Beiträge von tanja0869

    Hallo Vivi,


    zu deiner zweiten Frage: Sicher solltest Du Dich wie ein guter Rudelführer gegenüber Deinem Hund verhalten. Der Rudelführer hat das Sagen aber auch eine riesen Verantwortung gegenüber seinem „Rudel“. Dein Hund wird sich bei Dir sehr viel wohl fühlen wenn er weiß, er kann sich auf seinen Chef in jeder Situation verlassen (und genau da wird’s eben schwierig für uns arme Menschen).


    Ob Du eingreifen solltest, da bin ich mir nicht sicher, hängt auch davon ab wie alt dein Hund ist. Also ich rufe meinen Rüden (in der Flegelphase!) zur Ordnung wenn er sich mit einem andren Hund angeifert, weil ich hoffe daß ich damit vielleicht irgendwann einen Hund habe, der gleichgültig an solch verbalen Attacken vorbeimarschiert. Natuerlich lobe ihn überschwenglich wenn er sich nicht provozieren läßt.


    Ich glaube in einem echten Rudel würde Alphahund einschreiten und den Eindringling vertreiben der Rest des Rudels würde ihm sicher mit Tatkraft zur Seite stehen und ihn unterstützen. Aber wir leben ja nicht in freier Steppe sondern treffen jeden Tag „rudelfremde“ Hunde und müssen unsere Hund daraufhin trainieren mit solchen Situationen fertig zu werden.


    Solange sich Dein Hund weil er seinen Meister gefunden hat unterwirft (und vor allem der andre Hund dies auch akzeptiert und abläßt), würde ich nicht einschreiten. Das ist normal Kommunikation. Wenn Dein Hund sich allerdings unterwirft und der fremde Hund weiter aggressiv ist, dann würde ich einschreiten, den Fall hatte ich auch schon. Und nachdem ich einschritt, hatte ein paar Tage lang einen Hund der super auf mich gehört und sich immer vergewissert hat, ob er nun zb mal kurz hinter dem Busch verschwinden darf oder wieder zurückkommen soll (Dann ist ihm allerdings wieder eingefallen dass er in der Flegelphase ist :wink: .

    Hi, danke erst mal für die zahlreichen wirklich guten Kommentare! Es ist einleuchtend einen Hund seinen Veranlagungen nach zu fördern. Klingt ganz logisch. Da liegt die Lösung für einen „Nasenbär“ wie die Bracke auf der Hand. Die Idee mit ca 2 mal die Woche klingt auch einleuchtend, öfter geht ein Jäger sicher nicht zur Jagd.
    (Du meine Güte was machen nur all die Leute mit Hütehunden ohne Schafe, im „Arbeitsleben“ arbeiten diese Tiere ja nun wirklich täglich).


    Neue Waldwege erkunden wir auch (nicht täglich, aber doch sehr oft). Kleine Geschicklichkeitsdinger wie balancieren auf umgefallen Stämmen usw. sind auch meist - soweit sich die Möglichkeit bietet- dabei (aber keine wirkliche Herausforderung), auch das eine oder andre zu suchende Leckerli auf dem Spaziergang (ist aber auch eigentlich zu easy für ihn). Es gibt ja auch sehr gute Bücher mit Ideen und Vorschlägen für Spiele mit dem Hund. Nur waren das für mich eben bisher Spiele und Spaß, unter Aufgabe verstand ich etwas „ernsthafteres“, also echte Arbeit wie z.B. ein Herdenschutzhund es sich gerne zum Job macht Haus und Hof zu bewachen.



    Gut, in unserem Falle bietet sich wirklich schwierigeres Fährtentraining an. Darüber muß ich mich mal schlau machen.


    Noch mal vielen Dank, das hat Licht in die Aussage „der Hund braucht eine Aufgabe“ gebracht


    @ Katharina: Sich selber Lösungswege einfallen lassen! Das ist super und klar definiert, daraus wird jeder schlau und kann dementsprechende Dinge in den Alltag mit einbauen!

