Wieder einmal ist Abend...
Kaum ist das Abendessen beendet, das Geschirr wird zusammen gestellt und die Stühle bewegen sich, spickt ein Vierbeiner aus dem Schlaf auf und speedet in die Küche - und keine Minute vorher!
Mit Argusaugen werden jegliche Handgriffe beobachtet. Um das Hundetier milde zu stimmen, wird folgender Ablauf gestartet:
Man nehme einen Hund und stelle einen Napf davor. Diesen bitte gut füllen mit leckeren Dingen wie Milz, Hühnerhals, Rinderfett und Karkasse. Wenn der Hund brav gewartet hat, darf er sich mit einem Hechtsprung auf sein Abendessen stürzen - Kopf voran rein in den Napf.
Die zähe, gummige Milz wird als erstes verspeist, nicht ohne dabei genüsslich herum zu schmatzen. Als nächstes folgt sogleich das Pouletrückenstück, knusprig und knackig verschwindet es zwischen den Reisszähnen - nur um kurze Zeit später mit einem lauten "platsch" angekaut, versabbert und schleimig auf den Bodenfliesen zu kleben. Der Herr hat während der anstrengenden Kauerei, kleinere Stücke im Napf entdeckt. Da kann man getrost das Poulet zur Seite legen - zurück stellen sozusagen, es klebt ja gut auf dem Boden und läuft auch sicher nicht davon - das Rückgrat hat er ihm ja schon gebrochen.
Die leckeren Kleinigkeiten, welche sich noch im Napf befinden werden also sogleich verspeist, um sich dann wieder genüsslich dem leicht in Mitleidenschaft gezogenen Poulet zu zuwenden. Mit einem kleinen "schmatz" löst sich dieses mit etwas Widerstand vom Boden und wird danach gut gekaut verdrückt.
Da im Napf noch kleinste Stückchen kleben, die man ja schliesslich nicht übersehen darf, geht Herr Hund um den Napf herum um von der anderen Seite die leckeren Kleinigkeiten zu beseitigen - nicht ohne dabei in die leicht klebrigen Rückstände eines ehemaligen Pouletrückenstückes zu treten.
Nach einigen Schmatzern, einem lauten Rülpsen und zufriedenem "Kopf auf dem Teppich schrubbern" ist die Hundemahlzeit beendet - bis zum nächsten Mal.
Unser Küchenboden ist seit wir barfen blitz blank - er wird täglich geschrubbt