Beiträge von Patti

    @nepolino und mich ärgert, dass hier vehement die Schiene "Der Wolf ist böse, wir wollen den hier nicht!" gefahren wird und die Chance verpasst wird, JETZT über einen sinnvollen Umgang nach zu denken. Vergrämung, HSH großziehen, die den Aufgaben auf der Alm gewachsen sind, Ställe/Unterstände bauen (was auch gegen Gewitter Schutz bedeuten würde), die Zahl der Hirten erhöhen...
    Was weiß ich. Auf jeden Fall nicht -wie aktuell praktiziert- alles außer Ausrottung ablehnen, wie es Bauern und führende Politiker gemeinsam tun.

    Dafür sind auch Gerüchte nicht zu doof:
    Auf der Seiser Alm sind 14 Schafe gerissen worden. Angeblich von einem Rudel Wölfe (sagen Bauern und Jäger), bzw von einem Rudel Hybride (sagt der Ortsvorsteher), was aber nicht bestätigt ist.
    Tatsächlich ist bisher KEIN Hybride in Südtirol nachgewiesen (und wie kann der Ortsvorsteher das bitte wissen?) und auf der Seiser Alm genau ein Wolf mit Räude, aber kein Rudel.
    Die Risse KÖNNEN von einem Wolfsrudel sein, aber genau so gut von Hunden, die hier vielfach frei laufen.


    Es waren 20 Jahre Zeit, über einen sinnvollen Umgang nachzudenken. Was passierte? Nix sehen, nix hören, nix sprechen - die 3 Affen halt.
    Der Zug ist doch schon abgefahren - wir stolpern hinterher.
    Und was ist mit Gegenden abseits von Almen?
    Was ist mit der Küstenregion mit den Deichen?

    Übrigens: du irrst, wenn du behauptest, nur Bauern und führende Politiker sprechen sich gegen eine verstärkte Verbreitung des Wolfes aus.
    Das tun auch ganz normale Landbewohner, die direkt betroffen sind. Es sind ja nun nicht alles Bauern, die auf dem Land wohnen.

    @Patti
    Also mir sind alle Menschen mit Waffen eher mit Vorsicht zu genießen.
    Den sie sind Menschen und Menschen machen Fehler...

    Und das mancher Jäger nicht nein sagen bei bestimmten Getränken ;)
    Ist auch bekannt

    Das mancher Jäger nicht ein Pony von ein Wildschwein unterscheiden kann, ist auch nicht Vertrauens Würdig..

    Ja hmm.

    Man könnte auch sagen:
    "Bei mir sind Menschen mit Hunden eher mit Vorsicht zu genießen. Denn sie sind Menschen und Menschen machen Fehler, die Hunde reagieren entsprechend.

    Und das mancher Hundeliebhaber seinen Hund nicht im Griff hat, ist auch bekannt.
    Das mancher Hundeliebhaber sich mit "Kampfhunden" schmückt, ist auch nicht vertrauenswürdig"..

    Merkst du was?

    Wer schreibt das wo? Bitte mit Zitat ;) Ich zB habe nur mein Missfallen von dem Anblick von bewaffneten Menschen ausgedrückt


    Ach bitte, komm. Was stört dich an einem Jäger, der mit Gewehr im Wald unterwegs ist? Fühlst du dich etwa bedroht? Warum?


    Sondern?


    Ja bitte, mach doch mal Vorschläge - was sagst du zu den Familien in der Nähe von Wietzendorf, die ihre Kinder nicht mehr unbeaufsichtigt draußen spielen lassen? Mach doch mal konkrete Lösungsvorschläge.
    Ich beschreibe doch nur die Intention der bisherigen Vorschläge, die gen "da müsste man, da könnte man, da sollte man, vielleicht blablabla, in Rumänien kommen sie gut mit dem Wolf klar, da müsste man sich das abschauen blabla" gehen.
    DAS hilft nicht.
    Was sagst du der Mutter in Wietzendorf, deren Kind bisher immer mit dem Fahrrad zur Schule gefahren ist?

    Nun, für jemanden, der sich grundsätzlich gegen Nutztierhaltung ausspricht, kann das nicht gut sein, Chris.
    Weil: du hältst ja immer noch Nutztiere. ;-)

    Das ist ja das Abstruse an der ganzen Diskussion.
    Seit ca. 15-20 Jahren gibt es Bemühungen, die Tierhaltung generell zu verbessern. Es gibt ein wachsendes Bewusstsein dafür, das Pferde beispielsweise nicht mehr in Ständern zu halten sind. Auch in der Rinder- und Schweinehaltung, sowie in der Geflügelhaltung gibt es Verbesserungen.
    Bei Pferden ist es definitiv so, dass du heute keinen Stall mehr vermietet bekommst, wenn du keine Weide hast, auf der die Pferde möglichst ganztags rauskommen. Wenn du einen neuen Stall baust, muss der bestimmten Normen (Boxengröße, Luft, Licht, Auslauf) entsprechen, sonst bekommst du den gar nicht erst genehmigt.
    Das hat es vor 20 Jahren in der Form noch nicht gegeben.
    Nun ist es inzwischen also so, dass jeder Pferdebesitzer den ich kenne (und das dürften gut um die 200 sein) sein Pferd möglichst viel auf Weide oder im Offenstall stehen haben will.
    Ist nur schwierig, wenn man im Wolfsgebiet lebt. Der Weidegang wird hier und da deutlich reduziert und findet nur unter Aufsicht statt. Qualität der Pferdehaltung hat also weniger Bedeutung als die freie Entfaltung der Wölfe. Klar, logisch.
    Pferdehalter sind ja auch irgendwie "Nutztierhaltung", die das Ganze eh nur zum Vergnügen machen und einfach nicht wissen, wohin sie sonst mit ihrer Kohle sollen.
    :mute: :mute:


    Wanderer und Hunde in diesen Gebieten müssen dann noch lernen miteinander klar zu kommen, aber auch das machen uns andere Regionen erfolgreich vor.

