verbote /Tabus. Der Hund mußte nicht etwas bestimmtes tun sondern nur ein paar Dinge unterlassen.
    In dieses Umfeld paßt vielleicht auch Frau Nowaks "Konzept". Aber wir haben hier keine halbwilden Hunderudel, die einfach nur die Nachbarn nicht mehr belästigen sollen. In unserer Hundeumwelt "will man etwas vom Hund". Manchmal zuviel, manchmal zu wenig und manchmal das falsche. Und der Hund hat nicht mehr den Freiraum von früher und die Art Sozialkontakte.
    Ist noch nicht lange her, da haben Hunde "das unter sich" geklärt. Heute "bestimme ich, mit wem mein Hund Kontakt hat".

    Diese Änderungen im Zusammenleben fallen uns manchmal nicht einfach in den Schoß. Ist doch gut, wenn man sich dann an Leute wendet, die das besser können und Erfahrung haben.
    Und weil wir in modernen Zeiten leben, kann man sich vorher informieren, wem man da das Geld in den Rachen wirft.

    Du hast sicher recht, Zaungast: 99% der Hundehalter qualifizieren sich selbst. Die brauchen keinen Trainer. Manche haben trotzdem Spaß dran!

    Oh herrlich!
    Also ich brauche ein buntes Halstuch. Fand ich immer richtig blöd aber jau - da wo Hunde nicht üblich sind, die Leute reserviert bis ängstlich, da kann das sicher ordentlich was her machen.

    Der Maulkorb ruft ja auch unterschiedliche Reaktionen hervor. In den Öffentlichen weiß fast jeder, daß der Hund den tragen muß und wenn er dann noch ein bißchen selbstmitleidig guckt, dann hat er alle Sympathie.
    In anderen Situationen hat der Hund den Maulkorb bestimmt auf, weil er furchtbar bissig und gefährlich ist.....

    Und beschriftete Hunde "tricksen" die Menschen scheinbar in Kontaktaufnahme. Spannend. "Bleib weg" braucht man also nicht auf den Hund schreiben.... Dann lieber Kettenhalsband und Maulkorb.
    Und es gibt Hunde, da hilft gar nix. Da haben die Menschen einen Eindruck und fertig.... :smile:

    Ich hatte früher einen optisch sehr ähnlichen Hund zu meiner jetzigen - die war aber ein Charmeur sondergleichen und hat die Studenten in der Mensa mit purer Willenskraft zur Kontaktaufnahme gezwungen. (Und vorher hat sie die in die Cafeteria geschickt damit sie ein Wurstbrot mitbringen) Unglaublich! Es war aber nie so, daß es mir zuviel war oder ich es unverschämt fand. Vielleicht waren die Leute früher besser erzogen - oder der Hund dann doch nicht niedlich genug.... ich glaube, sie hatte diese Aura... "Du darfst mir ein Wurstbrot kaufen aber wage es nicht, mich wie einen Fiffi zu behandeln"

    Ich bin sehr gespannt auf die Halsbänder! Das vom Freuhund Lori hat 'nen Spruch aufgestickt. Mal sehen wie das so ankommt!

    Hintergrund: Ich hab 'nen "Freuhund" und 'nen "Ernsthund".
    Freuhund bekommt ein besticktes Halsband. Kaufrausch nutzt jede Chance: Ernsthund braucht auch eins. Mit Namen drauf.
    Und nun frage ich mich, ob das Halsband das Verhalten der Leute meinem Hund gegenüber beeinflußt und somit auch das Verhalten des Hundes.
    "Ernsthund" ist ein kurzhaariger Border Collie, der die Leute rein optisch nicht dazu animiert, sie zu kuscheln. Da hat sich nie einer mit Dutizidutzi draufgestürzt! Ich stell mir nun vor, ich bin im Gespräch mit Leuten, die lesen den Namen und sagen dann bestimmt "Wie heißt Du? Ernst?" Und schon ist Kontakt aufgenommen - was mein ernster Hund total nett findet aber nicht selbst initiiert.

    Kennt ihr sowas? Nicht nur das mit dem Halsband sondern allgemein: Also das man mit "Ausstattung" die Wahrnehmung und das Verhalten der Leute steuert? Was auf den Hund wiederum auch einen Einfluß hat?

    Meine Schwägerin erzählte von einem Pferd, das eine Anti-Fliegen-Maske mit aufgedruckten, großen Comicaugen trägt. Das Pferd sieht nur lachende Leute! Das kann doch gar nicht ohne Wirkung auf das Pferd bleiben!
    Mein Hund trägt gerade Gips und sieht nur Leute, die ein extremes Mitleidsgesicht ziehen und "Oooooohhhh" sagen. Und sehr viele Leute nehmen Kontakt auf!
    Hund mit Maulkorb: Alle machen einen großen Bogen, niemand versucht, den Hund zu streicheln.
    Außer Kinder, die kommen und wollen wissen, was das ist und mal anfassen. ("Warum hat der Hund einen Nasenschutz?")

    Was könnte es noch geben: Hunde mit Klamotten. Reagieren die Leute anders bei angezogen vs "nackt"? Und ist das bei Nackthunden anders?
    Knallbunte Accessoires vs naturfarben: Unterschiede in der Reaktion?
    Und spiegeln Eure Hunde das wider? Gibt ja welche, die eher sensibel dafür sind. Stadthunde mit viel Menschenkontakt sind wahrscheinlich auch "abgehärteter"......
    Und habt ihr das schon mal "unterstützend" genutzt?

