ZitatMeine erste Reaktion bei dem Video war auch: hoffentlich lasse ich es nie soweit kommen bei einem meiner Hunde.
Ich werde wohl nie verstehen, warum man es erstrebenswert findet, den Hund solches (aussichtsloses) Siechtum erleben und -leiden zu lassen.
Ich verstehe aber durchaus, wie bei übergrosser Liebe eine Betriebsblindheit zustande kommen kann. Dass man dann tatsächlich nur noch die besten Momente, wie in dem Video gezeigt, wahrnimmt, und den Rest verdrängt. Dass ein solcher Verdrängungsprozess im Gange ist, legt die Aussage über die angebliche tägliche Spazierzeit des Hundes nahe. Hellsehen kann ich aber nicht, im Gegensatz zu offenbar den meisten Postern hier kenne ich den Hund nicht persönlich, und habe ihn auch nicht über Monate beobachtet. Ich hoffe, er ist erst seit kurzem in dem gezeigten Zustand.
Dem schließe ich mich uneingeschränkt an.
Genau das ist der Punkt, den ich nie verstehen werde. Die Situation ist aussichtslos für den Hund. Sie wird sich nicht mehr verbessern. Warum muss er dieses Siechtum durchleiden bis zum bitteren Ende?
Mein Bestreben ist es, meinen Tieren ein schönes, erfülltes Leben zu ermöglichen und auch das Ende sollte keinen bitteren Beigeschmack haben. Das hätte es für mich aber sehr wohl, wenn ich diese Bilder sehe. Ich würde mir ewig den Vorwurf machen, dass dem schönen, unbeschwerten Leben des Hundes ein so langes, leidvolles Ende folgte, er also noch monate-/wochen-/tagelang sinnlos gelitten hat. Es gibt keine Hoffnung auf Besserung, der Zustand wird sich nur weiter verschlechtern.
Das sind natürlich grundsätzliche Überlegungen. Wie es diesem Hund tatsächlich geht wird niemand, der das Tier nicht tatsächlich kennt, beurteilen können. Da die Besitzerin aber auf Gedeih und Verderb zeigen möchte, dass das Leben dieses Hundes noch lebenswert ist, dürften in dem Video die besten Momente des Hundes gezeigt werden. Ob man dieses Leben für seinen Hund verantworten kann und will, muss letztlich jeder selbst entscheiden..... Ich persönlich hätte damit ein heftiges Problem.
Mir ist es mit einer Stute leider passiert, dass ich einen Tag zu lange gewartet habe. Da war der Ausgang allerdings nicht sicher. Ich habe gehofft, die Stute erholt sich wieder und wurde vom Tierarzt in dieser Hoffnung bestätigt. Das Ende war so schrecklich, dass ich es dem Pferd gerne erspart hätte und heute noch ein schlechtes Gewissen habe, nicht rechtzeitig gehandelt zu haben.