Beiträge von Patti

    ich verweise hinsichtlich Kaiserschnitt gerne noch mal auf die Dissertation, auf die ich vor ein paar Seiten schon mal hingewiesen habe. Da wird auch auf die Gründe eingegangen.

    Es gibt auch noch einen Punkt, den ich “merkwürdig“ finde und der für mich ein weiteres Indiz für Qualzucht ist: durch die gezüchtete Kopfform - und daraus folgernd dem Gebiss - ist bei bestimmten Rassen die Hündin nicht mehr in der Lage die Nabelschnur zu durchbeissen (ohne Schaden anzurichten...)

    natürlich wäre es hinsichtlich Qualzuchten sinnvoll, den Grund für Kaiserschnitte zu wissen. Es macht ja diesbezüglich schon nen deutlichen Unterschied, ob ein Kaiserschnitt wegen eines falsch liegenden Welpen gemacht wird, oder wegen zu grossen Köpfen bei den Welpen in Konbination mit zu scmal gezüchteten Becken der Mütter.

    Immer wenn man extreme miteinander kreuzt, kann das "Nebenergebnis" auftreten.Das trifft sowohl das Ex- wie auch das Interieur.

    Auch der Mops Züchter will keinen röchelnden Mops, der will den Kurznasigen, der trotzdem gut Luft kriegt. Schließlich gibt es die ja auch.

    Mit dem Unterschied, dass man in der Pferdezucht langsam wieder zurückrudert - da ist inzwischen durchaus der Fokus auch auf "Bedienbarkeit", eben WEIL es für den Menschen schlicht lebensgefährlich werden kann.

    Wenn der Mops röchelt, röchelt halt der Mops. Das tut dem Menschen ja nix. Und dass sich dieses Bild eben als normal in den Köpfen festsetzt, sieht man ja am Ergebnis des heutigen Mopses. Da findet sich ja immer ein Käufer für.

    Für das Pferd, das lebensgefährlich agiert, ist der Weg dann doch recht schnell zu Ende. Da regelt sich der Markt einfach schneller. Zynisch gesprochen....

    Ich kenn keinen reinen Haflinger oder auch Araber, der im Gebirge am Abgrund diskutiert, Arabo-Haflinger aber schon.

    :smile:
    Kann sein. Aber: da ist wieder die Nutzung des Pferdes durch den Menschen involviert. Vielleicht hätte genau dieser Arabo-Hafi auf einer Geländestrecke mit schönen Buschhindernissen so gar kein Problem.
    Oder, wenn er einfach nur auf der Weide stünde und gar nicht geritten würde. Dabei würde der ja nicht leiden. Wäre halt einfach Pferd.

    Das ist für mich alles keine Qualzucht, das sind einfach unpassende Verpaarungen, wo dann das Temperament im Wege steht. Das ist aber zuchtmäßig nicht gewollt - das ist schlicht ein zufälliges Nebenergebnis.

    Der Bully, dessen Kopfumfang größer ist als der Brustumfang, ist aber mit Absicht dahin gezüchtet. Das WILL man so. Mit allen negativen Folgen für den Hund.

    richtig. Deswegen habe ich mit solchen Kriterien für Qualzucht ein Problem.
    Das sind subjektive Kriterien, die unter anderen äusseren Bedingungen unter Umständen gar nicht zum Tragen kommen.
    Aber wie gesagt - der Bully, der kaum Luft bekommt, dem geht es immer so. Egal unter welchen Bedingungen.

    Naja, gerade in der Pferdezucht ist ja das Problem, dass alle ein möglichst hochklassiges Pferd haben wollen, bei dem schon das Papier aus der Schublade tanzt oder springt. Solche Pferde möchten aber auch entsprechend gearbeitet, behandelt werden. Und das kann Otto-Normal-Freizeitreiter halt nicht leisten.
    Da sehe ich halt die Schwierigkeit, solche Kriterien unter "Qualzucht" zu verbuchen. Diese Pferde an sich haben ja kein Problem.
    Der Bully, der kaum Luft bekommt, hat dieses Problem aber immer.

    Wenn zwei grundunterschiedliche Hunde miteinander gepaart werden, der Hund durch die unterschiedlichen Charaktereigenschaften dann zu ständigem Stress neigt usw., dann finde ich schon, dass das was mit Qualzucht zu tun hat. Aber gut, vielleicht nur meine Ansicht dazu.

    Nachtrag hierzu noch mal:
    Die Qualzucht bei den Bullys liegt ja darin, dass die Kopfform (mit allen ihren negativen Folgen, die sie für den Hund hat) so gewünscht ist.

    Wenn 2 grundunterschiedliche Hunde miteinander gepaart werden und dann Hunde fallen, die nervlich auffällig sind, hypernervös etc, dann ist das ja nicht das Ziel. Das ist ein zufälliges Nebenergebnis. Und wenn diese Hunde nicht zu handhaben sind, wird man solche eine Paarung wohl eher nicht mehr vornehmen. (jedenfalls, wenn wir hier von "Zucht" sprechen). In der Pferdezucht gab es das auch - da wurde jahrelang NUR auf Exterieur gezüchtet, mit dem Ergebnis, dass Hengste zur Zucht benutzt wurden, die zwar bildschön waren, aber auch für den "Normalreiter" höchst "unkooperativ" waren. Es hat ein paar Jahre gedauert, bis man darauf reagiert hat - inzwischen geht man wieder dazu über, auch das Interieur bei der Zucht zu berücksichtigen.

    Nur dann, wenn bei allen Geschwistern dieses Wurfes dieselbe Symptomatik auftritt. Abgesehen davon: Charaktereigenschaften sind keine Qualzuchten.

    Nachtrag: Es gibt eine Dissertation zum Thema "Notwendigkeit von Kaiserschnitten bei den Hunderassen: französische Bulldogge, Teckel, Boxer und Berner Sennenhund".
    Die ist zwar schon ein paar Tage älter (von 2003), aber selbst da ist es schon so, dass im Zeitraum 1996 - 2000 von 40 aktiven Züchtern 57 Würfe ausgewertet wurden und in der Zeit bereits innerhalb der untersuchten Gruppe, die Kaiserschnittrate auf 50% gestiegen ist.
    Und das war noch in einer Zeit, wo es recht wenig Bullys gab....

    Hast du Statistiken dazu? Ich habe die Zahlen für Mops und Chihuahua in meinen Clubs nicht genau im Kopf, aber die sind nicht wirklich abweichend von den Zahlen anderer Rassen.

    Ich habe diese Aussagen von einem Versicherungsmenschen, der sich auf Tierversicherungen spezialisiert hat. Ich müsste den mal fragen, ob er mir öffentliche Quellen nennen kann.