Beiträge von Patti

    Also, wenn du durch die Heide wanderst - zumindest im Bereich Nordheide, wo die ganzen Touris sind - solltest du den Hund anleinen, das ist richtig.

    Hier im Bereich Müden/Südheide ist es aber deutlich (!!) leerer - bzw. da verläuft sich der Touristenstrom deutlich.
    Wenn dein Hund pariert, in deinem Einflussbereich bleibt und nicht durch das Unterholz stöbert, sagt hier kein Mensch etwas, wenn dein Hund ohne Leine läuft. Ist mir jedenfalls in 25 Jahren nicht einmal passiert - und wir reiten auch mit Hund.

    Und wie ist es mit den Ressourcenverteidigern, sind die dann später die besseren Schutzhunde?
    Hat da jemand Erfahrungen?
    Mir persönlich gefallen die stabilen Hunde, die weder zur Opferrolle als auch zum Mobberfraktion gehören am besten im Wurf....

    Die, die nicht die Quecksilber sind im Wurf, sondern die, die erst mal "nachdenken".

    Naja, ich hab jetzt keine Erfahrung in der Ausbildung von Schutzhunden, aber ich glaube, man muss das differenzieren:
    Ein gewisses Maß an Ressourcenverteidigung ist ja völlig normal. Wenn du nun im Wurf nen Welpen hast, der sich ständig bei kleinstem "Stirnrunzeln" seiner Geschwister die Butter vom Brot nehmen lässt, wird der wohl eher im späteren Leben nicht der sein, der nachdrücklich Ressourcen verteidigt. Sicherlich auch etwas wie Charaktersache. Jemand, der nen Schutzhund sucht, wird sich eher nicht für solch einen Welpen entscheiden, denke ich. Da braucht's sicherlich eher etwas nachdrücklichere Hunde für.
    Andererseits: übertriebene Ressourcenverteidigung mag ja für den Hund als "Sporthund" gewünscht sein (ich weiß es nicht) - ob das dann tatsächlich die besseren Schutzhunde sind, wage ich zu bezweifeln. Das kann dann ja gerne ins Maßlose überschlagen und dann hast du so'n Nerverl an der Leine, der sich nicht auf seine wirkliche Aufgabe konzentrieren kann. (??)
    Ich sehe das wie du - für mich sind auch die stabilen Hunde, die Aufwand gegen Nutzen abschätzen können, die besseren im Wurf. Die, die ihre Ressourcen verteidigen, wenn es sich lohnt (weil sie am Napf sitzen und gerade Hunger haben und fressen), die dann aber, wenn sie satt sind sich in die Ecke packen und erst mal ihr Verdauungsschläfchen machen. (mal sinnbildlich gesprochen).


    Völlig richtig! Auf nichts anderes wollte ich hinaus ;)

    Ich persönlich finde ja das Thema angeleinten Hund am Pferd etwas....kritisch.
    Wie schnell entsteht da Leinensalat? Oder das Pferd tritt in die Leine, oder der Hund "wickelt" das Pferd ein....alles schon bei Bekannten erlebt. Pferde sind halt auch "nur" Lebewesen, und die können auch mal nen Satz an die Seite machen. Das mit Leine dran kann unschön werden - für alle Beteiligten.

    Mein Pferd hat übrigens mal nen Hund voll erwischt...der blieb dann auch liegen: im Gelände kamen uns plötzlich 3 Huskies entgegen. Die Besitzer irgendwo am Horizont... Ja und 3 Huskies ist ja schon sowas wie ein kleines Rudel - und so haben die sich auch verhalten. Die haben das Pferd angesprungen (immer zum Maul gesprungen), während ich etwas ungehalten nach den Besitzern gebölkt habe, ob die nicht vielleicht mal nen Zacken zulegen könnten. Taten die aber nicht. Die hatten wohl noch gemütlich zu plauschen und sahen es als nicht nötig an, ihr Schritttempo zu erhöhen....Ich hab dann überlegt, ob ich mich weiterbewege (blöde Situation, das hätte in ner wilden Jagd geendet), ob ich absitze (auch blöde Aktion) und hab mich dann für's Stehenbleiben entschieden, das Pferd immer unter mir am Kreiseln. Als die Besitzer so ca 50 Meter entfernt waren, zwickte einer der Hunde in die Hinterbeine meines Pferdes - und da hat sie dann einmal richtig durchgezogen. Der Hund flog 5 Meter durch die Luft und blieb liegen.
    DA wurden die Besitzer dann doch etwas aufgeregter und kamen wütend schimpfend auf mich zu. Ich hab ihnen dann nur gesagt, dass sie froh sein sollen, wenn ich sie nicht anzeige und bin weiter geritten.
    Tat mir zwar echt leid für den Hund, aber ehrlich: das war lebensgefährlich!
    Ich bin nur froh und dankbar, dass meine Stute so ruhig geblieben ist!
    Diese Hundebesitzer nebst ihrer Huskies sind dann wohl noch 1-2 mal aufgefallen - einmal ging dabei ein Pferd durch und donnerte mitsamt der Reiterin auf eine vielbefahrene Bundesstrasse - gottseidank ist nicht viel passiert. Die Halter bekamen dann wohl Auflagen.

    Ich würde da als allererstes für einen Zaun/Tor sorgen. Und wenn es nur erst mal provisorisch ist, bis der Hund gelernt hat, was geht und was nicht.
    Wir haben unser Tor auch immer offen, unser Hund hat aber von Anfang an gelernt, dass er das zu ignorieren hat. Auch Verbellen am Zaun war von Anfang an Tabu.

    Kannst du nicht behelftsmässig eine Begrenzung zum Eingang machen?


    Natürlich wäre in einer perfekten Welt der, der den Hund versaut hat in der Pflicht sich zu kümmern und es auszubaden. Aber in der heutigen Wegwerfgesellschaft geht das eben nicht..da wird der Hund im Tierheim oder auf der Straße entsorgt und schwupps haben andere das Problem am Hals.


    Das hat in meinen Augen weniger mit "Wegwerfgesellschaft" zu tun als mit der realistischen Machbarkeit an sich.

    Weder wir Menschen noch Hunde sind Automaten, die "nach Knopfdruck" funktionieren. Wenn ich - wodurch auch immer - in der saublöden Situation bin, einen solch griffigen Hund zu haben, dem ich nicht mal selber Herr werden kann ohne mich in Gefahr zu bringen, ist in der Regel auch Angst im Spiel.
    Und Angst werde ich nicht einfach mal so los. Und Angst hat auch weitere Auswirkungen auf mein Verhalten und damit auch auf das Verhalten des Hundes.
    Mit Sicherheit die schlechtesten Voraussetzungen für eine "Rehabilitation"....