Beiträge von Patti

    Nachtrag, kann nicht editieren:

    Beispiel, wie es ganz oft hier im Forum läuft:
    User X sucht Hund und postet hier Frage: Welcher Hund passt zu mir.
    Bekommt dann hier den Hinweis: Bitte auf VDH-Zugehörigkeit achten.

    Fein, denkt sich User X - dann schau ich mal, was VDH so ist.
    Geht auf Facebook und auf die Facebook-Seite vom VDH.
    Und findet da 5 oder 6 Beiträge (mit Livestreams) über die Crufts.
    Ist ja interessant, denkt sich User X, schau ich mir das an. Und - offentlichtlich müssen die Hunde so aussehen, sind ja hoch prämiert.
    Also - holt sich User X nun den dicken, schnaufenden Mops mit Glupschaugen. War ja in der Crufts auch so zu sehen.
    Und Züchter hat auch VDH-Siegel.
    Also - ist die Welt doch in Ordnung....

    SO läuft das doch!

    So verändert man aber nix.
    Will man aber auch offentlichtlich nicht.

    @Patti

    Den Britischen Kennel Club als Ausrichter der Crufts interessiert die Kritik oder der Hinweis auf gezeigte Qualzuchten herzlich wenig, zumal, wenn das aus dem Ausland kommt.

    2008 hat die BBC sich geweigert die Crufts, wegen der gezeigten Qualzuchten, weiter zu übertragen. Selbst das hat die Briten nicht gestört und Eukanuba übernahm die Übertragung. Inzwischen läuft es auf You tube.


    Hut ab vor der BBC.

    Im Gegensatz dazu bewirbt der VDH auf seiner Facebookseite mit vielen Einträgen die Crufts....
    Tja.

    Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass irgendwelche Veröffentlichungen des VDH irgendeinen Einfluß auf den Britischen Kennel Club haben. Warum auch.
    Es geht auf den Einfluß auf deutsche Züchter. Auf die deutsche Öffentlichkeit. Das wäre doch auch schon mal was. :ka:

    Der VDH ist Dachverband in DEUTSCHLAND über DEUTSCHE Rassehundezuchtvereine.
    Die CRUFTS finden unter Schirmherrschaft des BRITISCHEN Kennel Clubs statt. Wo der VDH überhaupt nichts mit zu tun hat!

    Würde der VDH da vorschreiben, wie die zu richten haben, ist das so, als würde Deutschland der USA sagen, wie sie ihr Wahlsystem gestalten sollen...

    Du hast es ja eigentlich begriffen Der VDH hat als Dachverband DEUTSCHER RZV keine Kompetenz über die Verbände anderer Staaten.

    Der VDH ist der Dachverband in Deutschland und ja, er hat in England bzw. Groß Britannien keinerlei Kompetenz.
    Falls Du fragen möchtes, nein , auch die FCI hat dort keine Kompetenz, da der KC (britische Kennel Club) kein Mitglied, sondern nur ein Assoziationspartner ist.

    Das habe ich verstanden ;)

    Nur: wenn dem VDH das Thema Qualzucht bewusst wäre (d.h., wenn man hier tatsächlich Handlungsbedarf sähe -> Öffentlichkeitsarbeit etc) könnte man doch kommentieren? Es geht doch nicht darum, der Crufts irgendetwas vorzuschreiben, sondern darum, sich evtl. in bestimmten Bereichen abzugrenzen - eben WEIL man erkannt hat, dass der ein oder andere Weg in eine Sackgasse führt/geführt hat?

    Das hat doch nix mit vorhandenen oder nicht vorhandenen Kompetenzen zu tun.

    Wieso sollte der VDH die Entscheidungen des British Kennel Clubs bewerten und öffentlich kristiseren? Das dürfte seine Kompetenz doch etwas überschreiten und was soll es bringen?


    Achso. Der VDH als großer Dachverband hat ja eh keine Kompetenz, ich vergaß. Na dann ist ja alles in bester Ordnung.

    Du darfst die Briten mit ihrer Crufts auch nicht mit dem Zuchtgeschehen im kontinnentaleneuropa gleichsetzen.
    In GB und dem Kennel Club hat das ganze eine ganz andere Bedeutung und Tradition als bei uns.

    Wieso man sie prämiert... keine Ahnung, frag die Richter, die die Berwertungen abgegeben haben, was sie dazu bewogen hat.


    Stimmt so einfach nicht.
    Es wurde nie geschrieben, man kann es nicht ändern, weil es im Standard steht, es wurde gesagt man braucht den Standard nicht ändern, weil die Qualzuchtmerkmale dort nicht gefordert werden.
    Würden die Rassen wieder nach Wortlaut des Standard gezüchtet, wären wir ein großes Problem los.

    Gut!
    Wenn's denn so auch passieren würde! Warum passiert es denn nicht so?


    @Patti

    Als "arm" würde ich den Cocker nun nicht unbedingt bezeichnen, die Länge seines Fells ist natürlich Geschmacksache, mir gefällts auch nicht, aber, da er ja seiner Bestimmung, Jagdhund, im Leben nicht mehr nachgehen muß, ist dieser Behang auch keine Qual. Oder würdest Du auch sagen, der Pudel bei den Crufts Winnern war "gequält" weil seine Löwenmähne extrem lang und buschig war? Mit diesem "Krönchen" wäre der Wasserhund abgesoffen.

    Es werden doch seit vielen, vielen Jahren Hunde nicht mehr für ihre ursprüngliche Verwendung gezüchtet. Wie auch, wir sind keine Jäger und Sammler mehr. Die kleine Gruppe, die noch einen Hund für die Jagd braucht, ist doch kaum der Rede wert. Und dennoch werden Jagdhunde gezüchtet, ihnen ihre "Bestimmung" per Antijagdtraining aberzogen.

