Beiträge von tanja0869

    Als Brackenhalter muß ich mich jetzt auch mal mit einmischen. Ich kann das Problem sehr genau nachvollziehen. Forrest ist draußen auch überhaupt nicht auf mich fixiert, die Nase unten, die Augen offen für Wild. Würde ich mich in Luft auflösen,... ich glaube das bekäme er erst Stunden später mit. Da hilft auch nicht das beste Leckerchen, oder das dollste Spiel.
    Es gibt Rassen die sind tatsächlich auf Selbständigkeit gezüchtet. Was nutzt einem Jäger ein Schweißhund der an ihm klebt? Der Hund soll alleine losziehen, das Wild treiben.
    Du sagst selber, Dein Hund wäre für einen Labbi zu schmal. Vllt ist da tatsächlich etwas Lauf-/Schweißhundblut mit drin? Frag doch mal Deinen TA, ob er es für möglich hält. Dann weißt Du, dass sein Verhalten rassetypisch ist.
    Ich habe hier auch schon einen harten Aufmerksamkeitskampf hinter mir. Aber wir sind auf dem Weg der Besserung. Die gute SL und Fütterung nur noch draussen (ein hungriger Hund ist ein guter Hund :wink: ), zusammen mit Fährten und Spuperleckerli-Suche unterwegs hat uns schon weitergebracht. Verbinde das ganze mit einer Unterordnungübung. Ruf den Hund, bring ihn ins Sitz, er hat zu bleiben bis Du das Leckerli in die Wiese (oder wohinauchimmer) geworfen hast, ein Schau, und dann ein Suchs.
    Zudem habe ich auch aufgehört in der Wohnung mit dem Hund zu spielen, gespielt wird nur noch draußen. Versuche mal alles, was dem Hund drinnen gut gefällt (Spielen, essen,...) nur noch draussen zu machen. In der Wohnung ist er Luft für Dich.

    Liebe Grüße, Tanja

    PS. Mit einem Jahr steckt Deine aber auch zudem in der Pubertät. Da ist kein Hund wirklich einfach :)

    Hi! Mal ne Erfahrungsfrage an geplagten Rüdenbesitzer in der Zeit der läufigen Hündinen. Forrest ist jetzt 1,5 Jahre alt und scheint zum ersten Mal zu kapieren was der Geruch, der wohl momentan überall in er Luft liegt zu bedeuten hat (bis vor kurzem hat er noch vor einer läufigen sehr willigen Chihuahua Hündin die Flucht ergriffen und sich hinter den Jungs versteckt).

    Nun denkt er nur noch an Eins... Rivalen verjagen und der Damenwelt Süßholz raspeln. Spazieren gegangen wird nur noch mit steifen Beinen und hohem Kopf (hier komme ich, der Herzensbrecher aller Damen), am liebsten würde jeden Grashalm markieren, etc.. Teilweise kommt es mir echt so vor, als sei sein Hirn gar nicht mehr durchblutet :lol:

    Ist das momentan nur so extrem, weil er die “Verlockung” zum erstenmal kennenlernt? Wie sind da Euere Erfahrungen? War er in der ersten “Saison” besonders schlimm? Ist irgendwann damit zu rechnen, dass ein Rüde sich an den Geruch etwas gewöhnt, weil er ihm ja ständig ausgesetzt ist? Natürlich wird ein Rüde nie ganz abstumpfen, das ist mir schon klar, aber wird er vielleicht etwas gelassener mit der Situation?

    Grüße, Tanja

    Hi Bonny ja, ich hab auch so ein Exemplar... auch einen Rüden.
    In der Hundewelt ist es eben sehr unhöflich sich frontal zu begegnen. Dazu noch an der Leine, dass läßt dem HUnd keinen Spielraum, auf seine Art mit dem Gegenüber zu komunizieren oder gegebenfalls zur Flucht.
    Das ganze muß erst vom Hund erlernt werden...

    Versuch doch mal bei Hundebegnungen Deinen Hund genau im Auge zu behalten. Sobald er sich versteift oder den "Gegner" fixiert, drehst du wortlos um und gehst in die andre Richtung. Hund wieder gut beobachten, sobald Du seine Aufmerksamkeit hat, lob Dir nen Wolf.

    Bisher hat Dein Hund sicher die Erfahrung gemacht "wenn ich den jetzt irre anmache, haut der ab". Nun muß er lernen, dass die Situation auch andres lösbar ist.

