Beiträge von wildsurf

    Liebe Themenstarterin :)

    Du merkst es wahrscheinlich schon ;) deine Aussage bezüglich "nicht Rassehund" stösst nicht auf Gegenliebe :D

    Das ist aus folgenden Gründen der Fall:
    - die Zucht (und die Vermehrung!) des Golden Retrievers hat nicht nur Gutes hervor gebracht - leider kamen in den letzten zig Jahren kuriose Auswüchse auf. Diesen Auswüchsen versucht man zu Gunsten der Rasse mit einer selektiven Zucht Herr zu werden.
    - die Retriever sind allgemein sehr belastet was ED und HD angeht. Das ist ein Punkt den man nicht wegdiskutieren kann, ob man nun Zucht gut findet oder nicht.
    - ED und HD sind über GENERATIONEN vererbbar, sprich nur weil die Eltern frei sind, können die Grosselter etc. trotzdem den Scheiss an ihre Enkel und Urenkel vererben.
    - schau dich nur mal hier im Forum um, wie viele Hundehalter sich einen Hund aus nicht kontrollierter Zucht holen, wenige Monate später beim TA sind wegen Gangauffälligkeiten und dann viel, viel Geld, Leid, Schmerz einstecken müssen um dem Hund zu helfen.
    - nein, man hat NIE eine Garantie dass der "Zuchthund" absolut gesund ist. Aber durch die Standards und Kontrollen hat man die Gelegenheit, die Vorfahren genau anzuschauen, man hat gut sozialisierte Tiere (unterschätze das ja nicht!!) und die meisten Tiere sind gesund.


    Zum Wesen:

    Ein guter! Züchter kann dir sehr genau sagen, wie die Welpen vom Wesen her werden, da er die Elterntiere kennt.
    Nicht jeder Golden Retriever ist einfach so ein Nebenherläufer. Viele sind in den ersten 3-5 Jahren echt anstrengend, haben oft einen ziemlichen Dickschädel. (nein das findest du nicht in den Rassebüchern).

    Wichtig ist, dass du einen Hund aus einer Zucht holst, die nicht ausschliesslich auf jagdliche Arbeit selektiert. Sonst hast du einen echten Jäger mit grossem Arbeitswille zu Hause.

    Du siehst, Zucht bedeutet auch ein gewisses Mass an Berechenbarkeit - man weiss ziemlich genau was auf einem zu kommt.

    Denn auch "Vermehrer-Hunde" können jagen was das Zeug hält, nur kann dir das vorher niemand sagen! Gib acht, das passiert häufig!


    Wenn du deinen Golden Retriever "nur" als Mitläuferhund holen möchtest und keine Absichten wie Dummytraining oder so hegst, dann such dir einen Züchter mit "eher ruhigeren" Hunden.
    Golden Retriever können echt Hummeln im Hintern haben, sie können hibbelig werden wie nur was. Aber ein Hund mit einem festen Wesen (was wiederum über die Zucht erreicht wird!) hat auch ein höheres Frustpotential und kommt mit weniger Action aus.

    Denn das sollte man nie vergessen - bei aller Freundlichkeit, will to please etc. ist der Golden Retriever ein Hund der sehr oft gerne arbeitet, gerne eine Aufgabe bekommt, sich sehr gerne bewegt (vor allem im Dreck!!!) und wirklich ein unglaublich bewegungsfreudiger Hund ist. Das bedeutet nicht stundenlange Joggingtouren, aber es bedeutet raus, bei jedem Wetter, Sommer wie Winter.

    Einem Golden Retriever ist das Wetter egal - er wurde darauf gezüchtet bei jedem Wetter seinen Job zu machen. Und das bedeutet für dich: Gummistiefel, Regenmantel, Regenhut und ein gewisses Mass an "judihuii es regnet" :D

    So, was noch?

    Ah, ja. Auch wenn du darauf schaust, dass die Elterntiere möglichst wenig Jagdtrieb haben (der Golden IST und BLEIBT ein ursprünglich jagdlich geführter Hund) kann es dir passieren, dass du ein Exemplar mit nicht zu unterschätzendem Jagdtrieb erhälst.

    Das zeigt sich oft erst so ab 8 Monaten, wie der Hund dahingehend veranlagt ist. Es gibt genügend Leute die dann aus allen Wolken fallen - huch mein Golden jagd... tja, das sind seine ursprünglichen Gene die da durchschlagen können.

    Wenn man das weiss, ist man auch nicht zu sehr vor den Kopf gestossen und man achtet im Welpenalter evtl. mehr darauf, dass klein Goldie nicht jedem Blatt hinterher wetzt.

    Und man kann sich in Ruhe mit Dingen wie Dummytraining, Apportieren allgemein, Suchspiele, Mantrailing, Fährten etc. etc. auseinandersetzten. Dann ist man gut gerüstet (zumindest mal theoretisch) sollte der Kleine dann doch gewisse Tendenzen entwickeln.

    10 Wochen alt - im selbst erwählten Raubtierkäfig :D

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    5 Monate alt - langbeinig wie nur was

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    2 jährig und noch immer "junghundemässig" drauf

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    3.5 jährig und langsam ein Charakterkopf - man merkt er wird erwachsen :) (ausser er erspäht wie hier was zum jagen, dann setzen die Denkprozesse sowieso aus :D )

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    1 Tag nach dem "Festmahl" totaler Orientierungsverlust, hielt fast eine Woche lang an. Der Hund wusste nicht wo er war, lief bedröppelt an seinem Zuhause vorbei. Orientierte sich extrem am Wegrand und wusste nicht weiter an Kreuzungen (Feldwege), blieb dann einfach stehen. Orientierungsprobleme sind heute noch leicht erkennbar, das Orientieren am Wegrand blieb.

    Die Nase wurde laut TA in Mitleidenschaft gezogen, oder eher die zuständige Gehirnregion. Einige Tage lang konnte man beobachten wie der Hund kaum Dinge vom Geruch her unterscheiden konnte. Das wurde aber wieder gut mit der Zeit.

    Der Hund hat aber nicht die vollen 500g verdaut! Er würgte vieles wieder raus (mit Nachhilfe).

    Zitat

    "Apportieren Schritt für Schritt"..
    Mehr an Übungen kann man fast nicht machen.

    kann ich auch sehr empfehlen!

    Dragonwog: magst du noch was zum Thema halfblinds sagen? Würde mich interessieren wieso du (irgendwo weiter vorne) sagtest dass dies nicht mehr so gängig sei.