    Mir kommt das auch so vor.
    Also eigentlich kannste Dich ruhig auf den Hund einlassen und ausprobieren wie es ist.
    Der hängt sein Herz nicht so schnell an Dich. Du bist nicht Timmy und Paco ist nicht Lassie. Du mußt ihn nicht ganz schnell zurück bringen, um ihn vor Leid zu bewahren.
    Du mußt ihn erst dann zurückbringen wenn Du erkannt hast, daß das mit dem Hund eine Schnapsidee war oder daß genau dieser Hund Dich absolut überfordert. Es gibt keine Ausrede. Deine Entscheidung.

    Zitat

    Da wirken noch so romantisierende Vorstellungen von der treuen und dankbaren Hundeseele, die selbst für Undank noch gerne ihr Leben lässt für Herrchen/Frauchen.


    Ich hab gerade auf Youtube Crufts geguckt. Genauer: Scruffts. Der Mischlingswettbewerd des Kenneclubs. Sicher auf irgend eine Art Geldschneiderei ... und "human interest". Und genau das ist's: Human interest! Der Siegerhund ist aus Afghanistan. Geprügelt, Ohren und Schwanz abgeschnitten, in Hundekämpfe geschickt. Die Richterin zögert etwas, auf ihn zuzugehen. Aber das ist ein Hund... Ein total netter. Der dann den Preis bekommt, weil er das Vertrauen in uns nicht verloren hat. Mein romantisches Hundehalterherz schluchzt da ganz laut!

    Ich bilde mir ja ein, mit meinen Hunden zu kommunizieren. Ich nutz die Option, dem Hund bestimmtes Verhalten zu verleiden ("Du kannst machen was Du willst, aber nicht auf den Tisch hüpfen!") oder mit Belohnung ein Verhalten zu erreichen (u.a., wenn "Du kannst alles machen außer[...]" den Hund überfordert.)
    Es gibt Situationen, da ist ein einfaches "so nicht" angebracht und andere, da ist ein "mach bitte dieses" die beste Option.
    Welche Situation und welche Lösung hängt von der Situation ab, dem Hundehalter (und seiner Rudelstellung?) und natürlich dem Hund, seinem Charakter und seiner Geschichte.

    Ich hab auch schon aversive Methoden gesehen, die mir beim Trainer als "fair, natürlich, kommunikativ" und als "klare Ansage" vorkamen und beim nachmachenden Hundehalter als fieser Psychoterror. Wenn man die Leckerlienummer nicht hinkriegt, ist der Hund nur unerzogen und fett.
    Ich bin nicht prinzipiell gegen "Anschiss" aber ich bin gegen "Verarsche"! In diesem Fall vor allem vom Zuschauer..... Ob das romantische Hunderhalterherz beim Nachmachen glücklich pocht? Vielleicht horchen ja Leute in sich hinein und kommunizieren mit ihrem Hund. Ganz verständlich. Trotz der Sendung.

    Ich hab den Laufband-verkaufenden Mexikaner das erste Mal in Amerika gesehen. Ich war damals nur kurz da und war sehr erstaunt. Über "die Amerikaner" und ihren Umgang mit Hunden. Stundenlanger Zimmerkennelknast, die Erwartung von absoluter Freundlichkeit gegen alles und jeden (da war eine Sendung im Fernsehen mit einem Tierschutzhund, der total freundlich und höflich um ein wenig Abstand gebeten hat - unvermittelbar asozial!). Ein guter Teil der Amerikaner mag wohl so sein und als ich da den Mexikaner gesehen habe, fand ich das gar nicht unpassend. In der Sendung damals gab es kein Illusion Collar. Nur klare Regeln und die klare Empfehlung für mehr Bewegung. Und nach Stunden im Boxenknast ist ausdauerndes, beruhigendes Traben echt was wert!

    Und ich frag mich jetzt bei MMN, was "dem deutschen Hundehalter" so fehlt.... ein Bedürfnis nach Kommunikation? Sind "wir" so drauf, daß wir "Konditionieren" ablehnen? Man will keinen Roboter draus machen, blablabla, der Hund soll das für mich machen, blablabla,..... was man meint ist: Konditionierung mit Leckerli ist doof. Konditionierung mit allerlei Unangenehmen ist OK?
    Hält man das hierzulande für "Kommunikation"? Ist's Kommunikation, wenn man es nicht so einfach erklären kann? (Ich kann da mitgehen insofern, daß das Leben keine Skinner-box ist. Da ist mehr dazu. Das weiß auch "die Wissenschaft" mittlerweile. ist Otto-Normalhundehalter abgeschreckt von "das Leben ist 'ne Skinner-box" und stürzt sich deshalb auf Esoterik?) Oder ist's andersrum: Sucht man nach "Grenzen setzen"? Wünschen wir uns, daß endlich mal jemand erkennt wo wir selber hingehören (obwohl wir das selber nicht wissen) und uns den Platz zuweist? Und das übertragen wir auf die Hunde?
    Oder ist uns das ganze "mechanistische" Geclicker und Gezeige und Benenne einfach zu weit weg von dem, was wir uns unter dem Zusammenleben mit dem Hund vorstellen?