Beiträge von wildsurf

    Zitat


    Das ein Pferd dann noch mal eine Stunden am Tag auf einen Paddock oder gar eine kleine Weide darf, alleine oder mit viel Glück zu zweit, ist meist schon das höchste der Gefühle. Bewegung schafft man im Training und in einer Führmaschine.


    Was du da beschreibst ist leider für viele Freizeitpferde nomaler Alltag - nicht jedes Freizeitpferd lebt automatisch im Offenstall mit seinen Kumpels und permanentem Weidezugang!

    Es ist weder toll, noch einigermassen artgerecht! Aber leider bitterer Alltag.

    Smilly, ich verstehe deinen Vorfreude auf deinen zukünftigen Zug-Partner voll und ganz :)

    Aber bevor du dich mit Zugleinen und Geschirren befasst, würde ich mich eher mit alltäglichen Dingen die viel wichtiger sind abgeben:

    - der Hund sollte sich überall anfassen lassen
    - gut sozialisiert sein
    - Auto fahren
    - mit andern Hunden an der Leine klar kommen
    - Abruf
    - Leinenführigkeit
    - Stubenreinheit
    etc. etc.

    und dann bleibt noch genug Zeit sich mit dem künftigen Hobby auseinander zu setzen ;)

    Und da wären wir bei ein paar der grössten Probleme:

    Wintersportler die durch die Wintereinstände spazieren und das Wild aufscheuchen, Verlust von Lebensraum und vor allem zerschnittene Lebensräume.

    Kann der Hirsch im Herbst nicht in seinen Wintereinstand wandern, bleibt er notgedrungen wo er ist und richtet dort Schaden an.

    Und dass die Sauenbestände viel zu gross sind.. tja - back to the nature :)

    Das ist ein riesiges Problem, aber es wird nicht damit gelöst, dass man Tonnen! von Mais mit Hochdruck in die Wälder pfeffert um die Viecher an Ort zu füttern damit sie nicht sonst wohin spazieren.

    Und dazu kommt dass die ganze Sache lokal total unterschiedlich sein kann... :roll:

    achja, darüber kann man stundenlang diskutieren ;)

    Dass ein strenger Winter "Opfer" fordert stresst nur den Menschen! Es braucht diese Einbrüche in der Population, da sie sonst viel zu gross werden würde.

    Durch die jahrzehntelange Zufütterung und "nicht ganz optimale" ;) Jagdplanung sind in Mitteleuropa die Wildbestände so gross wie noch nie. Das ist nun nicht nur positiv.
    Sieht man sich die Jagdstatistiken der letzen Jahre an, fällt auf dass die Tiere immer kleiner und leichter werden.
    Krankheiten breiten sich immer mehr aus, die Tiere sind weniger widerstandsfähig.

    Populationen entwickeln sich, die Anzahl Individuen steigt so lange wie die Lebensumstände ideal sind. Wird aber der Bestand zu gross, steigt der Futterstress durch vermindertes Angebot und durch Konkurrenz.

    (Nebenbei entstehen dadurch riesige Probleme durch Verbiss in den Nutzwäldern!! Die Tiere suchen andere Futterquellen)

    Dadurch ist es für jede Population notwendig, dass es alle paar Jahre zu starken Einbrüchen kommt. Nur die stärksten und nur die überleben, die die harte Zeit am besten managen können. Auf diesen "vitalen Überlebenden" baut die Population wieder neu auf. Eine Generalputz der Natur.

    Wird nun im Winter gefüttert, überleben alle (oder die meisten). Auch kränkliche, schwache, zu kleine, zum überleben zu blöde Tiere werden durchgefüttert. So hart es ist, aber der menschliche Eingriff nutzt der Population nichts.

    Überlässt man die Tiere sich selber und fährt eine sinnvolle Jagdplanung (ja, auch mit Abschuss von Jungtieren!) bleiben die Bestände zwar kleiner, dafür sind die Tiere stark, gross, fit und gesünder.

    Übrigens ist der Futterneid und dadurch der Stress an Futterstellen im Winter enorm hoch und es kommt oft zu Keilereien das sich unglaublich viele Tiere auf einmal treffen. Da aber das Rotwild im Winter seinen Energiehaushalt herunter fährt und auf ein absolut überlebbares Minimum setzt, ist solcher Stress eine zusätzliche enorme Belastung für den Organismus.

    Wildtierfütterung ist ein heikles kontroverses Thema, wenn gefüttert wird müssen viele Punkte berücksichtigt werden!
    Fütterungstechnik, Futtermittel, Futter-Ort, Abstimmung mit dem Waldbau etc. etc.