Beiträge von FarmCollie

    Da hat se recht, die Beardie-Frau. Ist ganz schön hart.
    Ich hatte neulich eine ähnliche Diskussion über die Änderungen im Hundeleben - vor allem auf dem Dorf wo kleine bis mittlere Hunde meist Freigänger waren...

    Wenn es keine Function gibt, dann kann man mit der Form halt machen was man will. Und bei den Rassen, die es in beiden Varianten gibt, hört man oft von "Showleuten", daß nur diese Winkelung und dieser Gang den Hund zu seiner Arbeit befähigen.

    Und zur Russel-Mops-Kreuzung: Da wird der Russel im Mopskörper immer erwähnt. Vielleicht ist das so - vielleicht ist aber auch ein Mops im Mopskörper nix anderes!

    Ich wollt auch erst irgendeine Sorte Smiley dahintersetzten weil ich das eigentlich auch so verstanden habe ;)
    Trotzdem wird man eher von Geflügel krank - egal wie steril das gehalten wurde. Und ob die Kuh im Dreck stand sollte bei ordentlicher Schlachtung, Abhängen, Transport und Verarbeitung eher egal sein.


    Wenn alles (auch nur potentiell) belastete Fleisch (Schon das Lebenslange stehen in den eigenen Exkrementen sorgt für eine gewisse Keimbelastung...) vom Markt verschwindet (was ich sehr begrüßen würde) würden die Fleischpreise ziemlich steigen....


    Öhm. ne. Wenn alles potentiell keimbelastete Fleisch vom Markt verschwinden würde, dann gäbe es gar keins mehr. Ist alles voll mit Keimen. Die ganze Welt. Wir auch. Innen und außen.

    Wenn es um gesundheitsgefährdende Bakterien geht, ist Geflügel prinzipiell gefährlicher. Weshalb man das gut durchgaren soll und weshalb Küchenhygiene besonders wichtig ist.
    Es geht auch nicht alle Gefahr vom Fleisch aus: Rohgefütterte Hunde, die auf Weiden kacken, können einen gefährlichen Einzeller übertragen, der bei Rindern zu Fehlgeburten führt. Die Gefahr geht vor allem von Hofhunden aus, die auch die Nachgeburten fressen aber vermutlich nicht nur...

    Ich kenne hier zwei "Massenhaltungshöfe", die eine grandiose Mutterkuhhaltung haben. Kuhwellness inklusive sowie Weidegang nach Wahl. Und ich denke nicht, daß das Ausnahmen sind. (Bei großen Betrieben - die kleinen können sich das oft nicht leisten und da kenne ich wieder welche, die ihre paar Kühe ganzjährig in Anbindehaltung im Stall halten, weil alles andere zuviel Zeit kostet für den kleinen Familienbetrieb). Bei der Geflügelmast scheint das nochmal deutlich schwieriger zu sein bzw. unmöglich mit der tiergerechten und wirtschaftlichen Haltung.
    Drum suche ich immer nach Hunde(trocken)futter ohne Geflügel - am liebsten mit Rind.

    Für Eier habe ich ein paar lustige Hennen hier rumlaufen. Die Eier werden allerdings nicht auf Salmonellen untersucht - mein Risiko.

    Mir ist wichtig, daß die Tiere ein halbwegs ordentliches Leben hatten (wofür Bio vermutlich überhaupt keine Garantie ist?) und mir ist auch sehr wichtig, daß sie einen ordentlichen Tod haben! Ich hab mal 'nen Bericht über die miserable Qualität deutscher Schlachthöfe gelesen! Boah!
    Ein Bekannter um drei Ecken schlachtet "auf der Weide"- das ist toll aber hat wahnsinnige bürokratische Hürden! Ein Biohof in der Nähe hat sein eigenes Schlachthaus. Da kaufe ich, wenn es sich ergibt.

    Vermutlich möchte jeder Aussteller vorne liegen aber in erster Linie gefällt einem doch die Rasse. Man findet sie schön, seinen eigenen Hund gelungen und geht auf Ausstellungen. Wenn dann der Richter den Hund für Ok oder besser hält, dann denkt man vielleicht an Zucht.
    Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß man dann ein Zuchtziel hat, was man selber gar nicht als schön empfindet - oder vielleicht sogar als beeinträchtigend!

    Zum "verlorengehenden Charakter": Diese Gefahr halte ich für unabhängig von Einkreuzungen. Wo einem Gebrauchsfähigkeit, Leistung, Wesen, Charakter nicht wichtig sind, da gehen sie verloren! Aber natürlich sind Einkreuzungen kein Allheilmittel und kein einfacher Ausweg.

    Zurück zum Thema: Ich denke die ganze Zeit schon über Rassen nach, bei denen man vielleicht noch nicht von Qual redet aber bei denen man gut aufpassen muß, sie nicht dahin kommen zu lassen. Wie ist es mit kurzbeinigen Hunden? Da schließen sich die Wachstumsfugen zu früh, oder? Bassets tauchen immer mal in Qualzuchtdiskussionen auf und Dackel aber wie ist es mit gemäßigter Kurzbeinigkeit? Nehmen wir als Beispiel einfach mal den Corgi. Ist da eine Gefahr?

    Danke Marula! Die Salukis sind mir bisher noch nicht untergekommen oder nicht aufgefallen - was vielleicht auch daran liegt, daß das Zuchtbuch nicht geschlossen ist.

    Ich hör halt am Häufigsten von Hunden mit assoziierten Erkrankungen, die sehr ähnlich auch beim Menschen vorkommen.

