Beiträge von Patti

    Ich erwarte überhaupt nicht, dass der Züchter für mich da wochenlang "den Affen" macht (sorry für die harsche Beschreibung, einiges von dem, was hier angeführt wird, finde ich arg übertrieben).
    Ich erwarte keine stündlichen/täglichen Berichte via Internet/Facebook/WhatsApp, ich erwarte nicht, dass der Welpe schon alles kennt/können muss.
    Ich erwarte nicht, dass die Welpen von morgens bis abends gehuddelt und bespasst werden. Ich erwarte auch nicht, dass die Welpen im Himmelbettchen schlafen. Ich erwarte noch nicht mal, dass die unbedingt im Haus schlafen, geschweige denn, dass der Züchter wochenlang bei den Welpen schläft. Genauso wenig erwarte ich, mit einer Erstausstattung ausgestattet zu werden.
    Ganz ehrlich: ich finde das alles eher befremdlich.

    Ich erwarte einen gesunden Hund, der durchaus mal Umweltreizen ausgesetzt worden ist (Regen, Dreck, Lärm - Autos, Trecker, andere Tiere etc). Ich erwarte, dass die Welpen entsprechend tierärztlich versorgt sind und ordentliches Futter erhalten. Ich erwarte, dass die Welpen viel draussen sind. Und ich erwarte, dass man die (Hunde)-Mutter ihren Job tun lässt.

    So haben wir in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends mehrere Würfe großgezogen. Und keiner der Welpen hat irgendeinen Verhaltensschaden gehabt.

    Also Du meinst rein für den Aufwand sprich die Arbeitsleistung des Züchters? Würde ich abhängig von der Sozialisierung machen, die der Züchter den Welpen zu kommen lässt. Aber ich denke gegen 300 - 400 Euro pro Welpe würde bestimmt keiner mosern.

    Kommt vielleicht auch so'n bisschen auf die Wurfstärke an. Für mein Gefühl wäre da zwischen 150 - 300 € pro Welpe ok.

    Reden wir jetzt hier eigentlich von "Hobby-Züchtern" oder von Züchtern, die davon leben?
    Wobei - gibt es Letzteres überhaupt?

    Was mir in dem Zusammenhang auffällt: Gerade von den Leuten, die betonen, Zucht wäre ja primär "Hobby" und "Liebe zur Rasse" etc, kommen dann aber oft Kostenaufstellungen, die eher dem "Profi-Bereich" zuzuordnen wären.
    Ich mein, ich hab ja nix dagegen, wenn ein Züchter pro Welpen ne "Aufwandsentschädigung" mit im Preis kalkuliert - ist ja schließlich auch seine Zeit, die er da investiert. Soweit alles ok.
    Die Frage, die sich bei einer Tätigkeit stellt, die ja eher aus Liebhaberei/Hobby betrieben wird (so man denn die Aussagen wortwörtlich nehmen kann): wie hoch kann/muss diese Aufwandsentschädigung sein?
    Ich mein, mein "Hobby" - Reiterei - kostet mich mal eben schlapp 300-400 € im Monat. Da kommt auch keiner und bezahlt mir das.
    Dass ist so das, was ich irgendwie widersinnig finde. Wie gesagt: Aufwandsentschädigung pro Welpe (je nach Wurfstärke) ok, aber muss man da gleich so kalkulieren, als würde ich professionell die Zeit berechnen?

    für mich bleibt unter'm Strich hängen, dass es speziell bei Modehunden deutliche Preissteigerungen gibt. Und viele Züchter nehmen die Preise, die sie halt nehmen, schlicht aus einem Grund: weil sie es können!

    Ja gut, vielleicht ist es auch meine 'Macke', sehe ich ja ein, aber letztlichspüren es die Tiere ja auch. Bei einer größeren Rasse wäre ich vielleicht
    auch spartanischer, weil es sich im Handling besser macht, daraus aber
    eine gesunde oder nicht gesunde Zucht abzuleiten ...ist schon wieder
    sehr sensibel und Du kommst mir da zu nah an 'meinen Pelz'.
    Schön aufpassen, wie weit man gehen kann. Wir wollen uns austauschen,
    nicht beleidigen. Dafür opfere ich meine Zeit nicht.

    Du, ich will dir gar nix.

    Ich rede auch nur von mir und meinen persönlichen Erfahrungen. Für mich (!) ist es irgendwie unnatürlich, Hunde quasi "keimfrei" (ich übertreibe jetzt etwas!) großziehen zu wollen. Die Würfe, die ich kenne, sind bei Wind und Wetter auch mal auf dem Hof rumgetobt, haben an Blättern genagt, Pferdescheiße/Schafscheiße probiert, sich im Dreck gewälzt, Wurzeln ausgebuddelt, Hafereimer geklaut und ausgeleckt, Hornspäne vom Pferdehuf oder Schafsklaue geknabbert, auf dem Misthaufen getobt - so das volle Programm halt. Für mich gehört sowas zum Hundeleben dazu. Sind halt Hunde und keine Püppchen.

