Wie so oft, liegt die Wahrheit in der Mitte. 
Sicherlich gibt es Hunde, die von Haus aus einfach "greller" sind. Die unruhiger sind.
Aber:
Wenn man sich hier die "Neuhunde-Threads" und "Junghundeproblem-Threads" durchliest, kommt man schon auf den Gedanken, dass da einiges hausgemacht ist, bzw. da mit falschen Voraussetzungen gearbeitet wird.
Ein Welpe ist nunmal lebhafter und wuseliger als ein "erwachsener" Hund. Das ist völlig normal. Und aus eigener, über 20jähriger Erfahrung mit Hunden, kann ich sagen: so ab 2jährig werden sie im Schnitt alle etwas ruhiger, gelassener, eben erwachsen.
Die Zeit davor, die 2 Jahre (im Schnitt gesprochen!) braucht es halt.
Ich kann von einem Welpen oder von einem Junghund nicht erwarten, dass der innerhalb von 3 Monaten so "funktioniert" wie ein erwachsener Hund!
Das wird scheinbar oft vergessen.
Dazu kommt, dass Hunde oft heutzutage nicht mehr lernen, auszuhalten. Also: mit Frust umzugehen. Zurückweisungen zu akzeptieren. Korrekturen zu akzeptieren.
Ein einfaches Wegsperren in die Box bringt da nix - da LERNT der Hund ja nicht, dass ich dieses oder jenes Verhalten NICHT dulde.
Es ist aber heute Mode, den Weg des Ignorierens einzugehen. Das KANN bei bestimmten Problemen helfen, aber aber eben nicht grundsätzlich. Ich muss dem Hund doch klar sagen können: DAS ist ok, und DAS nicht. Erst dann weiß er doch, was er soll.
Wenn ein Welpe dauernd in die Finger zwickt - und ich ihn dann in die Box sperre - was bitte schön soll der Welpe da lernen?
Und ja, wenn ein Welpe so aufdreht, dann nehm ich mir den in den Arm, und dann wird der so "zwangsruhiggestellt" - bei mir auf dem Arm, da kann er mich spüren, da kann er mich riechen, da bekommt der meinen Herzschlag mit. Das alles bietet eine Box nicht!
Grundsätzlich sehe ich das Problem darin begründet, dass eine Häufung bestimmter Faktoren da aufeinandertrifft:
Das Bauchgefühl des Miteinanders ist immer weniger vorhanden (betrifft nicht nur die Hund-Mensch-Kombi), die Erwartungen sind viel zu hoch und der Hund steht oft viel zu sehr im MIttelpunkt des Interesses (so gemeint, dass jede Bewegung des Hundes beachtet wird -> wann darf der Hund denn einfach mal Hund sein?).
Das ist jedenfalls die gängige Kombi, die mir nach Lesen vieler Threads zu dem Thema hier, immer wieder aufgefallen ist.