Ich hab 'nen Hund mit sehr schlechtem Sozialverhalten. Sie ist ein Border Collie. Meine anderen/früheren Border Collies (und andere, die ich kenne) sind/waren "reifende, erwachsene" Hunde. Neigen zum Rassismus, weil sie - wenn überhaupt - gerne "Kontroll-Rennspiele" spielen und gerne ihren eigenen Tanzbereich haben und so.... können/konnten aber sehr klar kommunizieren. Keine Hunde, die Freude an der Hundewiese hatten.
Meine Hündin wurde mit Bedacht sozialisiert und ich weiß immer noch nicht ganz genau, wo "gut gemeint" sich von "gut" unterschieden hat - es gab zwei "Übergriffe" von anderen Hunden die wohl (auch?) verantwortlich für ihr Verhalten sind. Einmal beim Züchter, einmal bei mir. Vielleicht für Menschen recht harmlos wirkend aber doch so traumatisch, daß die vielen guten oder neutralen Situationen "gelöscht" wurden/keinen Einfluß hatten?
Den hier geäußerten Verdacht, daß wohl eher die Besitzer asozial sind, würde ich nicht bestätigen wollen....
Also ich glaube, daß solche erwachsen werdenden Blitzmerker wie BCs Gefahr laufen, soziale Probleme zu bekommen. Weil sie eben auch extrem schnell falsch schlußfolgern.
Berner Sennenhunde kenne ich in zwei Fällen ebenfalls als "asozial". Im Sinne von: Großes Fragezeichen über dem Kopf kippt "spontan" in richtig aggressives Verhalten mit echter Verletzungsabsicht.
DSH kenne ich fast nur als sehr sozial inkompetent. Die Gefahr ist aber auch groß! Sie werden erwachsen, sie sind clever. Bei solchen Hunden muß man extra Arbeit reinstecken, damit sie den "typischen, überfreundlichen Labrador" oder den "typischen, röchelnden Mops" als Sozialpartner kennenlernen. Und man hat dafür weniger Zeit, als bei den "infantileren" Rassen. Wobei ich hier betonen möchte, daß auch der DSH einem "geschlechtsfreifen, junge Wildhund" ähnelt. "Infantil" klingt halt auch negativ. Genau wie Freuhund oder Hundewiesenunsinn.
Labrador Retriever kenne ich auch fast nur als sozial inkompetente Hunde. Die verzweifelte Forderung nach Abstand mit "Hey! Lustig! Da hüpf ich gleich nochmal drauf - diesmal mit mehr Schwung!" als nur eine von mehreren möglichen Reaktionen zu lernen, ist hier die Aufgabe. Dieses Verhalten nervt und lehrt den kleinen Schäferhund oder BC, daß man mit subtilen Drohgebärden eh nicht weiterkommt. Aber es fügt erstmal keine Schmerzen zu und gilt vielleicht deshalb als "sozial".
Ich hab 'nen "Dienst ist Dienst! Punkt!"- Hund. Ich weiß aber auch die andere Typen zu schätzen. "Schnaps! Hey! Stößchen!" 
Die Forderung, daß jeder Hund mit fast jedem anderen fremden Hund ein Spielchen anfangen soll, finde ich befremdlich. Genauso befremdlich finde ich aber wenn es normal ist, daß Gebrauchshundrasse XYZ mit keinem anderen Hund Kontakt haben kann, weil das eben alles Freuhunde sind - selbst wenn es um Gebrauchshunderasse ABC geht.
Das man je nach eigener Veranlagung, Umfeld und Verwendung keine Extraenergie in "Hundewiesentauglichkeit" steckt, wenn man da eh nie hin will, kann ich gut verstehen. Auf neutralem Gebiet 'nem anderen Hund begegnen können, ist aber eine grundsätzlich lösbare Aufgabe.
Meine ganz persönliche Erfahrung mit Rassen, die dabei evtl. öfter versagen als andere: Border Collie, Berner Sennenhund, Deutscher Schäferhund, Labrador Retriever. Alle auf eine andere Art und aus verschiedenen Gründen.