Beiträge von Patti

    Mir hat mal ein alter Pferdemensch beigebracht:

    Wenn du ein Tier korrigierst - mach das SOFORT, KURZ und EMOTIONSLOS.

    Ich habe bei meinen Pferden und auch bei meinen Hunden immer versucht, nach dieser Devise zu handeln.
    Und ich muss sagen: bei beiden Spezies bin ich damit bisher gut gefahren.

    Hummel -

    bzgl. Sofa schrieb ich ja extra "notfalls fliegt der Hund vom Sofa".
    Unter notfalls verstehe ich, wenn Hund nach 3 x nein und wegschubsen, mein Anliegen immer noch ignoriert und munter weiter versucht, auf das Sofa zu hüpfen.
    Dann würde ich auch durchaus deutlicher werden.

    Aber wie du auch schreibst - dieses Durchsetzen muss überhaupt nicht unbedingt mit Gewalt zu tun haben.
    Es geht einfach darum, dass ich mein Ziel im Kopf habe und dies auch durchsetze. ICH muss wissen, was ich will, was ich dulde und was nicht.

    Danke -

    genauso meine ich das!

    Zitat


    Und selbstverständlich versteht ein Hund nicht, warum er an der Straße warten muss. Dennoch macht es doch nen Unterschied, ob er stehen bleibt, weil er gelernt hat: Auf die Straße gehen tut weh! Oder ob er gelernt hat: auf dem Bürgersteig bleiben ist schön.

    Für wen macht das jetzt den Unterschied?
    Für den Hund?
    Oder doch eher für den Menschen, der sich besser dabei fühlt?

    Fräuleinwolle -

    das Beispiel mit dem Bürgersteig und der Strasse war völlig willkürlich von mir gewählt.
    Natürlich kann ein Hund mal instinktgesteuert aus der Reihe tanzen. Logisch.
    Und genau deswegen halte ich ja das Thema "Meideverhalten" so aktuell.
    Ich kann meinem Hund nicht jede Situation im Alltag so nahebringen, dass der immer und jederzeit so reagiert, wie er zu reagieren hat. Sprich: Er kann das nicht alles lernen.
    Er muss sich auch einfach mal zwischendurch bedingungslos auf meine Ansagen einlassen. Möglichst ohne zu diskutieren. Einfach, weil ich das so sage.
    Und mein Hund hat gelernt, bei einem bestimmten Tonfall - der bisher immer in den Situationen kam, in denen sie gemassregelt wurde - meine ich das verdammt ernst.
    Das mag man nun als "Meideverhalten" interpretieren - aber ganz ernsthaft - das ist mir wurscht.

    Da wird auch immer Grobheit reininterpretiert oder gar Strafen.
    Ich kann mich nicht erinnern, wann ich meinen Hund überhaupt mal gestraft habe. Ich bringe ihr nahe, in welchem Rahmen sie sich bewegen darf. Alles darüberhinaus wird korrigiert - nicht gestraft! Wenn mein jetziger Hund mal ansatzweise irgendwas macht, was nicht so ganz ok ist, reicht ein dezentes "Na". Mehr nicht.

    Und auf diese Weise habe ich bisher in meinem Leben nen Rotti, nen Schäferhund, nen Labrador und nen Schäferhund-Retriever-Mix grossgebracht. Alles wunderbare Hunde.

    Bei keinem der Hunde hatte ich auch nur ansatzweise das Problem, dass das, was ich korrigiert hatte, hinter meinem Rücken trotzdem ausgeführt wurde (Beispiel Sofa). Das war überhaupt kein Thema. Das war geklärt und gut.

    Fräuleinwolle -

    sorry, aber ich kapier das trotzdem nicht ;)

    Meideverhalten hat ja hier ne sehr negative Konnotation.
    Man "unterbindet" etwas beim Hund.
    Der Hund "lernt" nicht, wie er sich zu verhalten hat, sondern er lernt hat, bestimmte Situationen zu vermeiden.
    Und genau das sehe ich als vermenschlicht an - jedenfalls ist die Gefahr dafür sehr gross.