    Hallo Ihr Lieben,


    man hört immer wieder von verhaltensauffälligen oder unglücklichen „Arbeitshunden“ wie den Schäferhunden und auch den Jagdhunden. Und der Lösungsansatz lautet meist „Gib dem Hund eine Aufgabe“. So, nun habe ich selber eine Bracke, also einen Jagdhund, man liest, dass Bracken im Prinzip nur an Jäger abgegeben werden, damit der Hund „arbeiten“ kann (Wobei ein Jäger doch sicher nicht jeden Tag 8h mit seinem Hund jagen geht.)



    Nun bin ich aber kein Jäger (und hab auch nicht vor es zu werden) also braucht Hund eine Aufgabe. Das klingt sehr weise und logisch aber vor allem schwammig. Was in aller Welt ist denn eigentlich eine „Aufgabe“? Wie definiert sich das? Ist es schon eine Aufgabe dem Hund den Grundgehorsam nahezubringen, ihn zu festigen und eventuell kleine Kunststücke zu lehren? Oder auch ihn sein Abendessen verdienen lassen, indem er es sich erschnuefflen muß? Agility (aber auch das findet doch max 1 x die Woche statt)? Oder braucht Hund einen full-time Job?


    Welche Aufgaben geht Ihr Nicht- Schäfer und Nicht- Jäger denn Euren Hunden. Und wieviel Zeit verbringen sie mit ihren „Aufgaben“?


    Ich würde mich sehr freuen wenn wir hier eine rege Diskussion zum Thema „Aufgabe“ in die Wege leiten könnten und bin schon sehr gespannt auf Eure Auffassungen und Erfahrungen.



    LG Tanja

    Hi Judy, welche Leckerlies nehmt ihr denn als Belohnung fürs „Komm“? Weiß ja nicht ob ihr das schon versucht habt: Versuch es doch mal mit einem Obersuperleckerli, daß es nur fürs Kommen auf Zuruf gibt. Kleingeschnippelte Käsestücke, Wurst,... je nachdem worauf Eurer Hund am meisten steht.
    Was auch hilfreich ist, den Hund nachdem er tatsächlich auf Zuruf kam mit Superleckerli belohnen und ihn dann wieder los schicken. Wenn ich grad Spaß habe und jemand sagt „Komm“ und führt mich dann einfach ab, komm ich auch unwillig bis gar nicht. Wenn mich aber wer ruft, mir was leckeres gibt und ich dann wieder zurück zum Spaß haben gehen darf, sieht die Sache schon andres aus.


    Lg Tanja

    Hi erst mal,


    sagt, haben Eure Hunde auch eine „Pro-Kuschel“ und eine Anti-Kuschel-Zeit“?
    Meiner darf im Bett schlafen (jaja, nicht jedermann Sache). Zur Einschlafzeit legt er sich soweit von mir weg wie es nur geht (ich nehm’s schon langsam persönlich :grosseaugen: ) aber gegen morgen wird er fast aufdringlich und wuerde am liebsten in mich reinschlupfen :love:


    Kenn ihr sowas auch?

    Also ganz ehrlich, ich halte es auch für totalen Quatsch. Hunde haben ja bekanntlich gute Nasen, aber das sie nun schon Charaktereigenschaften erschnuppern ist sicher eine wissenschaftliche Sensation. Er sollte sich seinen Hund patentieren lassen. Damit kommt er ganz groß raus.


    Was sein Hund meiner Meinung nach sehr wohl hätte merken müssen, ist, daß es sich hier um einen Junghund handelt von dem mit ziemlicher Sicherheit noch keine Gefahr ausgeht und den man so nicht angehen muß.


    LG Tanja

    danke erst mal an Euch beide für die Antworten!
    Hui, jetzt bin ich aber stolz *wachs um 2 cm*.


    Mein Bedenken bei der Sache ist nur, hm wie soll ich das ausdrücken...
    Wenn er von sich aus kommt, ist das zwar ne dolle Sache, die mich natürlich irre freut, aber das Verhalten geht ja von ihm aus. Wenn ich ihn nun dafür belohne, wickelt er mich ja schon irgendwie um den Finger. „Wenn ich jetzt dahin gehe, passiert was dolles, hab ich Frauchen doch was Feines beigebracht“. Andererseits ist es schon hilfreich und vor allem schoen wenn der Hund auch von sich aus und gerne kommt.


