Ich verstehe CM nicht so, dass er sagt:
Habe ich ein Problem mit meinem Hund, muss grundsätzlich dies oder jenes gemacht werden.
Ich verstehe ihn eher so, dass er (trantramäßig) sagt:
Habe ich ein Problem mit meinem Hund, muss ich mich erst mal selber, als Mensch beobachten.
Ich kann ein Problem nur lösen, in dem ich es angehe.
Sprich:
ich visualisiere die Lösung/das Ziel vor meinem inneren Auge.
ich überlege mir Schritte, wie ich mein Ziel erreiche.
ich bleibe ruhig und bestimmt und konsequent.
ich höre nicht auf halbem Wege auf.
So, und das ist nun etwas, was sehr richtig ist - in meinen Augen.
Da mag jetzt wieder gegen argumentiert werden: das sagt dir jeder x-beliebige einigermaßen gute Hundetrainer auch, da braucht es keinen CM für.
Gut, dann schauen wir uns doch mal im Forum um: es gibt zu jeder (!) Zeit, mindestens 5 Threads, wo Hundebesitzer ein Problem schildern - und wo dann kommt: ich hab seit 2, 3 oder 4 Wochen "alles mögliche" (Rütter-Schütteldosen, Clickern, Ignorieren, Strafen etc....) probiert und nix hilft. Als ob Hunde irgendwelche eingebauten "Knöpfe" haben, die man nur finden und entsprechend drücken muss und schon funktioniert alles.
Offensichtlich ist es DOCH nicht so, dass das CM "Tantra" (so nenne ich es jetzt mal) so selbstverständlich ist!
Und noch eine Anmerkung, dass er Hunde Streß aussetzt:
Ich hol da jetzt mal einen Satz aus der Reiterei hervor: Bist du vom Pferd gefallen, setze dich sofort (!) wieder drauf!
Und ja, das ist richtig! Tut man das nämlich nicht, ist die Chance, sich nie wieder auf ein Pferd zu setzen - oder wenn nur, mit großer Angst - ziemlich groß.
Und klar bereitet das Streß! Ich erinnere mich, dass ich beim Springen einmal nen heftigen Abflug gemacht hatte, weil Pferd und ich uns nicht einig waren. Mein Reitlehrer hat mir umgehend ein anderes Pferd (welches sicher sprang) in die Hand gedrückt und gesagt: und jetzt noch mal. Ich hab Rotz und Wasser geheult und wollte partout nicht! Mein Reitlehrer hat mich energisch dazu gedrängt, mich auf das Pferd zu setzen und noch mal zu springen. Klar hatte ich Streß! Aber sowas von!! Aber: ich bin noch mal gesprungen. Nicht so hoch wie vorher, aber ich habe noch 3 Hindernisse überwunden.
Und 2 Wochen später habe ich mein Reitabzeichen inklusive Springparcour gemeistert.
Hätte mein Reitlehrer mich so gelassen, wie ich wollte, ich wäre nicht mehr gesprungen. Wahrscheinlich hätte mich die Angst so begleitet, dass ich auch grundsätzlich beim Reiten Schiß gehabt hätte!
Was ich damit sagen will: manchmal muss man auch durch seine Ängste durch.
Und nichts anderes sehe ich bei vielen der Fällen von CM. Der forciert/führt die Hunde "durch" die für sie beängstigenden Situationen, bleibt dabei selber ruhig und unaufgeregt, und dadurch kommt die Erfahrung: oh, hat geklappt, ist nix passiert. Weil: oft verselbtändigt sich ja die Angst - da wird ja die Angst vor der Angst viel bedrohlicher als die Situation selber.