    Wieviel Hütehunde hüten noch, wieviele klassische Hofhunde bewachen noch, wieviele Arbeitshunde, Berner Sennen, Rottweiler, Neufundländer müssen heute noch Lasten ziehen?

    Hundeausstellungen zeigen bei vielen Rassen den derzeitigen "Modetrend" und ehrlich, so lange das nur die "Frisur" betrifft, ist es mir herzlich egal. Fell kann ich schneiden, ohne dem Hund Schmerzen zuzufügen, deformierte Körperteile nicht.

    Klar, Fell ist nur äußerlich.
    Mir geht es jedoch um das Bild, was vermittelt wird.
    Bilder bleiben im Kopf hängen, Bilder prägen.
    Der dicke, röchelnde Mops mit den Glupschaugen und den Falten ist ja auch akzeptiert - JEDER hat dieses Bild im Kopf, wenn man vom Mops spricht... Das ist doch sooo süüüüß und soooo praktisch....*Ironie*.
    Das ist einfach ein Automatismus, der funktioniert.
    Ich finde das ziemlich frustrierend und unbefriedigend.
    Und zumindest würde ich von einem großen Dachverband da mehr Engagement, mehr Öffentlichkeitsarbeit, mehr Kritik wünschen.

    ok, Quebec.
    Aber bitte sehe es mir nach, dass mir nach über mehreren hundert Seiten Diskussion einfach im Kopf hängengeblieben ist: "ja geht nicht, weil Standard hier...und geht nicht weil ist so, weil Bestimmung dort - sobald von "da muss doch mal was geändert werden" die Rede ist.
    Das ist müssig.

    Warum prämiert man heutzutage, wo man doch eigentlich "schlauer" sein sollte, solche Hunde wie dieses arme Cocker-Tier auf der Crufts, die immerhin von sich behauptet, sie sei die größte Hundeausstellung weltweit und deren bedeutendster Teil die Zuchtschau sei - "Hier ausgezeichnet zu werden gilt als höchste Auszeichnung für den Züchter und den Hund." (Quelle Crufts – Wikipedia) ?

    Da hat sich doch das Zuchtgeschehen offenbar völlig verabschiedet von der "realen Welt"? Da wird doch völlig vergessen, dass man HUNDE züchtet und keine Steiff-Tiere?? Das ist doch krank!

    So sehen Cocker aus, die Cocker sind, die Hunde sind, die das tun dürfen, wofür sie gezüchtet wurden:
    Working Dogs in Action Photography | Working Dogs in Action - Spaniels | Cocker Spaniels

    Quebec, es geht mir gar nicht primär um den Chi im Detail. Es geht darum, was aus dem Bild, was durch die Medien geprägt wird, gemacht wird.
    Und ja, ich habe verstanden, dass der eine Verband Rassestandards festlegt, der andere Verband Zuchtstandards. So hat sich jeder seine Nische aufgebaut und kann bei Kritik immer mit dem Finger auf die anderen zeigen. Schon klar. Sowas ist ha auch in Stein gemeisselt und niemals nicht veränderbar. Und schon ist eine Diskussion darüber obsolet - weil Bestimmungen hier und Standards da....
    Wenn ich dann sehe, dass so ein armes Geschöpf kürzlich hoch prämiert wurde, könnte ich einfach nur kotzen, ganz im Ernst:
    Crufts 2017: Cocker Spaniel charms judges to win British dog show | Stuff.co.nz

    Das soll ein Hund sein!

    Noch schlimmer: das soll ein Hund sein, der ursprünglich mal in der Jagd eingesetzt wurde!

    Kann man sich vorstellen, dass dieser Hund irgendwann mal in seinem Leben unbedarft rumtollen kann? Mal durch's Gestrüpp toben kann? Das geht gar nicht! Der hängt sich mit seinem Fell am nächsten Baum auf! Traurig: in der Rassebeschreibung ist durchaus noch von Jagdtrieb die Rede....aber das kriegen die auch schon noch weggezüchtet....

    Ehrlich: ein System, was solche Auswüchse fördert, ist in meinen Augen vom Grund her überdenkenswert.

    Bei aller Unterschiedlichkeit im Wesen von verschiedenen Hunderassen: vielleicht sollte man den Fokus nicht vergessen - und der lautet “das sind alles Hunde!“
    Manchmal denke ich, genau DAS wird vergessen und die Tiere werden ausgesucht, wie Accessoires zur Deko für die Wohnung. “Ein Chi ist so praktisch, der passt in die Handtasche oder ein Mops braucht nicht viel Bewegung“ sind doch alles Bilder, die in den Medien so dargestellt werden.
    Und da sähe ich den grossen Dachverband der Hundezucht schon in der Pflicht, dieses Bild geradezurücken. Es geht immer noch um Hunde! Wem ein Hund über 2kg “zuviel Hund“ ist, der sollte sich wirklich fragen, ob es nicht besser ein Meerschweinchen sein sollte.
    Trauriger Weise passiert genau das aber scheinbar nicht beim grossen Dachverband der Hundezucht.
    Die Tatsache, dass es sich um Hunde (mit ihren ureigensten Bedürfnssen) handelt, gerät immer mehr in den Hintergrund.

    Jetzt stellen wir uns mal vor, der TA macht keine Untersuchung vorweg und gibt gleich irgendein Medikament. Wenn der Hund Probleme mit dem Medikament bekommt, weil er vielleicht eine Vorerkrankungen hat (da ja keine Voruntersuchung stattfand, weiß der TA davon nix), ist das Geschrei dann auch wieder groß....und der TA hat ein richtiges Problem.