    Ach so? Wo bitte??

    Sollten, würden, müssten, hätten - ich lese hier sehr viel Konjunktiv.
    Das ist alles Theorie.
    Und hilft keinem im praktischen Hier und Jetzt.

    Das ist ja das Problem - seit Jahren (nunmehr fast 20 Jahren) gibt es Wölfe in D. Eigentlich genügend Zeit für Fachleute, hier sinnvolle, praxisbezogene Strategien zu entwickeln, die möglichst alle Beteiligten berücksichtigt.
    Ist aber nicht passiert.
    Fehleinschätzungen am laufenden Band (Wölfe sind total scheu, die kommen nicht in die Dörfer, 90 cm Zaun reicht, Wölfe gehen nie nicht auf Rinder etc.) führen halt schlicht und ergreifend nicht dazu, dass die Beteiligten - und das ist nunmal die Landbevölkerung - kein wirkliches Vertrauen mehr in die offiziellen Verlautbarungen haben. In irgendwelche naturromantischen Theorien und Utopien erst recht nicht.

    Ich kenne hier im Übrigen keine Viehhalter, denen das Leben ihrer Tiere "am Arsch vorbeigeht". Es mag sein, dass das Verhältnis - gerade bei professionellen Tierhaltern - sachlicher ist, als bei Privattierhaltung. Aber keiner (und ich kenne durchaus einige) würde morgens die Kadaver von Wolfsrissen einsammeln, als ob es leere Papiertüten sind.

    Auch die Jäger, die ich kenne, haben zum Wolf ein durchaus differenziertes Verhältnis. Und auch wenn es schwer fällt: Jäger streifen nicht schiesswütig durch ihr Gebiet und machen alles platt, was sich bewegt. Ist zwar einfach, ein solches Feindbild im Kopf zu haben, ist aber auch wieder nur: Theorie.

    Ein bisschen mehr Realität, Praxisbezogenheit wäre hilfreich. Es gibt nämlich Menschen, die diese Probleme tatsächlich tagtäglich erleben, die ihre Kinder nicht mehr unbeaufsichtigt im Garten spielen lassen, weil regelmäßig Wölfe durch's Dorf streifen.

    Lösungsvorschläge: müsste man, sollte man, könnte man, hätte man... - nein Danke. Das hilft nicht.

    So wie Viehhaltung seit 100 Jahren betrieben wird geht es mit der Rückkehr von großen Beutegreifern nicht weiter, also muß die Haltungsform angepasst werden.
    Logisch, oder?

    Richtig.
    Ab in den Stall mit den Tieren. Offenstallhaltung? Freilandhaltung? Ja - ist halt nicht. Weil Wölfi hat ja Bedürfnisse.
    (Haben Rinder/Pferde/Schafe etc auch, aber die sind ja nicht so viel wert).

    Wobei natürlich die meisten 'Nutz'tiere keine Chance haben dem gewaltsamen Tod durch Menschenhand zu entkommen. Die Todesfälle durch Beutegreifer dürfte zu vernachlässigen sein im Vergleich dazu. ;)
    Schaut man sich auserdem die Winterhaltung hier an, dann würde ich als Weidetier den Sommer auf der Alm mit Wolf vorziehen :schweig:

    Vorschlag: fahr nach Niedersachsen und helfe in einer Schäferei beim Einsammeln der Kadaver, oder beim Einfangen/Einsammeln von verstückelten, teilweise noch lebenden Tieren nach einem Wolfsangriff.
    Und dann überlege dir nochmal die Sache mit dem gewaltsamen Tod durch Menschenhand.

    Vielleicht fällt dir was auf?

    Oh, meine Hundedame schaut auch für ihr Leben gerne Tierdokus!
    Da unser Abbruchkommando allerdings sehr gut sitzt, beschränkt sie sich in den meisten Fällen auf ein interessiertes Hinsehen. Nur noch ab und an geht sie tatsächlich zum Fernseher und brummelt den an. Da reicht dann ein einfaches "Naa" oder "Ey" meinerseits, und sie hört auf.
    Interessanterweise erkennt sie sogar Tiere in Comics - also gezeichnete Tiere. Da reagiert sie auch drauf.

    Einmal sahen wir eine Tierdoku über Raubkatzen. Hundedame stolzierte ganz aufgeregt zum TV und stand davor.
    So, und dann passierte Folgendes:
    Die Raubkatze saß auf einem Baumpfahl und sprang plötzlich gen Kamera. Also quasi auf uns zu.
    Und was macht Hundedame?
    Rennt quickend und mit eingezogenem Schwanz aus dem Wohnzimmer raus :D :D :lachtot: