ZitatEs geht doch nicht darum, dass es auf beiden Seiten Arschlöcher gibt. Es geht darum, dass Wohnen ein existenzielles Bedürfnis ist und sich ein Vermieter in der komfortableren Situation befindet. Sein Bestreben ist es, einen maximalen Gewinn zu erwirtschaften, was im Kapitalismus sicherlich nicht verwerflich ist. Um dies zu verhindern, gibt es einen Mieterschutz. In den letzten Jahren wurden viele Urteile zugunsten der Mieter gefällt - und das ist auch gut so.
Inwieweit ist der Vermieter grundsätzlich in der komfortableren Situation?
Ist ein Vertrag unterschrieben und der Mieter macht Mist (zahlt die Miete nicht, zerstört Dinge), ist der Vermieter in einer recht bescheidenen Situation: Der bekommt den Mieter nämlich nicht ohne Weiteres aus der Wohnung.
Beim Haus meiner Eltern hat der Mieter 6 Monate keine Miete gezahlt (Begründung: er wäre jetzt arbeitslos und da könne er keine Miete zahlen) und dann hat es noch mal 6 Monate gedauert, bis der Mieter rausgeklagt wurde. Innerhalb dieser Zeit hat der Mieter nix mehr am Haus gemacht, diverse Reparaturen die nötig waren, verhindert (Beispiel: Wasserrohrbruch im Keller - wir hatten nen Klempner bestellt, der am Tag x ab 08.00 Uhr angemeldet war - nun kam der aber am Tag x um 08.10 Uhr - und da hat der Mieter ihn nicht reingelassen - er - also der Klempner - wäre nicht pünktlich gewesen.) Insgesamt mussten 3 Termine anberaumt werden, bis der Mieter den Handwerker endlich ins Haus gelassen hat.....hey, da kommt doch Freude auf, oder?
Nebenbei hat der den Schmuck seiner Frau geklaut, damit sie ihm nicht abhaut, und als sie dann doch abgehauen ist, hat er sein Kind versucht zu entführen.
Und nun stell dir mal vor, was da innerhalb des einen Jahres an Sümmchen entstanden ist?
Da geht es auch nicht um "Gewinn erwirtschaften" (mit EINEM Haus erwirtschaftet man wohl eher keinen Gewinn), er geht darum, die Kosten zu decken und den Erhalt zu bewahren.
Gottseidank hat man aber wohl langsam begriffen, dass man es hinsichtlich Mieterschutz bisweilen schon auf die Spitze getrieben hat (Stichwort Mietnomaden) und fängt langsam an, wieder etwas zurück zu rudern.