    Aber wo wir gerade bei Windhunden sind: Wie ist das mit italienischen Windspielen? Ich hab mir mal sagen lassen, die bekommt man fast gar nicht aufgezogen ohne mindestens eine Fraktur. Ist das völlig übertrieben? Da gibt es auch eine amerikanische Varietät die weniger zerbrechlich ist, oder?

    Super, einen Experten in der Runde zu haben! Ich bin kein Spezialist aber führe bislang das Auftreten von Immunproblemen auf eine zu große Homozygotie zurück - also klar eine Folge von der Zuchtmethode Reinzucht, verbunden mit Linienzucht und popular sires. Das ist keine Folge der Qualzucht im Sinne übertriebener Merkmale aber für mich fast noch bedenklicher.
    Was sagt die Immungenetik fachlich zu dem Thema?


    Ich bin da auch kein Experte. Ich hab im Humanbereich einen kleinen Einblick und horche auf, wenn ich über Themen aus der Hundewelt stolper......
    Gut geführte Zuchtbücher sind ein Schatz für Genetiker - gerade auch bei Krankheiten, die Mensch UND Hund haben und daher gibt es ein Interesse (sprich: Forschungsgelder)
    Sorgen mache ich mir bei.....Wie nenne ich es mal? "Verarmung des immungenetischen Repertoires" vielleicht. Das erhöht u.a. auch das Risiko für Autoimmunerkrankungen in der Population.
    Und wenn die Gene aus dem Genpool einmal raus sind, dann war's das! Dann kann man gute Vorsätze haben wie man will. Beizeiten an Einkreuzungsprojekte denken wenn noch zuchttaugliche, reinrassige Rückkreuzungspartner vorhanden sind: Macht Sinn!
    Was nützt es, wenn die reine Linie noch vorhanden ist aber alle Individuen früher oder später Nekrosen im Hirn bekommen? Vor allem, wenn diese Individuen mit Rasse X aus unseren Kindheitserinnerungen eh gar nichts mehr gemein haben?

    Ist jetzt extra krass geschrieben und ich bin mir gar nicht sicher, ob es mit Qualzucht was zu tun hat (solange der Zug noch nicht ganz abgefahren ist) aber ich wollte die Gelegenheit nutzen, eine Lanze für durchdachte Einkreuzungsprojekte zu brechen.
    Man kann der Gefahr natürlich auch frühzeitig entgegentreten. Dazu habe ich gerade was gefunden zum Bearded Collie in Finnland - die Beardeds sind auch dort nicht sonderlich "verarmt" im Vergleich zu anderen Rassen - aber das ist ein einfach gehaltener einführender Text (auf Englisch):

    http://www.suomenpartacolliet.info/DLA_raporttiEnglish.pdf

    Bonadea: Klare Worte!
    Dahinter komme ich mir mit meinem Beitrag "die Züchter /Besitzer haben's doch aber gut gemeint" gerade etwas blöd vor......

    Ich wollte vor allem sagen, daß ich nicht den rollenden Rubel und Gewissenlosigkeit verantwortlich mache. Eher noch "Betriebsblindheit".

    Wie seht Ihr das denn mit "Qualzucht" bei den Rassen mit winziger (effektiver) Population? Ich bin Immungenetiker und mich gruselt das gehäufte Auftreten von (Auto)immunproblemen deutlich mehr als die Sorge vor möglicher Diversifizierung des "Typs".


    Dabei sagt doch der Standard ganz deutlich, was Sache ist. Mittellanges Fell [...] Viel Licht unter dem Körper. Der Bart sollte die Lefzen gerade so bedecken. Augenbrauen [...] nicht so lang, dass die Augen verdeckt werden.


    Wow! DAS steht im Standard?
    Ich denke ja nicht, daß hinter der Übertypisierung vor allem Geldgeilheit dahintersteckt. Man mag die Rasse, man mag seine Tiere, man sucht sich Ausstellungssieger als Deckrüden - das Besondere der Rasse springt einem ins Auge wenn es noch "besonderer" ist und aus groß wird größer - und schleichend wird "das Schöne" zum Grotesken.
    Da ist viel guter Wille und Liebe zu der Rasse dabei! Der Neufundländer ist ein großer Hund, der ein bißchen aussieht wie ein Bär. Auf einer Neufundländerausstellung scheint der noch größere, noch bärigere Hund dem Zuchtziel näher zu sein. Um nicht immer "bäriger" zu werden, müssen zum Ausgleich auch mal Hunde in die Zucht, die nur unterdurchschnittlich bärig sind. (Ein wenig vereinfacht gesagt)
    Wenn es keine wirkliche Arbeit mehr gibt für die Rassen, die ja meist einen "Realitätscheck" darstellt, dann kann das leicht abdriften. Oft sehen Außenstehende, daß die Rasse X von heute nix mit Rasse X der eigenen Kindheit gemeinsam hat. Besitzer und Züchter wiederum sind oft gegen Einkreuzungen, weil es dann ja kein Hund X mehr ist!

    Uih! Das hatte ich ja auch vor: Softshell in eins größer- dann paßt es vielleicht auch dem anderen Hund. Wie findest Du das Material? Ist das auch was als "nur Pulli"? Ist das dehnbar? Kann man das hinten straffer ziehen? Soll ich das auch kaufen? In welcher Farbe? Oder doch ein anderes Modell? Boah - ich bin so entscheidungsunfähig!