    Naja, kann man so machen.
    Muss man aber nicht.
    Kommt halt letztendlich drauf an, was für einen Hund man haben will.
    Mag sein, dass bei Yorkies solches "Tüddelüt" nötig ist, um die groß zu bekommen. Das spricht für micht jetzt nicht für eine gesunde Zucht. Die Leute, mit denen ich bisher in Punkto Zucht zu tun hatte, kamen aus der Gebrauchshundeecke. Da hat keiner solchen Aufwand treiben müssen um die Hunde gesund groß zu bekommen.

    "Pampig" machst du abhängig von.....? Nicht alles gelesen ist ok, hab ich ja auch geschrieben.

    Was mich mal interessieren würde: mit wievielen Welpen rechnest du - und was wirst du letztendlich pro Welpe nehmen?

    Wenn ich deine Aufstellung zusammenrechne, bin ich bei 1.270 € bisher. Rechnen wir noch mal rund 1.000 € dazu (Futter, TA) sind wir bei 2.270 €.
    Bei 5 Welpen hättest du dann pro Welpe Kosten im Höhe von 454 €.

    Vergleich Hunde-Pferdezucht finde ich gar nicht so an den Haaren herbei gezogen...

    Die Pferdezucht hat der Hundezucht nur schon was voraus: da ist der Markt schon eingebrochen.

    Grund: Alles züchtete auf "höher, weiter, schöner", also Leistung. Das Problem ist nur: die wenigsten Käufer können solch ein Pferd noch bedienen. Die allermeisten wollen eigentlich nur ein Pferd, was "nett" zu reiten ist und einigemaßen korrekt gebaut ist. Dazu braucht es keinen Dressurkracher oder reines Springblut, bei dem das Papier schon aus der Schublade springt. Ich brauche dazu ein durchschnittlich begabtes Pferd, was gleichmäßig ein Bein vor's andere setzen kann, was klar im Kopf ist, was einen ordentlichen Körperbau hat und was gesund ist.

    Das ist doch bei der Hundezucht ähnlich. Als "Normalsterblicher" Hundebesitzer brauche ich keinen Hochleistungsspezialisten.
    Dummerweise sind Hunde einfach leichter zu führen als Pferde - auch wenn sie "neben der Rolle" sind. Daher entwickelt der Markt immer neue Varianten der Beschäftigung, um das auszugleichen. Und ja, damit kann man offentlichtlich gut Geld verdienen - es wird ja genutzt! Und so lange das so ist, wird sich da auch - meiner Meinung nach - nicht allzuviel ändern.
    Das ist beim Pferd einfach - alleine auf Grund der Köperlichkeit eines Pferdes - etwas anders. Wenn das Pferd dem Besitzer "auf's Dach" steigt oder beim Reiten "unangenehme Ideen" entwickelt, ist das für den Reiter/den Besitzer oft wirklich körperlich gefährlich. Da wird man viel eher den eigenen Grenzen bewusst.

    So, und wenn ich jetzt mal die Preise vergleiche: für ein Fohlen rechnet man bis zur Geburt Kosten zwischen 2-3.000 €. Dann kommen pro Jahr noch mal grob 1.500 € drauf. Bedeutet also, dass ich für einen rohen 3-jährigen im Grunde mindestens 6.000 € einnehmen müsste, um überhaupt meine Kosten zu decken. Das passiert aber in den allerseltensten Fällen! Die meisten Fohlen gehen für 2-3.000 € weg.
    Der Hundezüchter, der - wie ich weiter oben schon angemerkt habe - pro Wurf so gut 7-8.000 € "über" haben kann, ist dem Pferdezüchter weit voraus....
    Und ja, ich denke schon, dass die Hundezucht da irgendwann auch einen Einbruch haben wird - wenn für ein paar hundert Euro massenweise Tiere aus dem Ausland zu haben sind, dann wird's irgendwann schwierig mit der Rechtfertigung der - teilweise echt abgehobenen - Preise mancher Züchter.

    Naja, klar verdienen Züchter damit Geld.
    Eine Bekannte von mir hatte vor Jahren eine Hovavarth-Zucht unterm VDH.
    Sie war in Besitz eines Rüden und einer Hündin und hatte mit diesen beiden gezüchtet.

    Sie war Selbständig (Bereiterin) und eh von zu Hause tätig. Hunde hatten im Wirtschaftsbereich des Hauses ein "Hundezimmer" und tobten ansonsten unter Aufsicht auf dem Hof rum, lernten Autos, Pferde, Hühner, Kehrmaschinen, Trecker und sonstiges was man so draußen sieht, kennen.
    Die hatte im ersten Wurf 13 Welpen, pro Welpe für 1.100 € verkauft. Macht 14.300 €.
    Im zweiten Wurf 12 Welpen -ebenfalls pro Welpe für 1.100 € verkauft. Sind 13.200 €.

    Ich meine, mich zu erinnern, dass sie was von rund 7- 8.000 € Gewinn pro Wurf erzählt hatte.

    Und: die hat das nicht hauptberuflich gemacht, das war ihr "Hobby".