    Den Blickkontakt zu belohnen ist wegen der Entfernung natürlich etwas schwieriger. Wobei ich mich da auch zu ein paar gesäuselten Worten wie „Na mein Süßer“ oder sowas hinreißen lasse. Damit scheint er auch zufrieden. Nur wüßte ich zu gerne was das zu bedeuten hat „He, geh mal ein bißchen schneller“ oder „Bist Du noch da“.


    Pubertät? Er hebt schon seit einem Monat das Bein, ohmeingott... ich dachte da sind wir schon....
    :shock:

    Hallo, bräuchte mal Input. Wenn ich mit meinem Hund (Rüde, Bracke, 7 Monate) spazierengehen kommt es sehr häufig zu folgenden 2 Verhaltensweisen:


    1. Er löst sich von was auch immer er gerade tut (spielen, schnuppern,...) und kommt auch ohne „Hier“ Zuruf zu mir, hängt ein bißchen mit mir ab und geht dann weiter spielen
    2. Wenn er beim Spaziergang vor mir ist, bleibt er häufig stehen, dreht sich nach mir um und sucht den Blickkontakt.


    Beides sehr löbliche Eigenschaften, find ich eigentlich. Nur: Wie soll ich reagieren?
    Seit Anbeginn gibt es für Herkommen auf „Hier“ ein Superleckerli, Mittlerweile läßt er sich aus fast jeder Situation (außer er rennt einem Vogel nach) zu 95% abrufen, die restlichen 5% renn ich halt immer noch in die entgegengesetzte Richtung und dann kommt er.


    Soll ich das Herankommen ohne Zuruf auch belohnen? Wie haltet Ihr das?
    Und weiß vielleicht jemand wie man das Suchen von Blickkontakt interpretieren kann bzw, wie ich darauf reagieren sollte?


    LG Tanja

    Hallo Kleine86,


    nene, das kam auch nicht so rüber. Ich denke mal du bist mit erschrocken, als der Mann aus dem Gebüsch kam und in dem Moment warst du eben unsicher, Dein Hund hat’s gemerkt und die Führung übernommen bzw die Entscheidung gefällt und die war eben „Kampf“. Ein Hund mit weniger Schutztrieb wäre vielleicht geflüchtet.
    Das ist bei den Hunden wie bei den Menschen, der eine rennt lieber weg, der andre geht auf Konfrontation.


    Hunde mit hohem Schutztrieb sind nicht immer einfach zu handeln, ich weiß das auch, mein Rotti , Schmuser der er war, hatte auch einen hohen Schutztrieb. Wenn ich ihm die Entscheidung überlassen hätte, wäre es auch Kampf gewesen. Muß man wirklich höllisch auf sich und sein eigenes Verhalten aufpassen!

    Hallo Riowautzi,


    also wenn das, was in meinem schlauen Buch steht, stimmt, dann ist das so: Du bist der Rudel- Führer, und nur Du entscheidest wie mit einer brenzlingen Situation umzugehen ist. Sei es nun die Situation zu ignorieren (was Ihr ja im Wald getan habt), sei es weglaufen oder sei es „kämpfen“. Der Hund wird Dir, egal für welche Strategie Du Dich entscheidest, beistehen und Deinem Beispiel folgen. Soviel zur Theorie.


    Erfahrungsgemäß denke ich aber, ein Herdenschutzhund hat einen höheren Schutzinstinkt in sich als ein z.b. Jagdhund. Schließlich wurden die Hunde ja jahrelang auf ihren „Job“ gezüchtet. Mein Rottweiler hat sich in Haus und Hof wie ein Wachhund benommen, sein Nachfolger ein Jagdhund nimmt diese Aufgabe zwar auch wahr, aber weit nicht so ausgeprägt wie der Rotti (Dafür hatte der ne Jagdphopie, „wie? rennen um das Zeig zu fangen, nee, das is mir zu blöd“). Allerdings kenne ich auch Rottweiler die nix mit Wachhund am Hut haben, Ausnahmen bestätigen wohl die Regel.


    Vergiß aber auch nicht, daß Dein Hund noch sehr jung und in vielen Dingen einfach unerfahren ist.


    LG, Tanja