    Mir ist das völlig wumpe, ob mein Hund aus "Meideverhalten" oder aus sonstigen Gründen unerwünschtes Verhalten nicht zeigt. Wichtig ist, dass er es nicht zeigt - ich mache mir da einfach keine grossartigen Gedanken drüber.
    Ein Hund KANN nicht verstehen, dass er an der Strasse anhalten muss, weil ein Auto ihn überfahren könnte.
    Er kann nur lernen: am Bürgersteig muss ich anhalten. Weil Herrchen/Frauchen das so will.
    WARUM das so ist, ist dem Hund völlig egal (behaupte ich mal). Das kann er nicht begreifen.

    Meiner Meinung nachl, besteht ein Grossteil des Hundelebens (auch untereinander) aus Meideverhalten. Mein Hund hatte sich vor Monaten mal mit nem anderen Hund gerauft. Der andere Hund weicht meinem Hund jetzt immer grosszügig aus. Und? Muss ich mir jetzt Gedanken um seine Psyche machen?
    Mein Hund verbringt viel Zeit mit mir im Pferdestall - und hat von Anfang an durch die Pferde gelernt, wie er sich zu verhalten hat. Futter aus dem Trog klauen, ist nicht gut - hat er gelernt, weil ein Pferd ihm mal "Bescheid" gegeben hat. Hund hat gelernt, Tröge sind nur dann zu besuchen, wenn kein Pferd in der Nähe ist. Ist doch ok so - Hund kommt trotzdem mit Pferden wunderbar klar und kann sich benehmen.

    In dieser "Ablehnung" gegenüber dem Meideverhalten steht - meiner Meinung nach - oft der Wunsch und die Sehnsucht nach einem wortlosen Verständnis. Ich finde, dadurch wird das Verhältnis Hund - Mensch oft unnötig mystifiziert. Da ist nix Mystisches dran.

    Wie oft liest man hier, dass Menschen Probleme damit haben, weil ihr Hund/Welpe z.B. ungefragt auf's Sofa springt und sie bedrängt.
    Da wird dann wochenlang drüber sinniert und hinterfragt ignoriert, 37.000 mal "nein" gesagt und weiss der Geier was noch alles! Statt einfach dem Hund Einhalt zu gebieten - notfalls fliegt der eben mal vom Sofa runter (wörtlich). Da passiert keinem Hund was bei. Aber er lernt unmissverständlich: Sofa ist tabu. Da weiss der HUnd dann aber, woran er ist und kann sich danach richten. Das wollen Hunde ja eigentliich.

    Und ich glaube, genau sowas meinte die TE beim Erstellen dieses Threads....

    Gruß
    Patti

    Zitat

    Was ist so katastrophal am Meideverhalten? :???:
    Nein, es sollte sicher nicht der erste und einzige Weg sein, den Mensch wählt.
    Aber Hunde meiden ständig, ein großer Teil des Zusammenlebens von Hunden wird durch Meideverhalten geregelt, es ist für einen Hund nichts Neues oder Unbekanntes. Warum es also nicht in passenden Situationen nutzen?

    LG
    das Schnauzermädel

    Das würde ich auch gerne mal wissen.

    Zitat

    Jo des find i a, da stimm i da voi zua oida.
    Bam des is wiakli genau des wos i ma grod docht hob.

    Sagen wir es mal so:

    Wenn ich Hilfe von anderen Leuten benötige, dann ist es eine Frage des guten Benehmens und der Höflichkeit, dass ich den Leuten, die mir helfen sollen/können/wollen nicht noch Steine in der Weg lege.

    Zitat

    erst mal Danke fuer die tips!
    Konkret, ich habe zwei dreimonatige Thai-Bangkaews (sind dem Spitz sehr aehnlich). Um die beiden an Federvieh zu gewoehnen, war seit einem Monat auch ein Huhn mit im Garten.
    Jedoch, heute frueh lag es angefressen da.
    Was ist jetzt die beste Methode, den Hunden das abzugewoehnen, bin ja nicht immer dabei.

    MfG etgar

    Dann musst du das anfangs halt so managen, dass du immer dabei bist.
    Und ansonsten Hund und Hühner trennen.