Beiträge von Patti

    Mal so in die Runde gefragt, warum sollte man Wölfen nur mitten im Wald begegnen? Wie ich schon mal erwähnt hatte, mögen die es gern bequem und wissen menschengemachte Wege zu schätzen, daß man denen nur fernab von allem begegnet ist folglich eine realitätsferne menschliche Erwartungshaltung. Mir egal, ob die durch Medien verbreitet wurde. Wölfe auch in der Nähe von Siedlungen sind was völlig Normales und erstmal nicht besorgniserregend.

    Das sind Raubtiere und die halten sich da nicht auf, weil es irgendwie "schick" ist. Sondern, weil es praktisch für sie ist. Praktisch, weil es Nahrung gibt. Und damit gewöhnen sie sich daran. Und dann kann es ziemlich blöd sein, mit Hund spazieren zu gehen. Egal, ob angeleint oder unangeleint.

    Wenn man ernsthaft für eine Wolfpopulation hier ist, ist so eine Argumentation echt kontraproduktiv.

    Ist ja auch völlig nachvollziehbar, hier zumindest wird mit voller Namensnennung zur Hatz auf die Förster/Berufsjäger geblasen, die z.B. im Burgdorfer Holz auch nur Wildkameras aufhängen, und Minister Lies hat öffentlich gesagt, dass die um "Leib und Leben" fürchten müssten. Dafür, derart den Sündenbock für eine verfehlte Politik zu spielen, würde ich mich auch schwer bedanken.

    Das ist echt der Hammer...

    Ich habe im letzten Jahr, bei einem Ausritt ne Weile mit nem Jäger gequatscht, der die Jagd direkt um die Reitanlage gepachtet hat. Der sagte, er sieht regelmässig Wölfe. Und er würde - auch wenn er dürfte oder sogar sollte - nicht schießen, weil: "ich habe Haus, Frau und Kinder".

    Ich finde das echt unglaublich.

    Wölfe siedelt doch niemand an. Die schauen, wo es ihnen gefällt und sie bleiben wollen. Die 18 Hektar sind der Waldbesitz eines Landwirts, bei uns in der Ecke hatte fast jeder Landwirt auch Wald auf seinem Land, häufig (fast) zusammenhängend. Ich hab grad mal spaßeshalber in meine Kartenapp geschaut, es gibt auch im Münsterland größere (fast) zusammenhängende Waldgebiete, z.B. bei Hiltrup, rund um Haltern am See oder entlang der Ems. Davon ab fühlen sich Wölfe auch in Wiesen und Feldern wohl.

    Da fehlte ein "lassen" bei mir.

    Und die Tatsache, dass Wölfe nicht unbedingt im Wald leben müssen, macht gerade Gebiete, die stark landwirtschaftlich genutzt werden und zudem noch recht dicht besiedelt sind, für eine Wolfspopulation noch unsinniger. Nochmal die Frage: wem soll das perspektivisch nutzen?

    Nachtrag:

    Im Münsterland ist 15% der Fläche Wald, insgesamt 88.000 Hektar., die Waldfläche pro Einwohner beträgt 557 m².

    In Niedersachsen ist 25% der Fläche mit Wald bewachsen, insgesamt 1.204.591 ha, die Waldfläche pro Einwohner beträgt 1.500 qm².

    Und selbst da gibt es hinreichend Probleme mit Wölfen. Warum sollte man also in einem viel dichter besiedelten Gebiet unbedingt Wölfe ansiedeln wollen - wohl wissend, dass man damit Probleme provoziert? Nochmal: WEM nutzt das? Dem Wolf?? Sicherlich nicht....

    Pikku - es ist halt immer die Frage, woher plötzlich diese ganzen "Wolfshunde" kommen....

    Ich kenne zumindest das südöstliche Münsterland recht gut, da liegen zwischen den einzelnen Ortschaften meist rund 9km, dazwischen Wald, Wiesen, Felder. Die Ortschaften sind meist Dörfer mit <10000 Einwohnern, ich kann den Wolf da sehr wohl sehen, von gar kein Platz würde ich zumindest nicht reden.

    Ein Wolfsrudel braucht - so sagt man - eine Fläche von 220-250 km². Das sind ungefähr 15 x 15 Kilometer. Wo soll so ein Rudel dann im Münsterland leben, ohne ständigen Kontakt (= Konflikten) zu Menschen? Dazu ist das Münsterland einfach zu dicht besiedelt - da wird es zu Konflikten und Komplikationen kommen. Warum sollte man das wollen? Was hätte die Wolfspopulation davon? Zumal das Münsterland - meines Wissens nach - sehr wenig unbewirtschaftete Fläche hat.

    Wenn sich die Sichtungen bestätigen, laufen hier gerade mindestens 3 Wölfe durchs Münsterland.

    Das fände ich dann doch eher unangenehm. Hier ist überhaupt kein Platz/Lebensraum für Wölfe.

    Ich hab da gut 20 Jahre gelebt. Wald, Wiesen, Felder, Pättkes, überwiegend kleinere Orte mit relativ ordentlich Abstand dazwischen (bei uns in der Ecke waren das rund 9km), die Klatenberge, die Baumberge, der Teutoburger Wald ist auch nicht weit.

    Keine Ahnung, wieso da überhaupt kein Platz sein soll.

    Bevölkerungsdichte Mecklenburg-Vorpommern: 69 Einwohner/km²

    Bevölkerungsdichte Brandenburg: 85 Einwohner/km²

    Bevölkerungsdichte Niedersachsen: 168 Einwohner/km²

    Bevölkerungsdichte Münsterland: 267 Einwohner/km²

    So kann einen die eigene Wahrnehmung täuschen....

    Wenn ich meine Heiderunde mache, würde ich im Notfall auch erst meinen Mann anrufen, der weiss nämlich, wo ich so lang gehe.

    Bis ich das der Polizei erklärt habe und die sich 7x verfahren haben, bis die mich irgendwo in der Pampa finden (was eher nicht passieren würde), wäre mein Mann schon lange vor Ort.