    Zudem, übe ein "schau", tips dazu findest Du hier im DF.

    Laß Dich n icht entmutigen, das kann ein sehr langwieriger Lernprozess, immer mal wieder mit Rückschlägen werden....

    Grüße, Tanja

    He Ihr 2, danke erst mal für die wirklich schönen, hilfreichen Beiträge. Habe sie leider eben erst gesehen. Darin kann ich Forrest nur zu gut wiedererkennen.

    Die Entscheidungsfreudigkeit dieser Rasse übertrifft wirklich alles was ich bisher erlebt habe. In gewohnten Situation ist eigentlich alles klar, passiert aber etwas Unvorhergesehenes und ich denke auch nur eine klitzekleine Sekunde zu lange nach, wie ich mit der Situation umzugehen habe, hat Forrest schon gehandelt.

    Was fremde Menschen angeht, Kaminkehrer z.B., funktioniert das bei Forrest sehr gut, wenn ich ihn erst mal auf seinen Platz schicke, mich selber um den „Eindringling“ kümmere, er darf wohl zusehen. Später gebe ich ihn frei und erlaube ihm eine Kontaktaufnahme. Manche liebt er (den Kaminkehrer , der konnte sich vor Hundeküssen kaum retten) andre sind ihm einfach langweilig.

    Allerdings habe ich langsam das Gefühl, meiner lernt es nie, bei Wildsicht nicht vollspeed in die Leine zu rennen. Da habe ich schon Augen und Ohren nach Wild offen, aber seine sind wohl „offener“. Sieht er ein Reh, einen Hasen oder sonstiges, schaltet er auf Autopilot und schießt komplett ohne Vorwarnung und ohne Rücksicht auf Verluste (mich) los. Sehe ich das Wild zuerst, kann ihn mittlerweile davon abzuhalten. Da haben wir wohl noch einen langen langen weg vor uns (Wobei unsere Rehe hier auch völlig respektlos 30 Meter vor dir aus dem Unterholz kommen und frech stehen bleiben).

    Zitat

    Und Bracken sind wirklich Hunde, die nicht den ständigen Kontakt mit ihren Führern suchen. Mal ein Blick von der Seite ob Chef noch da ist und fertig.


    Stimmt Fassi, Zuhause aber das genaue Gegenteil. Draußen habe ich oft das Gefühl, nur als Chauffeur zum Acker oder in den Wald zu dienen (Mann, das frustriert manchmal echt), Zuhause ist er wie ausgetauscht. Habt Ihr auch super anhängliche, verschmuste Couchpotaoes Zuhause? (Ok, mit einem fiesen „ich verbelle auch alle“ am Hoftor touch)

    Das die Rasse nicht einfach ist, wußte ich. Das sie einen aber so fordert, habe ich nicht gedacht. :wall:

    Liebe Grüße, Tanja

    Edit: Frage noch. Forrest ist draussen duch Futter/Spielzeug nur bedingt bis gar nicht zu motivieren.Soll heißen: Eine Fährte ist solange nicht richtig interessant, bis sie von einem Hasen/Reh gelegt wurde... Steht ihr auch vor dem Problem?

    Muß man immer einen auf Forumspolizei machen?

    Zieht doch bitte mal in Betracht, dass da jemand seinen Hund verloren hat. Jemand dem es im Moment echt mies geht.
    Kann man da nicht einfach mal die Finger still halten und gar nichts posten?

    Nein... man muß sich unbedingt in den Vordergrund spielen, weil man glaubt einen Troll gefunden zu haben.

    Bei so einer Aufmerksamkeitshascherei platzt mir bei einem Thread mit so einem traurigen Thema echt die Hutschnur.

    Saure Grüße, Tanja

    Hallo Reggaevibe,

    schade dass Dich Dein TA nicht besser auf die Situation vorbereitet hat.

    Manchmal kommt es zu körperlichen Reflexen wie Zucken, Kot- oder Harnabgang, diese finden jedoch nicht bewusst statt. Es sind rein biochemische Vorgänge im Körper.

    Dein HUnd hat davon nichts mehr gespürt.

    Ich glaube es ist normal, dass man sich nach so einem traumatischen Erlebnis Gedanken macht und zweifelt. Mir ging es damals nicht anders.

    Liebe Grüße, Tanja